Wunstorf (ds). Die Stadtverwaltung will der Südstraße unter die Arme greifen, den zunehmenden Bedeutungsverlust als Einkaufsmeile stoppen. Denn dieser Teil der Wunstorfer Fußgängerzone, der früher Haupteinkaufsbereich war, gilt mittlerweile nur noch als Randlage. Es droht eine Abwärtsspirale bei der Attraktivität als Einkaufsstraße.
Zur Verbesserung des Geschäftsklimas hatte die Wirtschaftsförderung einige Ideen vorgelegt: Die „Sichtbarkeit“ der Geschäfte durch zusätzliche Aufsteller verbessern, Beachflags und Wegweiser aufstellen, Werbung auch oberhalb der Straßenebene erlauben oder bessere Beleuchtung gewährleisten. Um die Sichtbarkeit der weiter hinten liegenden Geschäfte (vom Marktplatz aus gesehen) zu verbessern, sollte zudem überlegt werden, ob man das Hochbeet umbaut bzw. die dortigen Bäume entfernt. Hauseigentümer und Unternehmer sollten dabei unterstützt werden, auch selbst aktiv zu werden. Man wolle über alle Maßnahmen nachdenken dürfen, so Wirtschaftsförderer Uwe Schwamm.
Doch der Stadtrat zeigte sich teilweise reserviert gegenüber den Plänen. Die SPD etwa ist überzeugt, dass die Südstraße belebt werden muss, sieht die Lösung aber nicht in überbordender Reklame. Es müsste vielmehr die Aufenthaltsqualität gesteigert werden, z. B. durch Cafés. Auch gebe es in der Südstraße weder einen Brunnen noch Spielmöglichkeiten. Man müsse auch mal die Bürger fragen, was diese dort haben wollten, und nicht nur die Geschäftsleute, hieß es aus der Mehrheitsgruppe.
Schwamm hatte noch versucht, die Bedenken zu zerstreuen, indem er dem Ortsrat versicherte, dass man in die Südstraße nun „keine 20 Beachflags hinkloppen“ wolle – doch den offensichtlichen Widerspruch, in Zukunft aufdringliche Werbung in der Altstadt zu verbieten, aber für die Südstraße nun zahlreiche Ausnahmen zuzulassen, sah der Ortsrat deutlich. Zusätzliche Obergeschosswerbung will der Ortsrat in der Südstraße nicht sehen, da waren sich CDU- und SPD-Ortsratsleute einig. Andreas Niepel (AfD) hatte nichts gegen Beachflags als solche, mahnte aber die Anwesenden, mit den Begrifflichkeiten sorgsamer umzugehen und lieber von Werbesegeln etc. zu sprechen – schließlich sei die Stadt Wunstorf Mitglied im Verein Deutsche Sprache.
Noch deutlicher wurde die Kritik seitens der Grünen: Peter Scholz zerpflückte das Konzept der Verwaltung regelrecht: Das wäre alles nichts, man müsse an die Struktur der Südstraße heran, etwas am Inhalt ändern und nicht nur an der Verpackung. Nur mehr „Werbung dranzumachen und einen Baum rauszunehmen“ würde der Südstraße nicht helfen und wäre lediglich Schönmalerei.
Einen Blankoscheck wollte man der Verwaltung ebenfalls nicht ausstellen für die Umgestaltung des Hochbeets: Erst sollen genauere Pläne vorgelegt werden, wie der Grünbereich mit den beiden Bäumen verändert werden soll. Kirsten Riedel (SPD) sah die Gefahr, dass man die Situation sogar noch verschlechtern könne, dass dann zwar das Beet weg sei, aber stattdessen vielleicht „nur ein Maschendrahtzaun“ komme.
Abgesehen von diesen Änderungspunkten hat die Verwaltung nun vonseiten des Ortsrates erst einmal freie Hand, um konkrete Maßnahmen zur Belebung der Südstraße auf den Weg zu bringen. Die entsprechend geänderte Vorlage wurde einstimmig beschlossen.
Hallo Herr Mickelson,
wir werden vielleicht so ein Alter sein (Ich Baujahr 1969). Kennen Sie das „Joke“ in der
Hindenburgstraße? Da war ich noch zwei-dreimal als 20jähriger, dann war das auch weg.
Oder damals die Milchbar Aselmann neben EDEKA?
Wunstorf ist ja kein Disney-Land, aber den „jungen Leuten“ mal erklären, was ihnen vorenthalten wird von
den „Stadtoberen“ und überlegen wie wir so was (ähnliches) wiederbeleben – warum nicht?
Beispiel: Rathaus-Innenhof (gab es „damals“ nicht, hier gibt es aber jetzt „live“-Konzerte für
„die anderen“ Wunstorfer, sag ´ ich jetzt mal so. Und Küsters Hof ist auch noch nicht ganz tot.
Es gibt ein Juwel in dieser Strasse…das „Bücherparadies“
Man wird toll und individuell beraten, und bekommt meist bestellte Bücher am darauffolgenden Tag! Luisa Grevsmühl stimmt’s?
Mir wurde mal erklärt, dass wir sogar vier Büchergeschäfte hatten – jetzt sind
es (wieder) nur noch drei. Auf so eine Ladendichte können wir Wunstorfer
ruhig auch mal ein bisschen „stolz“ sein – oder?
Auch mit Werbung wird man nix erreichen- dort ist es langweilig – Allein der Eispavillon lockt im Sommer.
Verweise auf vorigen Kommentar: Ins Bücherparadies sollte man ruhig
mal vorbeischauen – lohnt sich immer! (Auch im Sommer – hihi)
funktionierendes Freifunk
Hallo Elias!
Hauptsache „frei“ – stimmts?
LG
Stefan
Das Grün und die Bäume zu entfernen ist keine gute Idee!
Wäre aber keine Katastrophe im Sinne des Natur- und Artenschutzes. Robinien sind erst
mit Kolumbus seit dem 16. Jahrhundert aus Amerika zu uns gekommen.
Entsprechend wenig Insekten werden durch diese Baumart gefördert usw.
Werbebanner, egal unter welcher Bezeichnung werden nicht helfen. Helfen wird nur, wenn nicht nur die Stadtverwaltung sondern jeder Gewerbetreibender Mitverantwortung für seinen Bereich übernimmt. Man muss sich dort wohlfühlen!
Das Hochbeet ist seot Jahren eher ein Schandfleck, als ein Hingucker. Hier sollten die Gewerbetreibenden die Patenschaft und somit auch die Pflege übernehmen, damit sich „die“ Kunden dort künftig wohlfühlen.
Ich sehe viele Städte übers Jahr in Deutschland, die mit solchen Konzepten Ihre Innenstädte entsprechend belebt haben. Der Solgan „Schönste Innenstadt der Region“ muss für ganz Wunstorf gelten, nicht nur vorm Rathaus und der Langen Straße.
Ich war für die Werbegemeinschaft für ein Foto mit jenem
„Wunstorf – Schild“ sogar im Kongo – ohne Witz.
Natürlich war das nicht der Grund meines Aufenthalts dort – haha.
Die Werbegemeinschaft sollte vielleicht auch mal
ein wenig über den eigenen Umgang mit ihren eigenen Leuten
nachdenken, in sich gehen – mehr sage ich dazu in der Öffentlichkeit nicht.
Die Stadt sieht auch nicht die Notwendigkeit, dass in Innenstadtnähe vernünftig geparkt werden kann. Vielleicht hätte die Stadt die Chance nutzen sollen, den Parkplatz an der Küsterstraße auszubauen, indem das ehemalige Plus- Gebäude übernommen, abgerissen und die Parkplatzflächen ausgeweitet werden, anstatt sie komplett wegfallen zu lassen. Seit dem Wegfall gehen noch deutlich weniger Leute durch die Küsterstraße
Lieber Christian,
gehe doch mal wieder zu Fuß oder fahre Fahrrad! Soweit weg von unserer City ist Klein Heidorn doch nun wirklich nicht, und Du bist noch jung, Mann!
LG
Stefan
Die schönste Wunstorfer Zeit war damals, als es das sogenannte goldene Dreieck noch gab….SPEICHER, NORDLICHT UND TRICHTER …alles vorbei