Steinhuder Fischbrötchenbude (Archiv) | Foto: Daniel Schneider
Steinhude (red). In ihrer Funktion als Ortsratsmitglied im Ortsrat Steinhude hat Christiane Schweer für die nächste Ortsratssitzung einen Beratungspunkt zur Fremdenverkehrsabgabe 2021 beantragt. Verbunden damit macht sie den Beschlussvorschlag, auch in diesem Jahr die Fremdenverkehrsabgabe auszusetzen. „Im Herbst 2020 haben wir aufgrund der erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Tourismusbranche in Steinhude in den zuständigen Gremien beschlossen, keinen Tourismusbeitrag für 2020 zu erheben“, so die Steinhuder Kommunalpolitikerin. Sie fordert nun, dass die Verwaltung analog der Vorlage aus 2020 eine neue Beschlussvorlage für 2021 erstellt, da sich die wirtschaftliche Lage in der Tourismusbranche nicht gebessert habe.
Christiane Schweer | Foto: privat
Unterdessen wehen in Steinhude heute weiße Bettlaken und Tischdecken aus den Fenstern: Die Steinhuder Meer Tourismus GmbH beteiligt sich damit am Aktionstag „Tourismus zeigt Flagge“, um auf die finanzielle Situation vieler Unternehmen aufmerksam zu machen: „Dem Gastgewerbe in Niedersachsen steht das Wasser bis zum Hals. Seit sechs Monaten sind die touristischen Betriebe geschlossen. Viele Unternehmen stehen vor dem finanziellen Aus, nicht alle erhalten staatliche Unterstützung. Zwar hat die Landesregierung heute angekündigt, dass der Tourismus ab dem 10. Mai wieder öffnen darf, doch werfen die neuen Regelungen viele Fragen auf und sind teilweise kaum umsetzbar.“ 24 Verbände, Organisationen und Interessenvertretungen haben sich zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen, neben den Tourismusregionen des Landes die niedersächsischen Landesverbände der DEHOGA, der Campingwirtschaft, der Landtouristik und der Heilbäder.
„Die jetzt von der Landesregierung angekündigte stufenweise Öffnung des niedersächsischen Tourismus ist zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung, es mangelt im Detail aber an Umsetzbarkeit und Klarheit“, sagt Ulrich von dem Bruch, Sprecher des Aktionsbündnisses und Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH. So seien beispielsweise tägliche Tests in Hotelbetrieben überhaupt nicht darstellbar. Zudem seien einige Einschränkungen, insbesondere dass nur Gäste aus Niedersachsen empfangen werden dürfen („Landeskinder-Regelung“), völlig realitätsfern. Da jeder Gast einen negativen Test vorlegen müsse, könne es doch gar keine Rolle spielen, ob er aus Niedersachsen, Bremen oder Hamburg komme, so von dem Bruch weiter. „Es gibt noch viele Fragen zu klären. Wir brauchen dringend eine Dialogplattform mit Spitzenvertretern der Politik und Repräsentanten der Tourismuswirtschaft Niedersachsens, um Transparenz herzustellen und kurzfristige, aber auch mittel- und langfristige Schritte zur Sicherung und Weiterentwicklung des Tourismussektors einzuleiten.“
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