
Wunstorf (red). „Bezahlbarer Wohnraum: Keine Zeit mehr für Ankündigungspolitik“ lautet die Überschrift einer Pressemitteilung, die die Wunstorfer Grünen jetzt als Reaktion auf die Äußerungen von SPD und CDU rund ums Wohnungsbau-Postionspapier an die Medien verschickt haben.
Die Informationen von SPD und CDU machten eines deutlich, so die Grünen darin: „Beide Parteien haben das Thema für den Wahlkampf entdeckt. Ob sie es aber endlich auch als wirklich dringlich begreifen, bleibt offen.“
Fakt sei, dass die SPD-CDU-Mehrheitsgruppe in Wunstorf seit Jahren Verantwortung trage und dabei genügend Zeit gewesen sei, das Problem entschlossen anzugehen – aber man habe die Zeit verstreichen lassen. Als Ergebnis würden die Geschehnisse beim Vion-Gelände nun als Paradebeispiel für verpasste Chancen, Stillstand und Fehleinschätzungen gelten.
Die Grünen beklagen, dass ihre Warnungen nicht ernst genommen worden seien: Seit Jahren habe man auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum hingewiesen, sei aber nur belächelt worden. Zwar würde gebaut, räumen die Grünen ein, aber nicht für Normalverdiener.
Als Lösung sehen die Grünen die SPD-Pläne, die den sozialen Wohnungsbau in Wunstorf nun besonders in den Blick genommen haben, dennoch nicht: „Wo sollen die Investoren herkommen, nachdem die Stadt jahrelang erfolglos um das Vion-Gelände gerungen hat und der Ruf in der Branche beschädigt ist?“, wird gefragt.
Die jahrelangen Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Investor hätten die Entwicklung des Vion-Geländes blockiert – und SPD und CDU hätten dieses Versagen mitgetragen, statt es zu verhindern. Der grüne Widerstand dagegen sei in arroganter Weise von Bürgermeister und Ratsmehrheit belächelt worden: „Wir hätten ja nicht verstanden, worum es geht.“
Dass die CDU nun ebenfalls die Entwicklung des Vion-Geländes fordere, sei in diesem Zusammenhang ein Widerspruch – denn die Wunstorfer CDU selbst sei mitverantwortlich für die Blockade.
Dass der am 19. Juni im Bauausschuss beschlossene Runde Tisch zur Wunstorfer Wohnungssituation noch immer nicht zusammengetreten sei, dass es nicht einmal einen Termin dafür gebe, kritisieren die Grünen ebenfalls scharf, bieten allen Parteien außer der AfD jedoch weiterhin die Zusammenarbeit an. Man wolle „Lösungen statt Schlagzeilen“ und „eine tragfähige, nachhaltige und vor allem zeitnah umsetzbare Strategie“ für bezahlbaren Wohnraum in Wunstorf zu entwickeln. Wohnungen entstünden durch konkrete Schritte, nicht durch Ankündiungspolitik.
Der Wunstorfer SPD-Ortsverein stellt sich unterdessen hinter das von der SPD-Fraktion entwickelte Vorschlagspaket für mehr kleinere und bezahlbare Wohnungen: Der Bedarf sei real und dringlich. Die Mieten seien in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen, der Wohnungsmarkt angespannt, und besonders kleine, bezahlbare Wohnungen fehlten, mit konkreten Folgen für Singles, junge Menschen, Senioren sowie viele Haushalte mit normalen Einkommen. Davor könne niemand die Augen verschließen. Ortvereinsvorsitzender Sören Thoms mahnt nun auch Tempo an: „Wir brauchen jetzt politische Antworten. Das heißt: konkrete Beschlüsse für mehr kleine, bezahlbare Wohnungen und natürlich auch weitere Baugebiete mit Einfamilienhäusern. Es kann kein Entweder-oder geben, sondern einen guten Wohnmix für Wunstorf.“ Thoms nimmt die Mehrheitsgruppe aus SPD und CDU in die Pflicht: „Jetzt kommt es darauf an, dass die gestaltenden Kräfte im Rat vorangehen. In dieser Wahlperiode braucht Wunstorf einen geeinten Beschluss, der sich an den realen Bedarfen orientiert und dazu führt, dass mehr passende, bezahlbare Wohnungen entstehen.“
Für das Grünenbashing wurden hier wieder alle Register gezogen. “Ideologie” und “Heizungsgesetz” dürfen da nicht fehlen. Wenn Gesetze verabschiedet werden heißen die “Regeln”. Wenn Grüne an der Gesetzgebung beteiligt sind heißt das “Zwangsvorgaben”. Und vor allem: Die sind an den Entwicklungen der letzten 30 Jahre schuld. Auch die Infrastrukturprobleme sind in den 3 Ampeljahren entstanden. Miethaie kommen natürlich auch aus dem Grünen Kontext. Und für den vernachlässigten Miet- und Sozialwohnungsbau sind die von den Grünen zu verantworteten “zu hohen Standards” verantwortlich. Klar, wer oder was sonst. Sehr polemisch was ich schreibe. Ja. Aber über Fakten zu sprechen lohnt nicht. Das interessiert die wenigsten und wir sind bei den Klugscheißern. Denn das sind die Grünen auch – die doofen. Aber jetzt wird ja alles gut. Denn die Fr. Reiche leitet ja einen Rückschritt nach dem anderen ein. Und wir schlauen wissen: Wenn man am Abgrund steht ist jeder Rückschritt ein Fortschritt.
