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Initiator und Motor: Zum Tod von Dietmar Voß

13.07.2023 • Achim Süß • Aufrufe: 1814

Kreativer Geist, Kaufmann – und Antrieb für das Forum Stadtkirche. Dietmar Voß wurde 81 Jahre alt.

13.07.2023
Achim Süß
Aufrufe: 1814

Vier Jahre war er Vorsitzender des Forums Stadtkirche, und es waren prägende Jahre mit neuen Ideen und ungewöhnlichen Aktionen. „Kunst im Turm“ – die jährliche ambitionierte Ausstellung des Vereins – war seine Idee, und das Gastspiel der Shakespeare Company verdankte das Wunstorfer Publikum seinem Elan. Dietmar Voß hat bleibende Spuren in der Stadt hinterlassen und auf seine Weise Maßstäbe gesetzt. Vor einigen Tagen ist er im Alter von 81 Jahren gestorben.

1942 in Magdeburg geboren, kam er mit seiner Mutter und zwei Geschwistern 1944 nach Wunstorf. Die Familie lebte in einem Haus an der Südstraße nahe dem Rathaus. Der Weg zur Stifts-Kirchengemeinde war nicht weit, und als Jugendlicher schloss er sich deren Posaunenchor an. Nach der Mittleren Reife begann er eine kaufmännische Lehre im Fulgurit-Werk. Für den kreativen Geist schien das nicht die richtige Perspektive zu bieten: Voß geht nach Berlin, besucht eine Schauspielschule, bekommt mehrere Engagements, unter anderem an der Schaubühne am Lehniner Platz.

Seine Heirat mit einer Wunstorferin führt ihn zurück zu den Wurzeln – und zurück in den Alltag eines Kaufmanns. Voß wird Manager und Marketing-Experte bei Media-Markt. Mit 61 Jahren und den Ruhestand vor Augen, wird er Beisitzer im Vorstand des Forums Stadtkirche, entsandt vom Kirchenvorstand. Seine berufliche Erfahrung bringt frischen Wind in den Verein und öffnet neue Wege, erzählt Hans Hanebuth, ein Freund aus Jugendtagen. 2006 wird er zum Vorsitzenden gewählt und propagiert etwas, das heute selbstverständlich ist, aber für das Forum damals Neuland: Sponsoring. Er sucht den direkten Kontakt zu potenziellen Spendern und geht in der Öffentlichkeitsarbeit andere Wege. Große Werbebanner hängen erstmals an der Stadtkirche und erregen Aufmerksamkeit.

Ehrgeizige Vorhaben zum Erfolg geführt

Voß bringt Professionalität ins Forum und steht auch anderen Vereinen wie der Tafel als Berater zur Seite. In Peter Netz findet er im Forum einen gleichgesinnten Mitstreiter und beide entwerfen das Konzept für „Kunst im Turm“ und „Kunst im Turm und in der Kirche“. Seit 2006 ist die Ausstellung ein Markenzeichen des Forums und der Wunstorfer Kulturszene. Voß initiiert auch – mit dem alten Freund Hanebuth an seiner Seite – ein weiteres ehrgeiziges Vorhaben: In Eigenarbeit schaffen Mitglieder des Forums die Verbindung zwischen Turm und Kirchenschiff, so wie sie Besucher seit langem kennen.

Für diese Aktion wie auch für das Engagement der Shakespeare Company, die mit „King Lear“ gastiert, oder die Aufführung von Canto General, des Oratoriums von Mikis Theodorakis nach Texten von Pablo Neruda, gilt: Voß verfolgt seine Ziele beharrlich, auch dann, wenn große finanzielle Hürden zu überwinden sind. Er hat Erfolg dabei und legt zum Ende seiner Amtszeit noch so etwas wie einen Grundstein: Das Forum beginnt mit der Vorbereitung des Projektes „Flucht und Vertreibung – Wunstorf 1945–50“. Mit der Ausstellung erweitert der Verein seine Veranstaltungen um Aktionen, die sich mit Themen aus der Wunstorfer Geschichte beschäftigen. Derartige Termine sind längst ein fester Bestandteil des Forum-Programms.

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