Bokeloh (ds). So früh war das Freibad Bokeloh noch nie dran. Normalerweise hätte es auch in diesem Jahr erst Mitte Mai geöffnet. Nun soll es aber, wie schon bekannt, bereits am 1. Mai für alle zur Verfügung stehen.
Der Grund: Die Turbulenzen um das Wunstorfer Hallenbad. Die frühere Freibadöffnung soll ein kleiner Ausgleich sein für das zunächst für die breite Öffentlichkeit weiterhin geschlossene Hallenbad, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Silbermann. Denn nur Vereine und Schulen können das Hallenbad nun ab dem nächsten Montag zunächst wieder nutzen. Das „Wunstorf Elements“ wird voraussichtlich erst zum Herbst 2025 alle Badegäste zulassen.
Bereits seit März ist man dabei, das Freibad herzurichten, erzählt Schwimmmeister Wolfgang Zerban. Fast alles macht die Bäder-Crew dabei selbst – nur etwa defekte Kacheln in den Becken hat der Fliesenleger ersetzt.
Es sind nur noch einige kleinere Handgriffe zu erledigen für den morgigen Start. Die Duschköpfe in den Damenduschen müssen beispielsweise noch wieder angeschraubt werden. Sie waren für die Entkalkung während der Winterpause abgenommen worden. Aber der eigentliche Badebetrieb ist bereit: Die Becken sind gefüllt und warten auf die ersten Gäste.
„Und dann fehlen am Donnerstag doch plötzlich wieder irgendwelche Kacheln.“
Ein skeptischer Einwohner
Glauben will man das in Wunstorf noch nicht so richtig, die Skepsis scheint zu überwiegen. Die Pannen der letzten Jahre, mit denen das Freibad zu kämpfen hatte, wirken nach. Die Auepost hörte sich zum Thema um und bekam Antworten wie: „Und dann fehlen am Donnerstag doch plötzlich wieder irgendwelche Kacheln.“
Der Unglaube ist nachvollziehbar, denn das Freibad in Bokeloh öffnete in den vergangenen Jahren tendenziell unplanmäßig eher später als pünktlich. Technische Schwierigkeiten hatten immer wieder auch zu kurzfristig angekündigten Verzögerungen geführt, der Saisonstart war um Tage und Wochen verschoben worden. Dass das Bad nun sogar früher als geplant aufmacht, kommt für manchen daher doch überraschend.
Aber Bäderbetriebs-Chef Cornelius Nolte überprüfte gemeinsam mit Thomas Silbermann und Axel Brockmann vom Bäderbetriebs-Aufsichtsrat persönlich, dass das Bad funktioniert: Die drei Herren hatten die Badehosen eingepackt, unternahmen am Dienstagabend den Selbstversuch – und können grünes Licht für Donnerstag bestätigen. Das Bad ist bereit und funktionsfähig.
Zerban, der die Sprungtürme nach dem Anbaden wieder sicherte, gab sich anerkennend für das persönlich-sportliche Engagement: „Das ist glaube ich der erste Geschäftsführer, den ich im Wasser sehe“, lächelte der Schwimmmeister.
Nur ein Schwachpunkt wurde während des Testschwimmens entdeckt, der die Öffnung des Bades am 1. Mai aber definitiv nicht aufhalten wird: Die Badehose von Nolte, die beim Kopfsprung vom Startblock etwas verrutschte.
Kleiner Wermutstropfen: Die Preise sind in diesem Jahr erhöht worden. Erwachsene zahlen nun 5 Euro für die Einzelkarte, ältere Kinder und Jugendliche 2,50 Euro.
Damit kann die Freibadsaison in Überlänge starten – bis zum 14. September wird das Freibad Bokeloh geöffnet haben, täglich von 10 bis 19 Uhr, letzter Einlass ist jeweils um 18.15 Uhr. Das Wetter scheint ebenfalls mitzuspielen: Für den Eröffnungstag werden bis zu 26 Grad erwartet.
Korrektur:
„Nolte springt gleich nochmal vom Zehner“
Wir haben in Bokeloh keinen 10m Sprungturm. Es wäre der „fünfer“ richtig gewesen!
Auf ins kühle Nass!!