Wunstorf (ds). Über ein Dutzend Kinder warteten am vergangenen Donnerstag um 16 Uhr bereits mitsamt Eltern am Marktplatz auf den Beginn der Aktion – denn zur Einweihung der neuen Hüpfspiele gab es wieder eine kleine Belohnung für alle, die sich an die neuen Spiele herantrauten: Statt Eis wie bei der ursprünglichen Einweihung im August 2022 gab es nun bei kühlerem Aprilwetter frisches Popcorn als Präsent. Auch Buttons mit eigenen Motiven konnten geprägt werden.
Alle bisherigen Hüpfspiele waren in der Vorwoche ausgetauscht und durch neue Motive ersetzt worden. Die bekannten Stellen wurden dabei beibehalten: Am Rathaus neben dem Eingang, in der Südstraße vor Fräulein Fröhlich, in der Nordstraße gegenüber dem Ratskeller und in der Langen Straße nahe Fielmann befindet sich je ein Hüpfspiel. Neu sind ergänzende Hinweise mit QR-Code, die beim Aufrufen Wissensfragen zu den dargestellten Abbildungen beantworten: Denn die Spiele greifen nicht nur die Symbolik Wunstorfs auf, sondern beziehen diesmal die heimische Tierwelt und Stadtinfos mit ein, erklärt Citymanagerin Tanja Berg.
Die perfekte Formel für die Hüpfspiele ist dabei noch nicht gefunden: Derzeit sucht man weiter nach dem idealen Material, das möglichst witterungsbeständig auf dem Boden bleibt. Eine feste Installation, mit in den Boden eingelassenen Elementen, soll es deswegen aber nicht geben, die Klebeflächen bleiben jeweils temporär und werden nach einer Saison ausgetauscht, sagt Wirtschaftsförderer Uwe Schwamm. Die ursprünglichen Flächen hatten ein knappes halbes Jahr gehalten. Probleme gibt es aktuell auch bei der Löwen-Darstellung vorm Rathaus – der wird bisweilen für einen Bären gehalten.
Stadtjugendring und Citymanagement waren mit dem Bürgermeister vor Ort und sollten bis 17.30 Uhr bleiben. Aber die wichtigste Person fehlte noch: Der Wunstorfer Löwe, der das Popcorn persönlich verteilte. Andreas Niepel, AfD-Politiker im Ortsrat, der zufällig vorbeikam, war nicht zum Hüpfen zu bewegen und blieb dementsprechend popcornlos. Stattdessen übernahm der Bürgermeister wieder die Hüpf-Initiative und bewies erneut Geschick auf dem Parcours.
Auch der UNS-Selfie-Point war wieder aufgestellt. Ein Pressevertreter nutzte ihn zunächst als praktische Kameraablage, aber auch Passanten nahmen wieder Platz und fotografierten sich. Es war gleichzeitig der Beweis: Der UNS-Smiley bleibt das Symbol fürs städtische Innenstadtmarketing und wird tatsächlich nicht durch eine Alternative ersetzt. Der scherzhafte Vorschlag, doch ergänzend auch einen großen WTF-Selfiepoint aufzustellen, wurde aus den Reihen der Wirtschaftsförderung mit einem freundlichen Grinsen, aber abschlägig quittiert.
Stattdessen wurde der UNS-Smiley buchstäblich weiter gestählt: Statt wie bisher von einer Stütze aus Holz getragen zu werden, ruht die Konstruktion nun auf einem Metallgestänge. Der Baubetriebshof, der den Selfie-Point ursprünglich auch geschaffen hatte, hatte die Anfertigung damit noch robuster ausgeführt.
Gestartet worden waren die Hüpfspiele im vergangenen Jahr als gemeinsame Aktion von der Stadt Wunstorf, der städtischen Innenstadtförderung ("Wunstorfer") und der Werbegemeinschaft Wunstorf. Die Werbegemeinschaft ist nach Differenzen mit der Stadtführung nun nicht mehr Teil der Aktivitäten, ihr Logo taucht auf den neuen Flächen somit nicht mehr auf.
Im Löwenkostüm steckte übrigens Philip Nülle vom Jugendparlament – der die Funktion als Nebenjob ausübt. Zum zweiten Mal schon war er ins Kostüm geschlüpft und hatte das personifizierte Stadtmaskottchen zum Leben erweckt. Nach anderthalb durchgeschwitzten Stunden war er jedoch froh, den Löwenkopf wieder ablegen zu können. Von den anderen Beteiligten war er jedoch beneidet worden, schien er als Einziger im kühlen Wind definitiv nicht gefroren zu haben.
Von vielen zunächst insgeheim belächelt, zeigt sich mittlerweile allerdings die Akzeptanz der Marketingmaßnahme: Die aufgeklebten Hüpfspiele in der Fußgängerzone stellen nicht nur ein Angebot für die jüngeren Besucher der Wunstorfer Innenstadt dar, das gerne genutzt wird. Immer wieder sind nun auch Gruppen von Erwachsenen zu beobachten, die die Felder okkupieren und sich hüpfend durch das Zentrum bewegen – und damit ihrerseits zu einer ganz ungezwungenen Atmosphäre in der Innenstadt beitragen.
Schreibe einen Kommentar