Wunstorf (red). Sie haben es wieder mal geschafft: Das Hohe Holz war am Samstagabend voll von großen und kleinen Menschen mit Laternen, die den Weg leuchtenden Handballern „Heidorner Kosengs“ und den Wunstorfer Auetalern folgten, die mutig in die Dunkelheit des Waldes voranmarschierten. Es war der Laternenumzug, zu dem die Facebookgruppe „Wir sind Wunstorf – gemeinsam sind wir stark“ geladen hatte.
Ganz so viele Menschen wie beim Sommerfest waren es nicht, an die 400 Teilnehmer zogen diesmal durch den Wald. Doch die Autos waren wieder entlang des gesamten Feldwegs bis zum Wunstorfer Stadtrand geparkt.
Bereits eine Stunde vor Beginn um 17 Uhr waren die ersten Kinder mit ihren Eltern bei Alten’s Ruh angekommen. Zu diesem Zeitpunkt hängten die Mitglieder der Facebookgruppe noch Lichterketten auf und es wurde darüber diskutiert, ob Feuerkörbe entzündet werden sollten, entschied sich aber dagegen. Wie bereits beim vergangenen Sommerfest füllte sich der Platz schnell mit Kindern, Babys in Kinderwagen, Hunden und Eltern. Überpünktlich ging es los, um 17 Uhr setzte sich die Kapelle in Bewegung, nachdem bereits einige Laternenträger in den Wald vorgelaufen waren. Doch auch nach 17 Uhr stießen noch viele hinzu, die sich dann einfach an den Klängen orientierten und in den Wald folgten.
20 Minuten ging es geradeaus Richtung Steinhude, dann wurde nach einem kurzen Stopp wieder kehrtgemacht. Einige mit kleineren Kindern drehten auch vorher bereits wieder um. Eigentlich hätte es ein Rundgang werden sollen, doch das war wegen der Bodenverhältnisse nicht möglich: Abseits des Hauptweges war es recht matschig, und vor allem die Auetaler brauchten zum Musizieren während des Marschierens einen festen Untergrund. Also ging es auf demselben Wege wieder zurück.
Die Atmosphäre war – wie zu erwarten gewesen war – einzigartig: Hunderte Laternen funkelten in einer langen Kette in den Wald hinein und vermochten das Gehölz doch nicht sehr zu erhellen. Die Teilnehmer liefen daher weitestgehend im stockdunklen Wald. Der Laternenumzug hatte daher auch etwas den Charakter einer Nachtwanderung. Umso erhebender war, als auf dem Rückweg sich die Bäume wieder lichteten und der Schein der mit Lichterketten behangenen Waldgaststätte deutlicher wurde. Vor allem aber aus etwas Entfernung betrachtet war die lange Lichterschlange, die sich durch den Wald voranschob, beeindruckend.
Die von den Auetalern angestimmten Kinder- und Laternenlieder erzeugten zwischen den Bäumen einen ganz besonders nachhallenden Klang und trugen ihrerseits zu der einzigartigen Atmosphäre bei. Das gemeinsame Singen scheint jedoch aus der Mode zu kommen – schon beim Martinsumzug der Johanniter-Jugend in der Vorwoche hatte kaum jemand eingestimmt. Auch jetzt im Wald blieb es vergleichsweise still.
Wieder am Ausgangspunkt angekommen, verteilte Bilsad Ramović Weckmänner an die Kinder – sie waren von Soha Villalba Cubero und Carola Ramović selbst gebacken worden. Die Waldgaststätte verkaufte Punsch, Glühwein und Bratwurst, neben der Bratwurstbude wurden zuvor gespendete Kekse wiederum gegen eine kleine Spende zugunsten des Bauhof-Jugendzentrums abgegeben. Die Wunstorfer Auetaler gaben währenddessen noch ein Konzert.
Die Gage für die Auetaler hatte Alten’s-Ruh-Pächter Konstantinos „Kosta“ Ioannidis übernommen. Das Geld kommt der Jugendarbeit des Musikzuges zugute. Mehr als 180 Würstchen, 20 Liter Glühwein und Apfelpunsch wurden verzehrt. Beim Keksverkauf kamen 132,50 Euro zusammen. Die übrig gebliebenen Kekse gehen an den Tagestreff und den Bauhof.
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