Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

15-Jähriger Wunstorfer am Steuer flüchtet vor der Polizei und verunglückt

05.01.2025 • Redaktion • Aufrufe: 2532

Den neuen Rekord für eine Verfolgungsjagd mit der Polizei in Wunstorf hält nun ein 15-jähriger Wunstorfer: Er ist der bislang jüngste Autofahrer, der sich in der Stadt ein Rennen mit der Polizei lieferte. Unterwegs in einem Smart. Mit aufgesetztem Motorradhelm.

05.01.2025
Redaktion
Aufrufe: 2532
Ab hier versuchte der Jugendliche, die Polizei abzuhängen | Foto: Daniel Schneider

Luthe (red). Es passiert, dass Autofahrer, die in eine Polizeikontrolle geraten, statt anzuhalten Gas geben. Verfolgungsfahrten mit Verkehrsteilnehmern kommen auch in und durch Wunstorf hin und wieder vor, bisweilen enden sie dramatisch.

Es dauerte nicht lange, bis es in diesem Jahr wieder zu einem solchen Vorfall kam: Am Abend des 3. Januar wollte die Polizei ein Fahrzeug am Ortsausgang Luthe Richtung Blumenau kontrollieren. Um 21.34 Uhr hatte eine Streifenwagenbesatzung bemerkt, dass ein Auto von der Hauptverkehrsstraße nicht auf den Aldi-Parkplatz, sondern in den daneben verlaufenden Feldweg Richtung Kläranlage Luthe eingebogen war: Den Dammfeldweg. Diese Straße ist jedoch nur für Kläranlagenfahrzeuge und landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, sonstige Anlieger dürfen dort nicht entlangfahren.

Durch die Felder Luthes gerast

Das Fahrzeug, ein Smart, sah jedoch nicht gerade nach landwirtschaftlichem Betrieb aus, und auch Klärschlamm schien sich nicht an Bord zu befinden.

Das Polizeifahrzeug setzte sich zur Klärung hinter den Kleinwagen und gab dem Autofahrer mittels Anhaltesignal und Blaulicht recht eindeutig zu verstehen, dass er anhalten sollte. Daran dachte der Fahrer jedoch nicht und entzog sich der geplanten Kontrolle. Der Smart beschleunigte schnell und fuhr mit hoher Geschwindigkeit der Polizei davon.

Der Feldweg beginnt direkt neben dem Parkplatz des Luther Aldi-Marktes | Foto: Daniel Schneider

Zwei Kurven später durch die Luther Felder war die Fahrt jedoch schon zu Ende: Der Fahrer verlor auf dem Karl-Gutkes-Weg die Kontrolle über den Smart, der somit in einen Graben fuhr und dort zum Stehen kam.

Wollte er Rennfahrer spielen?

Der Fahrer blieb unverletzt, verließ das Auto und flüchtete in die Nacht. Die Polizisten im Streifenwagen verloren seine Spur – der Fahrer entkam zunächst unerkannt. Nur ein Motorradhelm wurde in der Nähe des Autos noch gefunden, den der Fahrer zuvor während der Fahrt im Auto getragen hatte.

Die polizeilichen Ermittlungen führten schließlich zum mutmaßlichen Fahrer: Es war ein 15 Jahre alter Junge aus der Stadt. Die Ermittler gehen davon aus, dass er den Wagen gefahren hat. Damit würde er den Rekord für den jüngsten Autofahrer in Wunstorf halten, der sich jemals ein Rennen mit der Polizei geliefert hat.

Auf dem Karl-Gutkes-Weg verlor sich zunächst die Spur des 15-Jährigen | Foto: Daniel Schneider

Das bedeutet jedoch keinen Ruhm, sondern hat nun entsprechende Konsequenzen: Gegen den Jugendlichen wurde ein Strafverfahren wegen verbotenen Kraftfahrzeugrennens und Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet.

Auch in Hannover flüchtet ein 15-Jähriger vor der Polizei

Nur zwei Tage nach dem Vorfall in Wunstorf kam es auch in Hannover zur polizeilichen Verfolgung eines minderjährigen Autofahrers: Am frühen Sonntagmorgen des 5. Januars war einer Streifenwagenbesatzung auf der B3 in Richtung Messe ein Golf aufgefallen, der Schlangenlinien fuhr. Auch hier versuchten die Beamten, den Wagen zum Anhalten zu bewegen, auch hier beschleunigte das Fahrzeug stattdessen. Mit über 100 km/h ging es innerorts. Nach einem Kilometer konnte die Polizei den Flüchtenden an der Kreuzung Wülfeler Straße/Emslandstraße stoppen. Der Fahrer entpuppte sich als 15-Jähriger, auf dem Beifahrersitz saß ein 14 Jahre alter Junge. Die beiden trugen jedoch keine Motorradhelme und konnten sich auch nicht auf Feldern verstecken – sie zeigten sich reumütig und waren nicht verletzt.

Der „Raserparagraph“ 315d wurde im Jahr 2017 nach einer Häufung von schweren Unfällen bei „privaten“ Autorennen auf öffentlichen Straßen ins Strafgesetzbuch aufgenommen. Der Straftatbestand ist auch dann verwirklicht, wenn ein Autofahrer allein, ohne die Beteiligung anderer Fahrzeuge, grob verkehrswidrig und rücksichtslos fährt, um höchstmögliche Geschwindigkeiten zu erreichen.

Auch in diesem Fall läuft nun ein Jugendstrafverfahren wegen verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Der 15-Jährige hatte die Autoschlüssel seiner Mutter „ausgeliehen“. Die wusste von nichts, als die Polizei mit ihrem Sohn im Schlepptau klingelte – und dachte, dass ihr Sohn in seinem Bett schlafen würde.

[Anzeige]
[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Grit D. sagt:

    Bei einem älter an Lebensjahren seienden Fahrer hätte sich mir der Gedanke aufgedrängt= #An Silvester viel „zu tief ins Glas geschaut“ und die sich hier sehr lange hinziehenden „Nachwehen“ in einer ausgesprochen fragwürdigen Weise ausgeschlafen…

    Obwohl: wenn der junge Bengel schon
    unrechtsmäßig Auto fahren will, weiß man, ob der nicht auch dem Konsum „berauschenden Substanzen“ zugeneigt sein könnte?
    Antwort offen.

  • Detlev Ulrich Aders sagt:

    Hallo zusammen,

    also erstmal:
    Sehr humorvoll zusammengefasst ;-)

    Hat mal jemand darüber nachgedacht
    – dass der junge Mann einen Reizdarm haben könnte?
    – ganz dringend auf die Toilette nusste?
    – dass die Spülung zu Hause ausgefallen sein könnte?
    – die direkte „Entsorgung“ in der Luther Kläranlage ökologisch und ökonomisch die beste Lösung hätte sein können (Spülwasser, Toilettenpapier, usw.?
    Denk, denk, denk …

    ;-)

  • Blitzersinddoof.de sagt:

    An Grit D.
    Also man sollte die Jugend in ruhe lassen und sich darüber freuen dass sie nicht nur drinnen bleiben sondern etwas erleben und das gute Auto fahren erlernen!
    Viele Grüße

  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …