Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Ist der Wunstorfer Weihnachtsmarkt wirklich zu eng?

29.12.2024 • Redaktion • Aufrufe: 4578

Der Vorwurf hält sich seit Jahren hartnäckig, auch 2024 war er wieder zu hören: Der Weihnachtsmarkt in Wunstorf ist zu eng aufgebaut. Wir wollten wissen: Ist das wirklich so?

29.12.2024
Redaktion
Aufrufe: 4578
Angelika Döpke und Erich Nottebrock mit „Flöckchen“ unterwegs auf dem Weihnachtsmarkt | Fotos: Daniel Schneider

Wunstorf (mvds/ll/ds). Es ist im Grunde schon ein Running Gag, auch in der gerade zu Ende gehenden diesjährigen Weihnachtszeit war er nicht nur einmal zu vernehmen. Noch bevor der Weihnachtsmarkt überhaupt eröffnet war, als die ersten Buden aufgebaut wurden, konnte man schon Passanten in der Fußgängerzone untereinander sprechen hören: „Der wird auch jedes Jahr enger.“

Das ist zwar definitiv nicht der Fall, die einzelnen Buden stehen schon seit Ewigkeiten immer wieder an ihren angestammten Plätzen, große Modifikationen gibt es nicht: Gefüllte Pizza am Eingang zur Langen Straße, auf dem Weg die große Bratwurstbude, in der Mitte das Kinderkarussell, an der Kirche Glühwein, Feuerkorb und Kindereisenbahn und zur Südstraße Crêpes und Schmalzkuchen.

Aber der Ruf, dass der Weihnachtsmarkt insgesamt zu beengt aufgebaut ist, hält sich seit Jahren hartnäckig. Wer bei gut besuchtem Weihnachtsmarkt einmal versucht hat, sich am drehenden Karussell vorbeizuschieben, kann auch eine ungefähre Ahnung davon bekommen, was gemeint sein könnte. Aber ist das wirklich so? Fühlen sich die Weihnachtsmarktbesucher beengt beim Glühwein auf dem Wunstorfer Weihnachtsmarkt? Die Auepost hat einfach einmal nachgefragt.

Gemütlichkeit ist Absicht

Und die Antworten fielen eindeutig aus: Der Weihnachtsmarkt sei keinesfalls zu eng aufgebaut, sondern genau richtig, mit einer schönen Atmosphäre. Die bestehende Anordnung der Buden sorge gerade für die besondere Gemütlichkeit des Wunstorfer Weihnachtsmarktes, die bei breiteren Gängen so wohl nicht eintreten würde.

Der Ortsbürgermeister der Kernstadt auf dem Weihnachtsmarkt: „Gut gemütlich.“

So sieht es auch der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Wunstorf, die den Weihnachtsmarkt veranstaltet: „Das soll so“, sagt Bernd Heidorn. Gemeinsam mit Bürgermeister Piellusch hatte er es sogar während der Ansprachen zur Weihnachtsmarkteröffnung zum Thema gemacht, die Gemütlichkeit als ein besonders Merkmal des Wunstorfer Marktes wurde hervorgehoben. Unterstrichen wird es insbesondere durch die „Aufenthaltsecken“: Überdachte Stehtische und Sitzgelegenheiten mit Ambiente sollen die Menschen auf dem Markt zusammenbringen und nicht nur an den Buden vorbeischleusen.

„Das soll so“

Bernd Heidorn

Wen wir auch befragen, egal aus welcher Altersgruppe – fast alle sind durchweg zufrieden mit dem Besuch des Marktes in seiner jetzigen Größe und Aufstellung. „Bitte nichts dran ändern“ war ein Wunsch, den wir gleich mehrmals zu hören bekamen.

Dennis und Celia Tretzack gehen mit ihren Kindern lieber in Wunstorf statt in Hannover auf den Weihnachtsmarkt

Nur zweimal erhalten wir tatsächlich die Antwort „Ja, ist zu eng“. Und zwar von einer Hundebesitzerin, die den Vierbeiner für den Weihnachtsmarktbesuch auch direkt auf dem Arm trägt. Das Gewusel sei zu groß, an der Leine laufen lassen könne man einen kleineren Hund nicht, es bestünde immer die Gefahr, dass das Tier übersehen werde, jemand stolpere und sich oder den Hund verletze. Auch eine Familie mit Kindern meinte, dass es „ein wenig eng“ sei und man aufpassen müsse, seine Kinder nicht zu verlieren. Mit Kleinkindern sei es „auch nicht ohne“, wenn auf dem Weihnachtsmarkt Gedrängel herrsche. Die Wege könnten ein wenig breiter sein.

