Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Hausdurchsuchungen bei Wunstorfer: 19 gestohlene Fahrräder gefunden

30.01.2024 • Redaktion • Aufrufe: 6407

Mit dem falschen Fahrradbesitzer angelegt: Die Polizei findet bei Durchsuchungen von Wohnung und Garagen eines Wunstorfers reihenweise gestohlene Fahrräder und Fahrradtechnik. Eines der Räder hatte einen GPS-Tracker. Nun werden die Eigentümer der Räder ermittelt, der Dieb muss mit Gefängnis rechnen.

30.01.2024
Redaktion
Aufrufe: 6407
Polizeigebäude
Schriftzug und Dienstschild am Wunstorfer Kommissariat | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf/Großburgwedel (red). Der Polizei ist mit Hilfe eines bestohlenen E-Bike-Eigentümers ein Schlag gegen einen mutmaßlichen gewerbsmäßig handelnden Fahrraddieb gelungen. Durchsuchungen von mehreren Objekten führten zu einem weitreichenden Ermittlungserfolg: Unter anderem 19 gestohlene Fahrräder konnten sichergestellt werden.

Den erfolgreichen Durchsuchungen ging der Diebstahl eines E-Bikes in Wunstorf voraus: Der Eigentümer des gestohlenen Rades ging zur Polizei und erstattete Anzeige. Pech dabei für den Dieb: Das gestohlene Fahrrad war mit einem versteckten GPS-Sender ausgestattet. Der bestohlene Wunstorfer konnte sein Fahrrad daher recht genau orten. Der angezeigte Standort war eine Garage im Bereich Großburgwedel.

Die Polizei ermittelte daraufhin den Garagenbesitzer – ebenfalls ein Wunstorfer – und bekam über den Eildienst bei der Staatsanwaltschaft Hannover sofort einen Durchsuchungsbefehl für die Großburgwedeler Garage. Bei der Durchsuchung fand die dortige Polizei sieben hochwerte Fahrräder, darunter auch zahlreiche E-Bikes.

Bei den Ermittlungen stellte sich jedoch heraus, dass auch eine weitere Garage direkt nebenan durch denselben Verdächtigen genutzt wurde. Der zweite Durchsuchungsbschluss war schnell erwirkt – und zu den schon gefundenen 7 Rädern kamen noch einmal 11 weitere gestohlene Fahrräder hinzu. Auch ein E-Scooter und weiteres mutmaßliches Diebesgut wurden entdeckt.

Fahrraddieblager in Wunstorfer Wohnung entdeckt

Die Polizei beließ es jedoch nicht bei der Durchsuchung der Garagen, sondern beantragte aufgrund des erheblichen Fundes nun auch noch einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnanschrift des Wunstorfer Garagennutzers. Deshalb erhielt der mutmaßliche Fahrraddieb auch noch überraschenden Besuch bei sich zu Hause in Wunstorf: Die Beamten durchsuchten seine Wohnung und fanden dabei ein weiteres Fahrrad, einen E-Bike-Akku und 19 E-Bike-Displays neben zahlreichen weiteren elektronischen Geräten – alles offenbar zuvor gestohlen.

Am Wunstorfer Bahnhof abgestellte Fahrräder – hier werden oft Räder gestohlen (Archivbild)

Sämtliche Fahrräder und Technik wurden beschlagnahmt. Die Ermittlungen zu dem Fall wegen besonders schweren Fall von Diebstahls dauerten an, teilte Kriminalermittlungsleiter Benjamin Schmidt vom Wunstorfer Kommissariat mit. Hintergründe und Umstände sind Teil des laufenden Ermittlungsverfahrens – derzeit steht noch nicht fest, wo genau überall die Räder gestohlen wurden und wer die Eigentümer sind. Der mutmaßliche Fahrraddieb wohnte in der Kernstadt Wunstorf, bestätigte die Polizei auf Nachfrage der Auepost.

Besonders schwerer Fall: Diebstahl wird höher bestraft, wenn bestimmte Umstände vorliegen. Dazu gehört z. B. Diebstahl aus besonders gesicherten Räumen oder Kirchen und Museen oder wenn beim Diebstahl Schutzmaßnahmen überwunden werden oder dazu die Hilflosigkeit von Menschen oder Unglücksfälle ausgenutzt werden. Im vorliegenden Fall führt das vermutete gewerbsmäßige Stehlen zur Einstufung als besonders schwerer Diebstahlsverdacht. Bei einer entsprechenden Verurteilung bedeutet es, dass der Täter mit Gefängnis rechnen muss. 

Die Polizei Wunstorf bittet im Rahmen der Ermittlungen auch um weitere Zeugenhinweise: Sollte jemand verdächtige Handlungen oder Personen bemerkt haben oder etwas anderes aufgefallen sein, was im Zusammenhang mit den Fahrraddiebstählen stehen könnte, wird gebeten, sich beim örtlichen Kommissariat unter Telefon (05031) 9694-0 zu melden.

[Anzeige]
[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Wunni sagt:

    Ob das wirklich ein GPS-Tracker/Sender war möchte ich bezweifeln. Dafür bräuchte der eine Mobilfunkverbindung mit SIM-Karte. Das ist relativ teuer/aufwendig. Wahrscheinlich war an dem Rad nur ein simpler AirTag versteckt. Der ist klein und billig, verwendet UWB-Tracking und sobald irgendein (Apple) Handy in Bluetooth-Reichweite ist, sendet dieses „unbemerkt“ die Standortdaten des AirTag an das Eigentümer-Handy.
    Genau so würde ich das auch machen, wenn ich ein teures E-Bike in der Öffentlichkeit abstelle.

    • Marc H. sagt:

      Warum nicht? solche GPS-Tracker sind mittlerweile recht günstig – und selbst wenn er 150,-€ kostet – bei nem Bike was 2.000€ oder mehr kostet durchaus eine lohnende Investition. Außerdem sind die Teile mittlerweile zienlich Stromsparend und brauchen für die Übertragung der Standortdaten nicht viel Datenvolumen.
      Und eine Daten-Simm bzw. die registrierung und Freischaltung der eSim in so einem GPS-Tracker bekommt man bei vielen Verträgen kostenlos als Multi-Sim dazu und nutzt dann das Datenvolumen des Hauptvertrags mit.
      Insofern ist das gar nicht so teuer und aufwändig – und hier hat es sich ja auch durchaus gelohnt.

  • Grit D. sagt:

    @Wunni
    Die Technik und ich haben keine Liebesbeziehung miteinander, so danke ich Ihnen für die Erläuterungen!

    Mit Sicherheit gehöre ich nicht zu denen, die sich ‚ins Fäustchen lachen‘, wenn jemand die ‚Rechtskeule um die Ohren gehauen‘ bekommt.
    Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
    Und so würde es mich schon freuen, wenn hier der Täter mit einer nicht unerheblichen kriminellen Energie Ärger- richtig Ärger mit der Staatsanwaltschaft und dem Gericht bekommt…

    • Heinz sagt:

      Wie schafft man es, sich innerhalb von drei Sätzen selbst so krachend zu widersprechen?

      • Grit D. sagt:

        @Heinz
        Keine Ahnung ob Sie mich ansprechen wollten.

        Und auch wenn es mir meine Zeit untersagen muss, auf jeden *** zu reagieren, so würde mich dennoch interessieren, wo und weshalb Sie meinen in meiner Meinungsäußerung ein ’sich-„kracheend“ selbst-Widersprechen‘ festzustellen.

  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …