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Auf der Jagd nach dem Außergewöhnlichen

27.06.2022 • Redaktion • Aufrufe: 1743

Unter anderem das Fotografieren von Lokomotiven ist seine Leidenschaft, womit er sich in eine nicht kleine Gruppe von Eisenbahnenthusiasten einreiht, die an den Gleisen mit der Kamera unterwegs sind: Jürgen Kelterborn, Trainspotter.

27.06.2022
Redaktion
Aufrufe: 1743
Jürgen Kelterborn nimmt die Loks ins Visier

Als Jugendlicher fing er an mit dem Fotografieren, seitdem hat ihn die Faszination nicht mehr losgelassen: Seit rund 30 Jahren fotografiert Jürgen Kelterborn nun schon Lokomotiven und andere Fahrzeuge.

Auf dem Wunstorfer Bahnhof schleicht er zwischen den Gleisen des Mittelbahnsteigs hin und her, je nachdem, wo sich gerade der nächste Zug ankündigt. Bei den durchrauschenden ICE- und IC-Zügen bliebe ihm nicht viel Zeit zum Fotografieren, doch er ist nicht auf der Suche nach Schnellzugmotiven. Die Loks der DB-Passagierzüge locken längst nicht mehr. „Deutsche Bahn ist langweilig“, fasst er es zusammen. Gesucht werden stattdessen die besonderen Loks auf der Strecke, und die findet man vor allem bei den Güterzügen aus aller Herren Länder. Die Modelle der bekannteren Loks, die zwischenzeitlich vorbeifahren, kann er samt Hintergrundgeschichte auswendig aufsagen – reine Routine, wenn man sich seit Jahrzehnten am Gleis bewegt. Auch eine gerade vorbeifahrende blau lackierte E-Lok aus altem Bahnbestand, die inzwischen in Diensten eines brandenburgischen Cargounternehmens steht, hat er selbstverständlich längst im Kasten.

In Hann. Münden wohnend, kommt er selten nach Wunstorf, ist allenfalls auf der Durchreise – aber auch auf dem Fliegerhorst war er schon, als dort beim Tag der offenen Tür die Fahr- und Flugzeuge präsentiert wurden. Militärtechnik ist ein weiteres seiner fotografisch bevorzugten Steckenpferde.

Noch mit echtem Film in der Kamera

Eine Webseite hat Kelterborn nicht, er teilt die Schnappschüsse nicht mit der Öffentlichkeit. Produziert wird für die eigene Sammlung, das eigene Fotoalbum. Beim Fotografieren setzt er noch ganz klassisch auf Analogfotografie – und entwickelt die Filme auch selbst. Seine Kamera, die beinahe wie ein militärisches Zielsuchgerät anmutet, hat daher in der Vergangenheit auch schon einmal Irritationen ausgelöst, wenn er Fahrzeuge in olivgrün abgelichtet hat. Doch die Kameraauflösung ist zu grob, als dass er mit der simplen Technik Details ausspionieren könnte, diese Gefahr besteht nicht.

Auch auf Bahnhöfen hat er normalerweise keine Schwierigkeiten. Während professionelle Fotografen für Zugfotografie eine Genehmigung benötigen, werden private Fotografen in der Regel geduldet. Nur gelegentlich kommt es vor, dass eine penible Bahnaufsicht einschreitet, berichtet der Mündener, der ansonsten gern unauffällig bleibt. „Man will ja keinen Ärger“, sagt er.

Beruflich hat der Trainspotter keine Berührungspunkte mit der Bahn, er arbeitet in der Verpackungsindustrie. Allerdings liegt die Eisenbahn doch etwas im Blut: der Vater war bei der Bundesbahn. Ob er auch selbst gerne bei der Bahn arbeiten würde, statt nur Züge zu fotografieren? „Eher nicht“, sagt er – und hat Respekt vor der Arbeitsleistung, die Bahnangestellte täglich erbringen. Er bleibt bei seiner Sicht von außen – am liebsten durch den Kamerasucher.

In Wunstorf begegnet man vielen Künstlern und Kreativen, vielen Menschen, die ihre Fähigkeiten leben, ihrer Profession nachgehen, ein besonderes Hobby haben oder einen kreativen Beruf ausüben. Wie und warum sie dies tun, erzählen sie im „Kreativraum Wunstorf“.
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Kommentare


  • Lydia Bertani sagt:

    Leute, die sich interessieren, sind mir sehr sympatisch!
    Dann auch noch so ein nettes Thema. Besonders schön ist es, wenn solche Enthusiasten ihre Bilder im Internet verfügbar machen.

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