Großenheidorn (red). In den vergangenen Tagen wurden gleich zwei Motorräder in Großenheidorn gestohlen – vom selben Grundstück, von denselben Tätern.
Am Samstag, den 11. Januar, verschwand die erste Maschine von einem Grundstück in der Grünen Straße. Es war eine Kinder-Motocrossmaschine der Marke KTM. Drei Jugendliche oder junge Erwachsene wurden gegen 23.30 Uhr dabei gefilmt, wie sie das Grundstück betraten. Einer von ihnen schnappte sich das weiß-orange lackierte Kindermotorrad und trug es in Richtung Straße davon.
Zwei Tage später kamen zwei aus dem Trio zurück und versuchten es noch einmal. Auch am Montag, den 13. Januar, verschwand wieder ein Motorrad, fast zur selben Uhrzeit. Diesmal war es die Erwachsenenversion der KTM, ebenfalls weiß-orange lackiert, die gegen 23.15 Uhr gestohlen wurde. Auch dieser Diebstahl wurde von mehreren Kameras auf dem Grundstück gefilmt.
Die Polizei ermittelt deshalb nun gegen drei junge Leute, die allerdings noch unbekannt sind – und hofft darauf, dass Zeugen weitere Beobachtungen gemacht haben. Wer die Diebstähle beobachtet hat oder Hinweise auf die Täter geben kann, wird gebeten, sich beim Wunstorfer Kommissariat unter Telefon (05031) 9694-115 zu melden.
Bilder wären gut
„Es ist beeindruckend, wie leicht man im Nachhinein mit erhobenem Zeigefinger urteilen kann, ohne die Umstände zu kennen.
Wer meint, Verantwortung für Diebstahl läge bei den Bestohlenen, sollte sich bewusst machen, dass die eigentlichen Schuldigen immer die Täter sind – und nicht die Opfer. Wer sagt den das nicht ausreichend Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden? Vielleicht wurde der erste Diebstahl erst nach dem zweiten Diebstahl bemerkt?.
Es ist bedauerlich, dass Empathie bei manchen so leicht durch Besserwisserei ersetzt wird.
Vielleicht wäre es sinnvoller, den Fokus darauf zu legen, wie man gemeinsam Lösungen gegen solche Diebstähle findet, statt den Betroffenen moralische Lektionen zu erteilen.“
Also, ehrlich gesagt, das ist schon ein bisschen durchsichtig, wie hier versucht wird, berechtigte Kritik per Empathie zu unterdrücken. Klar, es ist super, wenn man den Tätern moralisch die Schuld zuschiebt, aber Fakt ist, dass beim ersten Diebstahl keine Vorkehrungen getroffen wurden. Beim zweiten Vorfall war es genauso! Wenn hier jemand Verantwortung trägt, dann ist es wohl eher der, der die Sicherheitsvorkehrungen nicht ernst genommen hat. Die Tatsache, dass sowas überhaupt zweimal passiert, zeigt doch, dass man nicht einfach mit gutem Gewissen wegkommen kann. Empathie hin oder her, wir müssen auch die Fakten sehen!
In meiner Funktion in der Schadenregulierung bei einem großen Versicherer kann ich dazu Folgendes sagen:
1. **Hausratversicherung (Kindermotorrad)**: Hier könnte problematisch sein, dass Motorräder im Regelfall nicht unter den Schutz einer Hausratversicherung fallen, da sie nicht als gewöhnliche Haushaltsgegenstände gelten. Der Diebstahl außerhalb des Gebäudes könnte eine zusätzliche Hürde darstellen, insbesondere wenn das Kindermotorrad nicht ausreichend gesichert oder speziell in den Vertrag eingeschlossen war.
2. **Kfz-Haftpflicht (großes Motorrad)**: Wenn das erwachsene Motorrad als straßentauglich registriert ist, wäre eine Kaskoversicherung relevant. Kritisch ist hier, ob das Fahrzeug korrekt gesichert war. Ein ungesichertes oder unzureichend geschütztes Motorrad könnte Ansprüche mindern, da die Sicherungspflichten Teil des Versicherungsvertrages sind.
Einige Kommentare gehen bereits in die richtige Richtung: Insbesondere der Hinweis auf mangelnde Sicherheitsmaßnahmen ist zentral. Falls nach dem ersten Diebstahl keine verbesserten Sicherungen installiert wurden, könnte dies als Fahrlässigkeit gewertet werden, was die Regulierung erschwert. Die Versicherung wird prüfen, ob die Versicherungsnehmer ihren Obliegenheiten nachgekommen sind und ob alle Sicherungspflichten erfüllt wurden.
Die List der Langfinger
In Großenheidorn, still und sacht,
Ward nachts ein Coup dort ausgemacht.
Ein Kindermotorrad, fein und klein,
Verschwand im Dunkeln, niemand schrie „Nein!“.
Doch damit war es nicht genug,
Die Diebe trieb ein neuer Zug:
„Warum nur Kinder?“, sprachen sie leis’,
„Ein großes Bike wär’ auch ganz heiß.“
So kamen sie zurück, die zwei,
Und nahmen sich die nächst’ Reih’.
Der Wächter – ach, er schlief wohl fest,
So war’s für Diebe ein Leichtes, ein Fest.
Die Kameras zwar schauten zu,
Doch hielten still – was tun sie, hu?
Die Bürger nun in Wut entbrannt:
„Der Dieb, gewiss, gehört verbannt!“
Doch einer sprach mit ernstem Mien’:
„Die Schuld beim Opfer? Das macht kein Sinn!
Sicherheit hin, Sicherheit her,
Der Dieb bleibt Dieb – das stört doch sehr!“
So bleibt der Fall, ein Witz zum Ende,
Wie Diebe schufen Freundestrende.
Denn ob nun falsch, ob richtig schwer,
Das Ganze schmunzelt sich nicht mehr.
Der wiederholte Diebstahl auf dem gleichen Grundstück innerhalb von nur zwei Tagen zeigt eine bemerkenswerte Fahrlässigkeit seitens des Eigentümers oder der zuständigen Aufsichtspersonen. Es ist kaum zu fassen, dass bei einem ersten Vorfall keine sofortigen Maßnahmen ergriffen wurden, um das Grundstück besser zu sichern. Dass die Täter nach dem ersten Diebstahl erneut zuschlugen, legt nahe, dass keine effektiven Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, um ein solches Szenario zu verhindern.
Doch noch gravierender ist die Frage, wer den Tätern überhaupt die Möglichkeit gegeben hat, ihre Taten auszuführen. Wer solch leicht zugängliche Motorräder auf einem unzureichend gesicherten Grundstück stehen lässt, stellt die Versuchung für Straftaten dar. Diese Nachlässigkeit führt unweigerlich dazu, dass die Täter kaum Widerstand zu erwarten hatten und sich wenig Gedanken über die Konsequenzen machten. Der wahre Schuldige ist nicht nur der, der die Diebstähle begangen hat, sondern auch derjenige, der durch unzureichende Sicherheitsvorkehrungen Dritte in die Versuchung führte, diese Taten zu begehen. Es zeigt sich, dass eine nachhaltige Verantwortung für den eigenen Besitz und eine vorausschauende Sicherheitsplanung genauso wichtig sind wie der strafrechtliche Umgang mit den Tätern selbst.