Der spazierstrapazierte Bürger findet auf dieser Parkbank am Baggersee ein lauschiges Plätzchen zum Verweilen und Erholen. 1974 hatte die Firma Sundermann den See gepachtet, um Kies und Sand abzubauen. Doch zeitgleich nutzten die Wunstorfer Bürger ihn zum Planschen, Baden und Herumtollen. Während einige ihre ersten Schwimmzüge lernten, ertranken andere, so dass man den See einzäunte und die Bürger ausschloss.
1987 kaufte der Sportanglerverein Wunstorf das Gewässer, renaturierte es und nutzt den See seitdem als Angelstelle für seine Mitglieder. Auf einer Fläche von 3,2 Hektar fischen die Mitglieder des Anglervereins Karpfen, Schleie, Hechte, Zander, Barsche, Aale, Seeforellen und Seesaibling. Zudem nutzt der Tauchsportclub Wunstorf für einige Monate im Jahr den Baggersee zum Tauchen.
Je näher der Sommer, desto grüner und damit blickdichter wird der pittoreske, aber hochmaschig umzäunte See. Dann schlägt das Schwimmerherz umso sehnsüchtiger ob der Unmöglichkeit, dort einige Bahnen durch das Wasser zu ziehen. Von Alternativlosigkeit geplagt, bildete sich vor einigen Jahren eine Initiative, die den Baggersee zum Badesee machen wollte. Allerdings gab es zu wenige Helfer, die Handzettel verteilten, so dass niemand davon erfuhr.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in Auepost #8/Mai 2020.
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