Kröning kam Ende der 1970er Jahre nach Wunstorf. Da hatte er schon 15 Jahre ehrenamtliche Arbeit hinter sich. In seiner neuen Heimatstadt setzte er das gesellschaftliche Engagement konsequent und mit ungewöhnlicher Ausdauer fort. Die Besonderheiten des Wunstorfer Schützenfestes, vor allem die Programmpunkte für Kinder, faszinierten ihn früh. Er schätzte den Bürgersinn, den er in diesem städtischen Ereignis erkannte, und engagierte sich intensiv in der Jury für das Kinderschützenfest.
Kinder und Jugendliche waren ohnehin über Jahrzehnte in seinem Blickfeld. Als Lehrer wurden Erziehungs- und Bildungsfragen sein Lebensinhalt. Von 1977 bis 2005 leitete er die Scharnhorst-Realschule. Es waren wechselhafte Zeiten voller Herausforderungen und Umbrüche: Die Schule wurde in diesen Jahren von der Oswald-Boelcke-Straße in den Neubau des Schulzentrums An der Aue verlegt. Wie ein Gründungsrektor setzte er im Neubau seine pädagogischen Akzente. Auch wenn er manchem zuweilen wie ein Patriarch vorkam: Unter den vielen Schülerinnen und Schülern, die in 28 Jahren seinen Weg kreuzten, ist mancher, der Krönings Empathie, Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen schätzen lernte.
Er war das, was heute Macher genannt wird. Durchsetzungsstark, nicht frei von Eitelkeit, ging er in der Schule seinen Weg, in der Politik und in der kulturellen Landschaft der Stadt. Früh für die Freien Demokraten aktiv, saß er mehr als drei Jahrzehnte im Ortsrat Wunstorf. Er wurde nicht müde, die Fahne der Kultur hochzuhalten und ihre Bedeutung für menschliches Miteinander zu betonen. Sein vielfältiges Engagement würdigte die Stadt mit dem Goldenen Ehrenring. Kröning war zudem Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Auch Kritiker bescheinigen ihm große Sachkenntnis und außergewöhnliche Energie. Das wurde in einem Bereich deutlich, in dem Kröning Zeichen gesetzt hat. Zeitgleich mit der Schulleitung übernahm er von Albert Mühlenstedt die Führung des Kulturrings Wunstorf. Er modernisierte gemeinsam mit dem Vorstand Verein und Programm und trug maßgeblich dazu bei, den Kulturring zu etablieren und im Land zu einer der ersten Adressen als Veranstalter zu machen. Dass er auch der Geselligkeit einen hohen Stellenwert einräumte, zeigten die Kulturringbälle, zu denen er als Vorsitzender in den 1970er Jahren einlud. Die Veranstaltung war lange ein fester Bestandteil im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Fester Bestandteil des Ballabends war Krönings Würdigung seiner Frau Gertrud, der er stets mit Blumensträußen für Unterstützung und Verständnis dankte.
Was Kröning insgesamt geleistet habe, was er an Engagement und Kenntnissen eingebracht habe, sei ihm erst spät bewusst geworden, resümiert sein Nachfolger Ludger Wiese. In seiner Zeit habe Kröning richtig gehandelt und Maßstäbe gesetzt, sagt Wiese. Ebenso richtig sei es später gewesen, den Kulturring zu neuen Ufern zu führen.
ich vermisse Dich mein Lehrer.