Endlich spricht es mal jemand deutlich aus:
Das Thema Wohnungspolitik ist in den vergangenen Jahren absolut vernachlässigt worden. Und so schnell nimmt das auch keine Fahrt wieder auf.
Wünsche auszurufen hilft nun mal nicht.
Leute, ihr habt die Nachfrage einfach ignoriert!
Warum hat man sich nicht schon längst mit stadteigenen Grundstücken befasst?
Neue Grundstücke müssten erst einmal angekauft werden, das ist schon bekannt, oder? Viel Spass bei der Akquisition.
Und für den Wohnungsbau wird ein Investor benötigt. Ob die noch Lust auf Wunstorf haben?
Und wenn der Runde Tisch kommt: Besetzt ihn bitte auch mit Fachleuten, die den Markt kennen und auch investieren oder eine Investition begleiten können.
Sonst bleibt es bei Sozialphantasien unserer Gremien.
Das hat doch vor 2021 funktioniert: Investitionen durch den Bauverein (super!) und Baulandentwicklung mit der Sparkasse.
Seitdem… Stillstand!
Zeit für einen Richtungswechsel.
Vergesst nicht wer die wohnungsbaupreise die letzten Jahre hochgetrieben hat
Wer glaubt den parteipolitisch Getriebenen ihren nunmehrigen Gestaltungsdrang und Aktionismus? Bis zur Kommunalwahl wird m.E. kein zusätzlich umfassendes Wohnungsbauvorhaben seine Grundsteinlegung erfahren. Nach der Wahl folgt vermutlich der Friedrich-Merz-Effekt.
Was an dieser Scharade gewaltig stört, ist das Wort „Normalverdiener“.
Also haben Geringverdiener und Rentner mit mehr als bescheidenen Mitteln in dieser Rubrik keinen Platz?
Oder passen sie nicht in das Gesamtbild, in die Kaste Derer, die für den Wohnungsmarkt spezifiziert scheinen?
Vielleicht ist eine Erklärung notwendig, wer normal verdienend ist und wer nicht.
Wo früher einmal vier Seiten Wohnraum angeboten war, existieren heute noch magere vier Anzeigen. Sprichwörtlich ein politisch gemachtes Desaster und ausgenutzt von denen, die diese Lage gemäß Angebot und Nachfrage sichtlich anregt, um das Geldbeutelchen zu füllen.
Spätestens seit 2017 ist die Wohnungssuche für viele ein Problem geworden, wo gesiebt wird, wächst der Unmut.
Politisch gehandelt im Sinne Derer, die „nicht Mal so eben aufgrund Quotenregelungen“ Wohnraum ohne viel Hin und Her bekämen, wurde nicht. Egal, wie viele Parteien sich auf blankem Parkett tummelten.
Die Verschaerfung auf dem Wohnungsmarkt würde nicht den Verursachern angelastet, still geschwiegen und allzu geduldig hingenommen, das Resultat ist bekannt.
Und wenn nun nach all den Jahren, wo das Kind längst in den Brunnen gefallen ist, die Schuld von einer in die andere Ecke geschoben wird, zittern viele Menschen vor Obdachlosigkeit durch staatliche Willkürlich, durch diese politisch herbeigeführte Misswirtschaft auf dem Sektor der gerechten Verteilung des Wohnraumes auch auf Bürger, denen man nicht mal so eben ein der Stadt Wunstorf übertragenes „Landhaus“ zum Wohnen gibt, obgleich doch jeder das Recht auf das Dach über dem Kopfe haben müsste … ???
Verfehlte Planung, banales Hinhalten, überzogene Mieten, FakeAnzeigen zwecks Datenklau, alte Häuser, die leerstehen, gut umzufunktionieren in Wohnraum, auch ohne Luxusambiente und SPA-Bereich, groteske illusionaere Machenschaften einiger Wenige.
Und die Mieten steigen, die Löcher im Auslesesieb werden immer kleiner.
Ich hasse es, wenn gerade Diejenigen, die das ruhige, ach so unbelastende Eigenheim, den Supergarten ihr Eigen nennen dürfen, nie wissen mussten, was eine hohe Miete oder die Aussichtslosigkeit auf Wohnraum mit den Menschen macht, ständig so tun, als wüssten sie von nichts.
Nur weiter so!
Unglaublich, dass die Grünen der Meinung sind bei diesem Thema mitreden zu können. Die Ideologie der Grünen hat doch dazu geführt, dass Bauen und Kaufen immer teurer geworden sind. Die Vorgaben für Neubauten und Renovierungen konnten für die Grünen doch nicht hoch genug sein. Allein das Heizungsgesetz mit seinen Zwangsvorgaben ist ein gutes Beispiel für realitätsferner Aktionismus – hohe Standards im Gebäudesektor koste es was es wolle. Jetzt brauchen sie sich nicht zu beschweren, wenn es keine kostengünstigen Wohnungen gibt.