Wunstorfer Auepost

Hintergrund /

Es tut sich etwas Interessantes in Wunstorf. Nicht irgendwo, sondern genau im Herzen der Altstadt, wo die drei Fußgängerzonen-Straßen sozusagen ihren Schnittpunkt haben: In der ehemaligen Gerry-Weber-Filiale zieht ein ganz neu geschaffenes Lifestyle-Modehaus für junge und junggebliebene Leute ein. Eine örtliche Unternehmerfamilie geht damit aufs Ganze in der Wunstorfer Innenstadt.

Das „Wunstorf Elements“ soll erst im Herbst 2025 wieder für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Stattdessen öffnet in diesem Jahr das Freibad Bokeloh eher. Nur Vereine und Schulen dürfen ab Mai ebenfalls bereits ins Hallenbad.

Das Vion-Gelände am Luther Weg bleibt weiter eine Brache: Mit MGM Immobilien aus Jena hat sich der letzte Kaufinteressent zurückgezogen. Damit ist auch die als Brückenschlag gedachte Idee von Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) vom Tisch, das ambitionierte Bauvorhaben mit einer städtischen Finanzspritze von 700.000 Euro voranzubringen.

Was sind die wirklichen Gründe für die derzeitige Schließung des Wunstorfer Hallenbades? Die Gerüchte über vermeintliche Ursachen sind teils abenteuerlich. Dennoch: Es ist kompliziert …

Mit dem Jahr 2024 endet die Geschichte der Stadtsparkasse Wunstorf: Sie wird von der Sparkasse Hannover geschluckt. Die Genehmigungen liegen vor, ein 100-köpfiges Team wickelt den Fusionsvertrag ab. Die Stadt will nun die Sparkassen-Tiefgarage kaufen und sich an einer gemeinsamen Immobiliengesellschaft beteiligen. Zu neuen Ufern heißt es für Heiko Menz, den amtierenden Chef der Stadtsparkasse: Er wechselt nach Schleswig-Holstein.

An diesem Kreisverkehr in Wunstorf kommt es immer wieder zu Beinahe-Unfällen. Vor allem Fahrradfahrer fühlen sich von Autos ignoriert. Der Verdacht: Die Verkehrsführung ist chaotisch. Helfen sollen jetzt neue Piktogramme auf der Fahrbahn.

Wird aus dem Gebietsreformbaum am Ende eine Streiteiche? Bei der Wunstorfer Feuerwehr ist man ziemlich enttäuscht von Stadt und Lokalpolitik – und kurz vorm Resignieren: Pläne für eine neue städtische Attraktion finden nicht die erhoffte Beachtung. Im Gegenteil: Man fühlt sich hingehalten.

Das Flüchtlingsheim Luther Weg sollte einst nur ein Provisorium sein, bis dort ein neues Wohnviertel entsteht. Nun wird das ehemalige Iglo/Vion-Verwaltungsgebäude saniert und zum großen Flüchtlingswohnheim ausgebaut. Gemeinsam mit Großenheidorn soll es künftig einer von zwei dauerhaften Heimstandorten in Wunstorf sein. Unter anderem weil Wasserrohre asbesthaltig sind, wird der Umbau jedoch teurer als geplant.

Die Stadt macht ernst: Dem neuen Besitzer des ehemaligen Viongeländes wird verboten, die alten Gebäude abzureißen oder umzubauen. Der Bau eines Wohnquartiers rückt damit endgültig in weite Ferne. Das Areal zwischen Bahnhof und Luther Weg wird zu einer Art Festung mit imaginärem Burggraben.

Eine „Sonnenkugelsäule“ steht jetzt neben der B 442 mitten in Wunstorf: Die auffällige Skulptur wurde am Dienstag am Wunstorfer Schützenplatz aufgebaut. Sie enthält einen versteckten Lageplan der Wege in die Fußgängerzone und gehört zu einem neuen Wegekonzept für die Innenstadt. Ein von der Werbegemeinschaft vorgeschlagener „Mobilitäts-Hub“ entsteht damit nun an ganz anderer Stelle.

Eine Art neuer „Auepark“ im alten Freibad soll Wirklichkeit werden: Die baupolitischen Sprecher von CDU und SPD stellten mit dem Ortsbürgermeister nun neue Pläne vor, was am Jahnplatz entstehen könnte: Statt Wohnbebauung ein wasserreicher Ort auf dem historischen Wunstorfer Freibadgelände – mit Zugang für alle in die Natur.

Einige Bauprojekte sind ins Stocken geraten – aus verschiedenen Gründen. Doch jetzt scheint Schwung in die Umsetzung zu kommen: In Blumenau wird der kontrollierte Abriss der Ruine vorbereitet, die vom historischen Gasthaus übrig ist. Auch an der Langen Straße sollen in Kürze die Mauerreste der ausgebrannten früheren Pelz-Immobilie abgetragen werden. Für die historische Neue Dechanei an der Stiftsstraße gibt es Licht im Tunnel.

Wie wichtig ist die Psychologie bei der Parkplatzsuche? Offenbar nicht zu unterschätzen. In Wunstorf kann nun auf vielen Parkplätzen wieder 2 statt vorher eine Stunde geparkt werden. Das ursprüngliche Konzept wird damit aufgeweicht – und könnte zu neuen alten Problemen führen.