Wichtiger als Platz: Preise und Angebot

Kritik wurde bezüglich anderer Dinge geäußert: Zum Beispiel wegen der Preise. Damit waren nicht die Dubai-Schokolade-Crêpes für 8 Euro gemeint, die neu im Angebot auftauchten. Alles würde immer teurer, hieß es, und vor allem Familien bekämen Schwierigkeiten: Bei 7 Euro für eine Calzone bezahle man bei Vater, Mutter und zwei Kindern „schon mal eben 28 Euro“.

Nils K. und Uzi N. sind völlig zufrieden und schätzen die gute Atmosphäre auf dem Wunstorfer Weihnachtsmarkt

Auch ein anderer Punkt wurde auffällig oft genannt: Der Wunstorfer Weihnachtsmarkt sei schön für Kinder und Erwachsene, aber biete nichts für Jugendliche. Für die Kinder gebe es das Karussell und die Eisenbahn, für die Größeren die Essens- und Getränkestände. In Bezug auf Jugendliche sei vor allem das nicht-alkoholische Getränkeangebot „ausbaufähig“.

Aber auch diejenigen, die Kritik äußerten, waren sich unterm Strich einig: Man gehe immer wieder gerne auf den Wunstorfer Weihnachtsmarkt.

[Anzeige]
[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Badke, Heinz-Dieter sagt:

    Der Weihnachtsmarkt ist schon OK. War dreimal dort. Die Preise bieten immer Anlass zur Diskussion. Halte ich aber für angemessen. Mit Verlusten ist keinem Standbetreiber gedient.

  • Nanouk sagt:

    Definitiv zu eng, zu klein, ist Er schon immer, solch Winzling!!!

  • C. Krawehl sagt:

    Mit einem e- mobil konnte man nicht durchfahren wegen der hohen Kabelstufe.ich denke, auch Leute mit Rollator hatten ihr Probleme an der Stelle.,andere Abdeckungen rutschten weg, wenn man drüber fahren wollte. Herr Heidorn interessierte es wohl nicht, als ich ihm das schrieb. Also nicht nur Jugendliche wurden nicht beachtet, ältere Leute braucht man dort auch nicht. Diese hohe kabelstufe lag auch mal beim Wochenmarkt und ich war darauf hängengeblieben.

  • Basti g. sagt:

    Jugendliche halten sich normal auch nicht auf Weihnachtsmärkten auf

    • Auch ein Basti - aber ohne g. sagt:

      Stimmt, Jugendliche gehen da nicht hin. Warum sollten sie auch?

      Es gibt halt kein Angebot für die Generation der ca. 12-25jährigen. Jüngere gehen in Begleitung der Eltern und lauschen der Schlumpfenweihnacht. Ältere haben dann das entsprechende Geld, um sich ein Getränk für rd. 5 Euro leisten zu können und frönen dann, wie aus der Konserve Helene Fischer „Stille Nacht“ haucht.

      Toll und erschwinglich ist es dagegen für einen 17jährigen nun echt nicht.

      • Anonymous sagt:

        :)

        Schön auf den Punkt gebracht.

        Und: by the way:

        Klar muss das Ambiente mitbezahlt werden und während der Zeit des Af- und Abbaus wird kein Geld verdient.
        Aber Plörre aus dem Tetrapack ist nun wirklich keine „adventliche Köstlichkeit“ mit der man sich „versöhnen“ lassen kann.

      • Joachim sagt:

        :)

        Schön auf den Punkt gebracht. :)

        Und: by the way:

        Klar muss das Ambiente mitbezahlt werden und während der Zeit des Auf- und Abbaus wird kein Geld verdient.
        Aber Plörre aus dem Tetrapack ist nun wirklich keine „adventliche Köstlichkeit“ mit der man sich „verwöhnen“ lassen kann.

        Egal, ob nun zu eng oder doch gemütlich: Die Qualität lässt echt zu wünschen übrig. Es mangelt halt an Konkurrenz.

        • Christa sagt:

          Das sehe ich auch so:
          Man muss halt berücksichtigen, dass die Schausteller während der Auf- und Abbau-Zeit keinen Cent einnehmen.

          Aber dennoch halte ich die Preise angesichts der (fehlenden) Qualität für überzogen. Im Grunde genommen hat eine Familie während der 5 Wochen ein Quasi-Monopol.

          Das kann und will sich ein Jugendlicher einfach nicht leisten. Aber Rentner im Grunde genommen ebenso wenig.

  • Katka sagt:

    Auf den Weihnachtsmärkten in größeren Städten ist es auch eng oder kann eng werden. Da gibt es entsprechend die Stände jeweils doppelt und dreifach und somit auch mehr Menschen.

  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …