Die Handwerksmeister zwischen Stöckendrebber und Beinhorn, die alten, die in Ehren ergrauten, und die jungen mit Computerwissen und Coaching-Expertise, trauern um einen Ratgeber. Manche um einen Freund. Kaum im Ruhestand, ist Klaus Michalke nach schwerer Krankheit überraschend gestorben. Der ehemalige Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft ist 64 Jahre alt geworden.
Michalke war ein Netzwerker, lange bevor der Begriff aufgetaucht ist. Seine Stärke war der bedingungslose Einsatz für das Handwerk und diejenigen, die darin aktiv sind. Unermüdlich war er in seinem Wirken. Mit der Bescheidenheit und Klugheit, die kennzeichnend für ihn waren, knüpfte er Kontakte, suchte nach dem, was heute Synergien genannt wird, bemühte sich um Bestandspflege und Erhaltung, ohne moderne Erfordernisse außer Acht zu lassen. Mehr als 40 Jahre hat er für die Kreishandwerkerschaft und ihre Mitglieder gewirkt. Von Neustadt aus, später auch für die Handwerksfirmen im Burgdorfer Land.
Handwerk war Michalkes Lebensinhalt, seine eigenen Belange hat er zurückgestellt. Mit 21 Jahren kam er in die Geschäftsstelle, traf auf feste Strukturen, Verbindungen und Machtstrukturen. Er bildete sich weiter in einem Studium, brachte das Erlernte ein in seinen Arbeitsalltag. Die starken Männer, die dort das Sagen hatten – allen voran Willi Meineke, Malermeister aus Mariensee, Firmenpatriarch, feinsinniger Ästhet, FDP-Protagonist, Kreishandwerksmeister, Erfinder des sinn- und verbindungsstiftenden Gänsebratenessens im Schloss und selbst ein begnadeter Netzwerker, und Geschäftsführer Friedrich Becker – erkannten sein Potential und förderten ihn.
Klaus Michalke dankte es ihnen und den vielen Dutzend Handwerksbetrieben in den Alt-Kreisen Neustadt und Burgdorf mit leidenschaftlichem Einsatz. Die Ruhe danach, auf die er sich nach dem ereignisreichen Arbeitsleben gefreut hat, konnte er nicht genießen.
Danke für diesen runden, spannenden Nachruf. „Handwerk hat goldenen Boden“, welcher Netzwerk heißt.