Wunstorf (red). Das Sturmtief „Daniel“ hatte in den vergangenen Tagen für schwere Verwüstungen in Libyen gesorgt. Auch aus Deutschland werden nun Hilfslieferungen auf den Weg gebracht: Das Technische Hilfswerk stellt Hilfsgüter bereit, die mit Maschinen des LTG 62 der Luftwaffe von Wunstorf aus in die Krisenregion geflogen werden. Insgesamt werden so 32.550 Kilogramm Fracht nach Libyen geflogen. Das afrikanische Land hatte in der Nacht zu Mittwoch ein internationales Hilfeersuchen gestellt und um Hilfslieferungen für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen im Land gebeten.
Auf dem Fliegerhorst Wunstorf erhielt man die Info über den Hilfseinsatz gestern Vormittag – der erste Lastwagen des THW erreichte in der darauffolgenden Nacht um 3.30 Uhr die Luftwaffenbasis. Weitere folgten bis in die Morgenstunden. Die bereitgestellten Güter stammen aus THW-Logistikzentren in Bayern und Baden-Württemberg, in denen sie für Situationen wie diese bereitgehalten werden. Es handelt sich z. B. um Zelte, Feldbetten, Decken, Isomatten oder Stromgeneratoren.
Inzwischen sind zwei A400M mit den geladenen Hilfsgütern in der Luft und auf Kurs Richtung El-Beida im Nordosten Libyens. Die erste der beiden Maschinen soll dort gegen 18.30 Uhr landen, die zweite rund eine halbe Stunde später. An Bord jeder Maschine befinden sich je fünf Personen: Vier Besatzungsmitglieder, bestehend aus den beiden Piloten und zwei Ladungsmeistern des LTG 62, und ein THW-Angehöriger, der die Ladung ebenfalls sichert.
Der Fliegerhorst Wunstorf ist bekannt als die Heimat des Lufttransportgeschwaders (LTG) 62 - und das von ihm geflogene Flugzeugmuster A400M, dem militärischen Airbus-Transporter. Die Basis ist der einzige Standort für die Militärtransporter der Luftwaffe, womit Wunstorf als Drehkreuz für militärische, aber auch humanitäre Logistikoperationen dient.
Ich stelle hier die Behauptung in den Raum, dass die Soldatinnen und Soldaten durchaus erleichtert sein werden, dass Libyen die Hilfen nicht nur anfragte, sondern auch gerne (mein Eindruck!) annehmen wird.
Marokkos politische Führung zeigte sich hinsichtlich Annahme deutscher Hilfsangebote nach dem dortigen schweren Erdbeben bekanntlich ausgesprochen „zugeknöft“.