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Altenheim Haus Johannes schließt früher: Zu viele Pflegekräfte haben gekündigt

16.07.2023 • Redaktion • Aufrufe: 8862

Von dem bald frisch renovierten Barneplatz haben die Bewohner des benachbarten Altenheimes nichts mehr: Das Haus Johannes soll noch im Verlauf dieses Jahres geschlossen werden – noch früher als ursprünglich geplant. Zu viele Mitarbeiter haben sich bereits nach neuen Stellen umgesehen, nachdem die Schließung zum nächsten Jahr bekannt war.

16.07.2023
Redaktion
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Haus Johannes | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Das Haus Johannes in Wunstorfs Stadtteil Barne muss vorzeitig geschlossen werden. Am vergangenen Montag, den 10. Juli, hat Geschäftsführer Joachim von der Osten Mitarbeitende und Angehörige über die Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die „Diakonische Pflege- und Wohnstift Wunstorf gemeinnützige GmbH“ informiert, zu der das Haus Johannes gehört. Als Sanierungs-Geschäftsführer ist von der Osten von der Diakonischen Altenhilfe Leine-Mittelweser (DALM) anstelle von Marcel Graf als Geschäftsführer tätig.

Angebote im Umkreis

Bereits im vergangenen Sommer war die Schließung des Haus Johannes zu Ende 2024 angekündigt worden – doch das Personal wollte offenbar nicht so lange warten und sah sich schon vorher nach neuen Stellungen um. Von der Osten bestätigt: „Zu viele Pflegefachkräfte haben das Haus Johannes vorzeitig verlassen, so dass ein ordnungsgemäßer Weiterbetrieb bis Jahresende 2024 nicht mehr möglich ist.“

Von der Osten bedauere diese Entwicklung, doch allen verbliebenen Kollegen und Bewohnern werde ein neues Angebot in Wunstorf oder im Umkreis gemacht. „Zudem wollen wir das erfolgreich arbeitende Haus am Bürgerpark nicht gefährden und weiterführen“, so der Geschäftsführer. „Wir wollen möglichst bis Jahresende das Verfahren abschließen“, sagt von der Osten.

Das Haus Johannes hat Platz für 101 Bewohnerinnen und Bewohner; aktuell sind es 51, von denen 29 demenziell erkrankt sind. Nachdem für alle Bewohnerinnen und Bewohner ein neuer Platz gefunden worden ist, wird das Haus Johannes im Rahmen des Insolvenzverfahrens geschlossen. 

Den verbleibenden Mitarbeitenden, die von der Schließung betroffen sind, wird ein Arbeitsplatz in der Regel im Umkreis von rund 30 Kilometern angeboten werden. „Wir gehen davon aus, dass wir für alle Bewohnerinnen und Bewohner und für alle 191 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standortes Wunstorf eine Lösung finden“, sagte von der Osten gegenüber den Betroffenen. So könne man zum Beispiel einigen demenziell erkrankten Bewohnern im Abt-Uhlhorn-Haus in Loccum einen Platz anbieten, das auch zur DALM gehört.

Betrieb läuft weiter

Mit dem vorläufigen Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung sind nun drei Monate Zeit, um das Sanierungskonzept umzusetzen. Auf dieser Grundlage entscheidet das Amtsgericht Hannover über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, dessen Ziel es ist, die Leistungsfähigkeit der Wunstorfer Betriebsgesellschaft dauerhaft wiederherzustellen. Rechtsanwalt Olaf Schubert und Dr. Christian Matiebel von einer Berliner Fachkanzlei für Sanierungsberatung begleiten die Geschäftsführung durch das vorläufige Eigenverwaltungsverfahren.

Löhne, Gehälter und der Betrieb der Häuser laufen weiter. Diese Zeit werde für individuelle Lösungen und für die Häuser intensiv genutzt. Die benachbarte Tagespflege und der ambulante Dienst sollen erweitert werden. Der Erweiterungsbau für das Haus am Bürgerpark ist in der Investitionsplanung bis 2025 vorgesehen.

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