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Die Johanniter-Weihnachtstrucker auf besonderer Mission

16.12.2022 • Redaktion • Aufrufe: 685

Der Johanniter-Weihnachtstruck steht fast in den Startlöchern: Heute ist die letzte Möglichkeit, ein Paket für die Hilfsaktion abzugeben. Viele Menschen haben das in den vergangenen Wochen bereits getan …

16.12.2022
Redaktion
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Im Weihnachtsdorf der Johanniter | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Die Weihnachtstucker-Aktion der Johanniter gehört zu den alljährlich festen Unternehmungen der Hilfsorganisation: Gepackte Hilfspakete werden zur Weihnachtszeit gesammelt und machen sich wenig später auf die Reise nach Südosteuropa, wo sie an bedürftige Kinder, Familien, alte Menschen und Menschen mit Behinderung verteilt werden. Einige Pakete gehen auch an bedürftige Familien in Deutschland – doch der wesentliche Teil der im Landesverband Niedersachsen/Bremen gesammelten Pakete ist für die Ukraine bestimmt.

Wunstorf ist Logistikknoten

Ein Umschlagsplatz für die Pakete ist Wunstorf und damit eines von nur drei deutschen Logistikzentren für die Aktion. Hier treffen die gesammelten Pakete aus dem Norden ein und werden für den Weitertransport verladen, bevor der Weihnachtstruck startet. In den vergangenen Jahren konnten die Johanniter aufgrund der Coronasituation nicht selbst mit ihren LKWs in die Zielländer fahren, es waren dafür Speditionen beauftragt worden. Dieses Jahr ist das anders, die Johanniter fahren wieder selbst – und doch ist es nicht wie in vergangenen Zeiten, denn es herrscht weiter Krieg in der Ukraine. Der Weihnachtstruck wird daher nicht direkt in die Ukraine fahren, sondern in den Norden Rumäniens. Von dort aus werden Speditionen die Spenden über die Grenze zu den Zielorten in der Ukraine weitertransportieren und verteilen.

Bundesweite Sammlung

Schon seit Mitte November werden Hilfspakete gesammelt. Aufgerufen wird von den Johannitern in der Vorweihnachtszeit bundesweit in Schulen, Kindergärten, Vereinen und Unternehmen dazu, Pakete mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln für notleidende Menschen in osteuropäischen Ländern zu packen. Auch Privatleute können Pakete abgeben. Über ganz Deutschland verteilt sind Sammelpunkte eingerichtet, allein im Wunstorfer Stadtgebiet gibt es sieben.

Von der Kita nebenan wurden Päckchen vorbeigebracht, aber auch aus Stade, Celle, Salzgitter und Braunschweig rollten Johanniter und private Unterstützer an, um die gesammelten Pakete abzugeben. Heute, am 16. Dezember, ist der letzte Tag, an dem Pakete an den Sammelstellen oder direkt im Düendorfer Weg abgegeben werden können.

Darum geht es beim Johanniter-Weihnachtstrucker: Privatpersonen, Firmen, Schulen, Kindergärten und Vereine packen Hilfspakete mit Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und einem kleinen Kinderspielzeug und geben sie an den Johanniter-Standorten ab. Die Johanniter transportieren die Pakete kurz nach Heiligabend nach Osteuropa. Die Päckchen sind für Kinder, Familien, alte Menschen und Menschen mit Handicap, deren Lebenssituation durch die Coronavirus-Pandemie und den Krieg häufig noch schwieriger geworden ist. Aus ganz Deutschland werden die Pakete nach Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Rumänien und die Ukraine gebracht. Zielland der Pakete aus Niedersachsen und Bremen ist die Ukraine, ein Teil der Pakete geht aber auch an bedürftige Menschen in Deutschland. Bis zum 16. Dezember können Pakete abgegeben werden, die Sammelstellen stehen im Internet unter www.johanniter-weihnachtstrucker.de/abgabestellen.

Besonders am Anfang des Monats, am 2. Dezember, hatte man dafür besondere Gelegenheit, als in der Johanniter-Zentrale im Düendorfer Weg das Weihnachtsdorf geöffnet wurde: Unterstützer konnten an diesem Tag ihre Pakete und Spenden abgeben und sich auch gleich mit einem heißen Kaffee, Tee oder Kakao aufwärmen. Die Treffen sind auch ein guter Anlaufpunkt, wenn man erstmals die Weihnachtstrucker-Arbeit der Johanniter kennenlernen möchte.

