Wunstorfer Auepost

WTF der Woche: Wunstorf baut einen Fußweg, der wie eine Parkbucht aussieht – und wundert sich jetzt über parkende Autos

08.02.2024 • Aufrufe: 6017

Eigentlich wollte man den Autofahrern direkt am Barneplatz die Parkplätze wegnehmen, hat die alten Parkbuchten entfernt und zum Fußgängerbereich werden lassen. Aber ein Teil davon sieht jetzt irgendwie WIEDER AUS WIE EINE PARKBUCHT – mit dem zu erwartenden Ergebnis. Nun lacht halb Wunstorf über das Ergebnis, und auf der (Barne-)Straße hört man: „Können sie es nur nicht – oder machen sie das mit Absicht?“

Es scheint, als hätte Wunstorf einen klassischen Schildbürgerstreich hingelegt: Direkt am Barneplatz wollte man keine Parkplätze mehr haben und hat die alten Parkbuchten verschwinden lassen. Ohne es zu merken, hat man unabsichtlich aber nun direkt eine neue eingebaut.

Als der Barneplatz als Shared Space völlig neu gebaut wurde, kam es an der nördlichen Ecke zu einer Besonderheit: Dort musste man auf dem jetzt eigentlich ganz ebenen Platz eine Treppenstufe einfügen, um den ehemaligen Höhenunterschied auszugleichen – sonst wäre das Pflaster an dieser Stelle zu steil geworden. Nun stolpern Rollatorfahrende und Fußgänger aber trotzdem, und zwar über die Kante, die sich recht unauffällig in den Platz einfügt und in der neuen flachen Fläche für Passanten manchmal unerwartet auftaucht.

Dummerweise ist die Kante von der Fahrbahnseite jedoch ziemlich gut zu sehen – und wirkt von hier aus so überhaupt nicht wie eine Treppenstufe für Fußgänger, sondern wie eine stinknormale Bordsteinkante. Es kam, wie es kommen musste: Die Fläche wird wieder von parkenden Autos besetzt. Oder mit den Worten von Baustadtrat Alexander Wollny am 7. Februar im Wunstorfer Ortsrat auf Beschwerden von Anwohnern: „Die Autos parken jetzt einfach wieder da, wo sie vorher auch schon geparkt haben.“

„Die Autos parken jetzt einfach wieder da, wo sie vorher auch schon geparkt haben.“

Nun ist guter Rat teuer: Denn Verbotsschilder und Absperrungen will man möglichst nicht aufstellen, weil sie dem Konzept des offenen Platzes für alle widersprechen – und wenn man die Kante wie vorgesehen noch farblich deutlicher absetzt, stolpern vielleicht weniger Fußgänger, dafür sieht es dann endgültig nach Parkbucht oder Bushaltestelle aus.

Bis eine Lösung für die Wildparker gefunden ist, hat Wunstorf nun als einzige Kommune eine niegelnagelneue Parkbucht, die in Wirklichkeit gar keine ist.



veröffentlicht am: 08.02.2024 • Aufrufe: 6017
Redaktion
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Kommentare


  • Hollymolly sagt:

    Als Autofahrer wird man in Wunstorf aber auch immer weiter geärgert. Ich finde den Barneplatz eigentlich recht ansehnlich, aber der fehlende Fußgängerüberweg ärgert mich und der neue Fußgängerweg von der „Barnestraße“ zu „Am Hasenpfahl“. Da ist es fast unmöglich mit zwei Autos entgegenkommend vorbei zu fahren. Viel zu eng alles durch den neuen Fußweg.

    • Freundliche Anwohnerin sagt:

      Das bleibt ja nicht für immer so. Das Projekt ist an dieser Stelle noch gar nicht abgeschlossen…

  • S. M. sagt:

    Also wenn ich mir die „durchgeplanten“ Wunstorfer Baustellen so im allgemeinen anschaue, wundert mich das nun wirklich nicht
    Stärke Leistung

  • Anwohner Barnestraße sagt:

    Wer Verkehrszeichen deuten kann ist klar im Vorteil! Parkverbot ab Albrecht-Dürer-Straße bis zu dieser Ecke! Also, was haben die Autos da zusuchen? Nichts! Gilt für Kunden des Asiatischen Restaurant sowie die Patienten der Arztpraxen! Die Ordnungshüter sollten mal rigoros Durchgreifen!…. Knöllchen und/oder Abschleppen! Zack, die Bohne!

  • Thorsten Mues sagt:

    Maximale Inkompetenz!
    Dem muss doch mal jemand Einhalt gebieten! Wir sollten gegen solchen Unsinn demonstrieren!

  • Dirk sagt:

    Der neue Barneplatz:
    Ein Spielgerät direkt neben der Fahrbahn und fehlende Bäume inmitten des Platzes, die das graue Pflaster verschattet hätten. Und mitten durch quält sich der Linienbus; wie mag das Pflaster in 5 Jahren aussehen?

    Da hätten wir alle im Rahmen der damaligen Bürgerbeteiligung aufpassen müssen; bekannt war es und Gelegenheit, Einfluss zu nehmen hatten wir alle.

  • Bernd sagt:

    Auf dem Foto ist doch ganz klar erkennbar, daß dort ein „Eingeschränktes Halteverbot“ gilt.

    Aber das ist für die Wunstorfer anscheindend genauso schwer zu erkennen wie „STOP“-Schilder, die zu ca. 85% in Wunstorf auch nicht beachtet werden.
    Und mit den „Verkehrsberuhigten Zonen“ (unübersehbares riesen blaues Schild) scheinen die meisten auch auf Kriegsfuß zu stehen. Dort wird mit 30-50km/h durchgerast wie nichts gutes, anstatt sich an die Schrittgeschwindigkeit zu halten.
    Am besten wäre es dort noch ein Zusatzschild anzubringen: „Bitte überfahren Sie nur Ihre eigenen Kinder und Angehörigen“.

    • Wunni sagt:

      „Eingeschränktes Halteverbot“ heißt halt auch, dass man dort unter bestimmten Bedingungen durchaus parken darf. Auch Personen mit blauem Schwerbehinderten-Parkausweis dürfen dort unbegrenzt parken. Wie wollen sie das beurteilen, dass dort tatsächlich Ordnungswidrigkeiten begangen werden? Sie können sich ja, wie so mancher Rentner als Hobbypolizist betätigen und alles zur Anzeige bringen, wenn sie das so stört.
      Dass die Leute sich nicht mehr so sehr an die Regeln halten, liegt vielleicht auch an dem gesellschaftlichen Wandel, der ja mehrheitlich gewünscht ist.

      • Kelevra72 sagt:

        Wie das Schild schon besagt: Halteverbot! Halten! Eingeschränkt! Parken: gar nicht! Halten ist, jemanden aussteigen lassen oder Be- und Entladen.
        Halten bis 3 min. Wer sein Fahrzeug verlässt muss so dicht am Fahrzeug bleiben, dass er es sofort wegfahren kann.

        • Wunni sagt:

          Wo ist der Unterschied zwischen 3 Minuten halten und 3 Minuten parken, außer einer besserwisserischen Wortklauberei? Es gibt keinen. Und, wie schon erwähnt: beispielsweise Personen mit blauem Schwerbehinderten-Parkausweis können auch im eingeschränkten Park-(=Halte-)verbot unbegrenzt parken. Immer diese gefühlten Muster-Polizisten hier.

  • Horst Stratenkötter sagt:

    Das leise Verschwinden von Parkplätzen ist die Folge einer Bevormundungspolitik, die von Berlin bis hinunter zur Stadt Wunstorf im Zuge einer ideologisch motivierten Klima-Hysterie die Bürger zum Verzicht auf das Auto drängen will. Es ist an der Zeit, dass dem endlich Einhalt geboten wird!

    • Wunni sagt:

      Gewählt ist gewählt. Die Mehrheit der Wunstorfer will es doch offenbar genau so haben.

      • Mike sagt:

        Wer hat hier wen gewählt?

        • Wunni sagt:

          @Mike: einfach nochmal die Ergebnisse der letzten Kommunalwahl anschauen. Ich kann nur empfehlen: Augen auf beim Ankreuzen auf dem Wahlzettel – ansonsten ist die Verwunderung hinterher vielleicht groß.

      • Kelevra72 sagt:

        Die StVO unterscheidet ganz klar zwischen Parken und Halten. Das nicht weil es einfach lustig ist verschiedene Wörter zu benutzen. Ganz gut erkannt aber nicht ganz richtig….kein gefühlter Muster-Polizist!

        Fakt: Parken Sie dort ist es nicht ok. Halten Sie dort ist das OK! BTW gibt es in diesem Zusammenhang noch „Warten“ ; also nicht freiwiliges Halten.

        Wie kann man so allergisch reagieren wenn man einfach mal gesagt bekommt, dass es falsch ist, was sie da von sich geben?!

        Aber so sind die Menschen.

