Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Dritter bundesweiter Warntag steht bevor – Region weiterhin ohne Sirenennetz

12.09.2023 • Redaktion • Aufrufe: 1336

An diesem Donnerstag sollen wieder alle Smartphones eine Probe-Warnnachricht zeigen. Die Region Hannover würde parallel dazu auch gern über Sirenen warnen – aber es fehlt das Geld dafür.

12.09.2023
Redaktion
Aufrufe: 1336
In Wunstorf gibt es noch funktionierende Sirenen – aber sie lassen sich wegen eingeschränkter Steuerung nicht für die Bevölkerungswarnung einsetzen, nur zur Alarmierung der Feuerwehr (Archiv)

Region (red). Am kommenden Donnerstag, den 14. September findet wieder der bundesweite Warntag statt. Zum inzwischen dritten Mal soll in Deutschland getestet werden, ob die Alarmierung der Bevölkerung im Katastrophenfall wie gewünscht funktioniert. Bislang waren die Ergebnisse in Wunstorf dabei eher beschämend verlaufen. Beim ersten Warntag im Jahr 2020 hatte Wunstorf wegen des hohen Aufwandes gar nicht erst mitgemacht, 2021 war der Warntag entfallen und 2022 hatte es auch eher schlecht als recht funktioniert.

Getestet wird das Modulare Warnsystem (MoWaS). Wie im vergangenen Jahr werden dazu auch wieder Warnmeldungen via Cell Broadcast verschickt, bei dem alle Mobiltelefone mit einem Warntext angesteuert werden, die sich zum Zeitpunkt der Auslösung im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland befinden. Ausgelöst wird der Probealarm vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe am Donnerstag um 11 Uhr.

Über eine öffentliche Online-Umfrage hofft das Bundesamt, Erkenntnisse über den Erfolg der Probewarnung zu erlangen. Es wird beispielsweise gefragt, ob die Probewarnung über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast empfangen wurde oder ob die Bevölkerung die Warnung im Radio oder über einen anderen Kanal gehört hat. Die Umfrage wird ebenfalls am 14. September gegen 11 Uhr freigeschaltet.

Weiterhin kein Sirenennetz verfügbar

Dass parallel auch die Warnung über Sirenen funktioniert, darf nicht erwartet werden. Dabei würde man die Einwohner in der Region zusätzlich zur individuellen Warnung über Handys auch gern über Sirenen alarmieren – denn Mobilfunknetze können gestört sein oder der Telefonakku leer. Auch 2023 wird es somit keinen zentralen Sirenenwarnton geben. Auch in Wunstorf arbeitet man erst noch an der Umsetzung.

Die Schuld dafür gibt die Region Hannover der Bundes- und Landesregierung: „Die Städte und Gemeinden der Region Hannover sind bei der letzten Vergabe von Fördermitteln von Bund und Land für den Aufbau eines Sirenennetzes faktisch leer ausgegangen“, sagt Christine Karasch, Dezernentin für Öffentliche Sicherheit, Zuwanderung, Gesundheit und Verbraucherschutz bei der Region. Von insgesamt 98 Millionen Euro Fördermitteln seien bei den jüngsten Förderungen lediglich 192.000 Euro in die Region geflossen. „Das ist zu wenig. Wir brauchen schnellstmöglich neue Fördertöpfe für den Ausbau eines Sirenennetzes. Es darf nicht sein, dass die Kommunen mit dieser finanziell riesigen Aufgabe alleingelassen werden von Bund und Land“, so Karasch.

Die Region Hannover nutzt im Krisenfall verschiedene Informationswege, um die Bevölkerung zu erreichen. Neben der Auslösung der Warnapps KatWarn und Nina setzt die Region auf ihre Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Instagram) sowie die Internetplattform www.hannover.de und informiert darüber hinaus die lokalen Medien als Multiplikatoren. Vorteil daran ist, dass mit einer Warnung gezielt passende Handlungsempfehlungen kommuniziert werden können.
[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Lydia Bertani sagt:

    Vielleicht will (darf) man ja nicht warnen?

    Soll ja schon vorgekommen sein….

    Tagesschau.de „Wenn die Warnung ausbleibt – die Flutkatastrophe im Ahrtal“

  • Grit D. sagt:

    Die Zeit des „Kalten Kriegs“ Anno Dazumal hatte für die Bevölkerung einen Vorteil in Form des alljährlichen Probealarms der Sirenen.
    Mit Sicherheit wünsche ich mir diese Zeit nicht zurück.
    Dafür jedoch war auf die Sirenen Verlass!

    Wirklich zu verstehen, weshalb es so kompliziert sein soll, die Sirenen zu reaktivieren vermag ich nicht.
    So kann ich lediglich vermuten, dass die Gründe einmsl mehr im schnöden Mammon liegen werden…

  • Tritratrullala sagt:

    Wieviele hat’s wohl mitten auf der Autobahn erwischt …. wo man das Handy nicht in die Hand nehmen darf…

    • Grit D. sagt:

      # Tritratrullala

      Vermutlich etliche!

      Auch wenn ich grundsätzlich eine Befürworterin des Telefon-Verbotes im Verkehr bin, werden im Ernstfall Warnungen per Mobil-Telefone initiiert, kann das Verbot ernste Konsequenzen nach sich ziehen.

      Für mich ergibt es Sinn, in diesem speziellen Fall das ansich gute Verbot aufzuheben.
      So meine ganz persönliche Meinung.

  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …