Symbolbild: Haus bauen
Ein Leserbrief von Bernd Wischhöver
Mich verwundert dieses Fernduell nicht. Keiner der Parteien will dafür verantwortlich sein, dass Wunstorf einige Jahre bei der Ausweisung von Baugebieten verpasst hat. In Wahrheit haben alle Parteien im Rat das Konzept Bauland nicht auszuweisen mitgetragen, auch die CDU, vornweg allerdings die wechselnden Mehrheitsgruppen. Vor geschätzt 10 Jahren ließ die Verwaltung im Bauausschuss die damalige IDB der Stadtsparkasse Wunstorf einen Vortrag halten, wonach Bauland auf Grund sinkender Einwohnerzahlen nicht mehr erforderlich sei. Lediglich eine Nachverdichtung bestehender Bebauungen sei in Zukunft nötig. Dieses machten sich alle Parteien, auch die CDU, zu eigen und vertraten es die nächsten Jahre konsequent. Damals war ich Mitglied im Rat und der Einzige, der diesem, leider erfolglos, widersprach. Selbst der Hinweis auf fortlaufende Ausweisungen von Baugebieten in Hagenburg, deren Grundstücke in der Regel nach kurzer Zeit verkauft waren, half nicht, die Augen zu öffnen. Die Parteien wollten unbedingt an dem festhalten, was die Verwaltung über die IDB im Bauausschuss hat vortragen lassen. Selbst mein Versuch, im Ortsrat Steinhude einen Antrag des Ortsrates auf Ausweisung von Bauland für Steinhude auf den Weg zu bringen, scheiterte. Alle beriefen sich auf das, was vormals seitens der IDB vorgestellt worden war. Dass sich heute die Fraktionen hinstellen und behaupten, andere hätten die erforderlichen Maßnahmen zur Baulandausweisung vertan, ist nicht richtig. In Wunstorf hätte die Politik diesen Zustand verhindern können. Alle Fraktionen im Rat verschlossen aber die Augen vor der Realität und folgten konsequent Beiträgen bestimmter Interessengruppen. Dieses hielt dann mehrere Jahre an, bevor man hier wieder wach wurde. Meine Angaben zum Bauausschuss und Ortsrat sollten sich über das Portal der Stadt Wunstorf nachvollziehen lassen. Wer dieses prüfen möchte, möge es selbst tun.
Bernd Wischhöver war über 20 Jahre lang in der Wunstorfer Kommunalpolitik für die CDU und AfD tätig. Anfang das Jahres zog er sich aus der Politik zurück, da er den Kurs der AfD nicht weiter mittragen wollte. Im Mai bedachte ihn die Stadtverwaltung für seine politische Tätigkeit mit dem Goldenen Ehrenring.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Anmerkung: Der Vorstand der Stadtsparkasse Wunstorf betont auf Nachfrage, dass die IDB nur eine Aussage über die Nachverdichtung tätigte und nicht, dass seitens der Stadtsparkasse keine Baugebiete mehr erschlossen werden.[/box]
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