Luthe (as). Das Gerätehaus am Kirchplatz wurde mit Blumenschmuck, kaltem Büfett und Tresen fast zum Festsaal, als Pistorius vor den Mitgliedern der Ortswehr, der Jugendfeuerwehr und den Löschwichteln – der Kindergruppe der Feuerwehr – den Beitrag der Luther über den „Leistungsmarsch“ würdigte. Mehr als 30 Teams mit gut 400 Teilnehmern aus Vereinen des Dorfes und von Wehren aus der Umgebung nehmen jedes zweite Jahr am acht Kilometer langen Marsch durch den Ort teil. Bei den Teams ist neben Geschick und Schnelligkeit auch Kreativität gefragt, denn der Name ist Programm. Dieser Verpflichtung, so Ohlendorf vor seinen Kollegen und vielen Ehrengästen aus Politik, Polizei und Feuerwehr, will die Luther Wehr auch in Zukunft gerecht werden. Vom Preisgeld aus dem Innenministerium soll vor allem die 35-köpfige Jugendwehr und die 15-köpfige Kindergruppe profitieren.
„Ja zur Feuerwehr“: Das Preisgeld war der Gewinn für den den 1. Platz beim Filmwettbewerb „Euer Einsatz für Niedersachsen“, den das Innenministerium im Rahmen der Imagekampagne „Ja zur Feuerwehr“ veranstaltete. Die Bewerbungen waren zuvor professionell verfilmt und zur Abstimmung gestellt worden. Die Luther hatten sich mit einer Vorstellung des „Luther Leistungsmarsches“ beworben und sich damit gegen 9 andere Beiträge durchgesetzt.
Der Ortsbrandmeister leitet mit 84 Aktiven eine der leistungsstärksten Wehren der Stadt. „Und die sind heute natürlich die Hauptpersonen“, sagte Ohlendorf. Der Sieg und der Preis seien der „Lohn für die jahrelange Arbeit“. Für Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt ist der Sieg im Wettbewerb eine „tolle Sache“. Er schilderte die „gewaltigen Investitionen“ der Stadt für Erhalt und Modernisierung der Wehren, streute aber auch launig Anekdoten aus seiner Arbeit mit den Feuerwehren ein. Pistorius hörte aufmerksam zu, fasste sich aber grinsend an die Ohren, als Eberhardt frank und frei bekannte: „Herr Minister, wir brauchen Geld.“
Das sagte Pistorius jedoch nicht zu bei seinem inzwischen dritten Besuch in der Stadt. Aber mit großem Lob für das System der freiwilligen Feuerwehren sparte er nicht. Die Organisationsstruktur sei einmalig in Europa, und Deutschland werde allgemein beneidet darum. Der Beitrag der vielen tausend Aktiven für die Sicherheit in Stadt und Land sei gar nicht hoch genug einzuschätzen. Die Männer und Frauen aus den Wehren spendeten der Gemeinschaft etwas Besonderes: ihre Zeit. Und die sei nicht regenerierbar, sie sei „weg“, wenn sie verbraucht worden sei. Pistorius wörtlich: „Wir wollen ein Umfeld, in dem man sich gegenseitig hilft.“ In diesem Sinn seien die Feuerwehren mit ihrer Freiwilligkeit ein ideales Beispiel.
Der Siegerbeitrag der Luther Feuerwehr
Pistorius, der sich zuvor im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte, erläuterte den Hintergrund und das Motiv der Aktion „Ja zur Feuerwehr“, zu der auch der Filmwettbewerb gehört. Diese Imagekampagne gebe es nur in Niedersachsen. Die eingebettete Internetseite für soziale Medien habe beachtliche Resonanz erreicht und sei inzwischen zu einer Ratgeber-Seite geworden.
Minister, Fernsehteam und Gäste waren irgendwann gegangen, da feierten die Luther unter sich weiter den Erfolg, gut gelaunt und stolz – und aufmerksam betreut von Mitgliedern des Angelvereins, der die Bewirtung übernommen hatte. Kommentar Pistorius zuvor: „Schöne Idee. Gibt ja wohl auch nicht nur Fisch!“
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