Weihnachtsdorf für die Unterstützer

Johanniter-Ortsbeauftragter Thomas Silbermann | Foto: Daniel Schneider

Es war der erste frostige Tag, leichte Schneeflocken fielen, als viele Gäste zu den Johannitern kamen. Johanniter-Pressesprecherin Frauke Engel moderierte geradezu die Zusammenkunft, erzählte viele Details über die Aktion und stimmte ein auf die Weihnachtstrucker-Fahrt. Die Landtagsabgeordneten Grant Hendrik Tonne und Rüdiger Kauroff waren gekommen, auch Wunstorfs Bürgermeister Carsten Piellusch, Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano und Thomas Silbermann. Letzterer jedoch nicht als Ortsbürgermeister, sondern in seiner Funktion als Johanniter – denn Silbermann ist auch Ortsbeauftrager der Johanniter in Wunstorf: „Ohne euch, ohne euer Engagement und eure Spenden geht es nicht“, sagte Silbermann bei der Zusammenkunft auf dem kleinen Weihnachtsmarkt. Mehr als 6.000 Pakete seien im vergangenen Jahr aus Niedersachsen und Bremen in die Ukraine gebracht worden.

Kinder aus der Kita Kinderzeit brachten Pakete von nebenan | Foto: Daniel Schneider
Unternehmer wie Cord Kappe (2. v. l.) …
… oder Justus Trebeljahr (Mitte) und Thorsten Leder (re.) gehören zu den Unterstützern
Bürgermeister und Landtagsabgeordnete bei den Johannitern | Foto: Daniel Schneider
Eine Bitte haben die Johanniter an alle, die ein Paket packen wollen: Es ist wichtig, sich an die Packliste zu halten, denn dann bekommen alle Bedürftigen ein gleichwertiges Paket und Probleme am Zoll werden vermieden. Wer möchte, kann aber eine Karte mit einem persönlichen Weihnachtsgruß oder ein selbst gemaltes Bild beilegen. Packliste für die Weihnachtstrucker-Päckchen: 1 Geschenk für Kinder (z. B. Malbuch oder -block, Malstifte), 2 kg Zucker, 3 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 2 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 g Kakaogetränkepulver, 2 Duschgel, 1 Handcreme, 2 Zahnbürsten und 2 Tuben Zahnpasta.
Christa Hafermann (rechts) und Inge Matern | Foto: Daniel Schneider

Kitakinder aus der Johanniter-Kita „Kinderzeit“ hatten natürlich auch Pakete gebracht, aus dem Bollerwagen wurde direkt weiter zu den Kartonstapeln auf Paletten für die bereitstehenden Container umgeladen. Es wird eines von mehreren zehntausend sein, die an Weihnachten auf die Reise in die Ukraine gehen.

Die einen spenden, die anderen transportieren die Pakete dorthin, wo Hilfe dringend benötigt wird: „Es sind unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die es möglich machen. Gemeinschaftsgefühl zeichnet uns Johanniter aus“, sagte Hannes Wendler, Mitglied im Landesvorstand der Johanniter in Niedersachsen und Bremen: „Dafür möchte ich allen ganz herzlich danken!“ „In jedes Paket wurden neben den Dingen von der Packliste auch Liebe und unzählige gute Wünsche gepackt“, sagte Ortsverbandspastorin Christa Hafermann, bevor ihre Kollegin Landespastorin Inge Matern vom Landesverband allen Spendern und Johannitern Gottes Segen spendete.

Dank aus der Ukraine

Ukrainische Mütter übergeben ein symbolisches Dankeschön an die Johanniter | Foto: Daniel Schneider

Ein besonderer Moment: Auch von der evangelischen IGS hatten Schüler Pakete gebracht – und mit dabei waren zwei Mütter von ukrainischen Schülern, die seit diesem Jahr in Wunstorf die Schule besuchen. Sie überreichten Wendler symbolischen Dank für die Aktion in Form zweier Herzen in den ukrainischen Farben.

Michele Sciacca von den Johannitern verlädt Pakete | Video: Daniel Schneider

18 Johanniterinnen und Johanniter werden sich dann am 26. Dezember auf den Weg machen, um die in Norddeutschland gesammelten Pakete Richtung Ukraine zu fahren.

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Kommentare


  • Lydia Bertani sagt:

    Haben auch russische Mütter ein Dankeschön an die Johanniter übergeben?

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