    • Ansgar L. sagt:

      Bullshit. Es ist die Folge der Kommunalwahl, in der die Parteien gewählt wurden, die ebendiese „Verdrängung“ der Autos aus der Kernstadt angekündigt hatten. Aber an Ihrer Wortwahl ist ja schon ziemlich deutlich IHRE ideologische Gesinnung zu erkennen…. ;)

      • Kelevra72 sagt:

        Uiuiui. Da sollten aber auch alle, denen SIE Ihre angebliche Gesinnung unterstellen (was Sie nix angeht), auch unbedingt auf die Demo FÜR DEMOKRATIE! Kann ja nicht sein, dass wenn man nicht gerade Fan der der B90/G oder Linken ist, hier „angemacht“ wird, bzw. irgendwas unterstellt wird. Das ist doch Demokratie, oder? Meinungsfreiheit?!

    • Mike sagt:

      Besser hätte ich es auch nicht in Worte fassen können. Einfach unerträglich, wie eine ideologisch gesteuerte Minderheit hier der Masse erzählen will, was gut und was nicht gut ist.

  • Ludwig Thiede sagt:

    Was ist der Tod des Gewerbes?
    Das Fehlen von Parkmöglichkeiten!
    Man soll möglichst jedes Jahr ein neues Fahrzeug kaufen, um sie dann zu Hause stehen zu lassen und mit Bus,Bahn oder Taxi zu fahren.

  • Nanouk sagt:

    Hoffentlich bleibt diese Parkbucht für Autos, denn der Deutsche verteufelt mitsamt der dämlichen EU längst die Autos!!! Also belasst es so, wie es ist, Thema beendet!!!

  • Anonymous sagt:

    Ich würde empfehlen, diesen Gehweg verkehrsrechtlich prüfen zu lassen, denn meiner Meinung nach wurde hier gegen Verkehrrecht verstoßen.
    Was haben wir auf dem Bild vor uns?
    Ganz rechts an der Häuserbebauung einen Bürgersteig, der als solcher klar durch die Bordsteinkante klar erkennbar ist und auch den verkehrsrechtlichen Ansprüchen einer Breite von ca. 2,50 m entspricht. Dagegen ist nichts einzuwenden.
    Da sich jedoch links neben dieser Bordsteinkante ein weiterer Streifen, welcher offensichtlich schmaler als diese 2,50 m ist, kann es sich nicht um einen Bürgersteig handeln.

    Leider kann es sich auch nicht um einen Gehweg handeln, denn die Definition eines Gehwegs lautet:

    „Laut Definition ist ein Gehweg der Verkehrsraum, der ausschließlich den Fußgängern zur Fortbewegung vorbehalten ist. Er verläuft parallel zur Fahrbahn und ist baulich von dieser abgetrennt, zum Beispiel durch einen Bordstein oder einen Grünstreifen. Durch diese Abgrenzung ist er für Fußgänger als Fußweg erkennbar.
    Gehwege können auch durch das Verkehrszeichen 239 als Sonderweg für Fußgänger besonders gekennzeichnet werden. Dabei handelt es sich um ein rundes, blaues Verkehrsschild mit dem weißen Piktogramm einer Frau und eines Kindes.“

    Es existiert zur Fahrbahn weder eine bauliche Abtrennung durch einen Bordstein oder Grünstreifen und es existiert auch kein Verkehrsschild 239. Demzufolge haben wir hier weder einen Bürgersteig noch einen Gehweg.

    Dazu kommt, dass aufgrund des breiten Bürgersteiges und der vorhandenen Bordsteinkante jeder normal denkende Mensch den Streifen links der Bordsteinkante eindeutig als Haltebucht für PKWs erkennen muss.

    Wie gesagt wäre es ausgesprochen interessant, diese Umsetzung verkehrsrechtlich überprüfen zu lassen.

  • Wunni sagt:

    „Dort musste man auf dem jetzt eigentlich ganz ebenen Platz eine Treppenstufe einfügen, um den ehemaligen Höhenunterschied auszugleichen – sonst wäre das Pflaster an dieser Stelle zu steil geworden.“ Das klingt grotesk. Wer hat denn die Pflasterung dieses Bereichs geplant – wer hat das abgenickt? Wenn man davon ausgeht, dass der Abstend zwischen Gebäude und Fahrbahnrand etwa 10 Meter beträgt und der Höhenunterschied durch den Bordstein nur 10cm, dann hätte man einfach ein durchgehendes Gefälle ohne Bordstein pflastern können. Das wäre nur marginal steiler gewesen, und zwar nur 0,6 Grad, bzw 1% mehr Gefälle. Ich hab schon deutlich steilere gepflasterte Flächen und Gehwege gesehen. Wieder so ein Kabinettstücken in Sachen geballter Inkompetenz.

  • Wunstorfer sagt:

    Ich wundere mich ehrlich, warum es in Deutschland Fachkräftemangel gibt, wo es doch in Wunstorf so viele Menschen gibt, die Universalgenies sind und wirklich alles besser wissen.

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