Wunstorf (red). Auf der A 2 ging ab heute früh nichts mehr: In beide Richtungen war die Autobahn wegen eines Unfalls für Bergungsmaßnahmen gesperrt worden – damit Kühe nicht in den Verkehr liefen. Kurz nach 7 Uhr war es zum Unfall gekommen, der Fahrer eines Viehtransporters hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Der Anhänger des mit 65 Jungtieren beladenen Gespanns kippte um und landete im Grünstreifen. Der Fahrer blieb unverletzt.
19 Tiere wurden infolge des Unfalls getötet – einige durch den Unfall selbst, andere mussten notgeschlachtet werden. Die Tiere im Ladebereich der Zugmaschine wurden nicht verletzt. Die alarmierten Feuerwehren aus Kolenfeld und Wunstorf sicherten zunächst den Lastwagen. In Absprache mit den zuständigen Veterinären wurden die überlebenden Rinder nach entsprechender Einzäunung aus dem Anhänger heraus in sogenannte Treibewagen – mobile Gatter – verladen und von einem Tierarzt gesichtet. Verendete Tiere wurden mit einem Teleskopmaststapler eines örtlichen Landwirts geborgen.
Dass die Landwirte der Feuerwehr Kolenfeld kurzerhand Trecker und zusätzliches Gerät zur Verfügung stellen konnten, erwies sich für den Einsatz als vorteilhaft. Der Hänger wurde mittels Kran geborgen. Nach rund 9 Stunden Einsatzdauer löste die Feuerwehr Luthe die ursprünglich eingesetzten Kräfte ab und eskortierte den defekten LKW zu einer Werkstatt in Lauenau.
Es war nicht der erste derartige Einsatz für die Wunstorfer Feuerwehren. Vor rund 10 Jahren war auf dem gleichen Autobahnabschnitt ein Transport mit Schweinen umgekippt.
Zwischen Kolenfeld und Bad Nenndorf standen die Autos daraufhin fast auf kompletter Strecke, Zwischen Lauenau und Bad Nenndorf und zwischen Luthe und Kolenfeld bildeten sich vor den Ausfahrten ebenfalls kilometerlange Staus. Doch auch wer herunterfuhr von der Autobahn, stand dann auf den Umleitungsstrecken wieder im Stau.
Auf der offiziellen Umleitungsstrecke, der U 38, also auf der L 392 und B 65 zwischen Kolenfeld über Groß Munzel, Landringhausen und Bantorf zurück nach Bad Nenndorf, stockte es ebenso wie auf dem Schleichweg der B 442/L 403 durch Kolenfeld über Haste zurück nach Bad Nenndorf zur Autobahn.
Gegen Mittag wurden die Fahrspuren in Richtung Hannover wieder freigegeben, in Richtung Dortmund blieb die A 2 jedoch voll gesperrt. Am Nachmittag floss der Verkehr Richtung Hannover daher wieder, in der Gegenrichtung wurde der Stau dafür immer länger. Waren es zu Beginn erst 3 Kilometer zwischen Luthe und Kolenfeld gewesen, dehnte sich der Rückstau gegen 13.30 Uhr schon bis nach Garbsen aus. Auf bis zu 8 Kilometer standen die Autos.
Garbsen war die letzte freie Ausfahrt. Die Verkehrsmeldungen sprachen teils davon, dass der Verkehr rund um Bad Nenndorf regelrecht zusammengebrochen sei. Doch auch in Wunstorf waren die Auswirkungen nicht minder zu spüren. „Umfahren Sie das Gebiet weiträumig“, lautete die Empfehlung der Polizei. Auch durch die Wunstorfer Kernstadt quälte sich daher eine LKW- und Fahrzeugschlange und versuchte vergeblich, dem Stau zu entkommen.
Erst am späten Nachmittag konnte auch die Fahrtrichtung Dortmund wieder freigegeben werden. Während der Verkehr auf der Autobahn wieder floss, staute sich, vor allem auf der B 65, der Verkehr weiterhin auf den Ausweichstrecken.
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