Wunstorf (red). Am Samstagmittag versuchte ein Kunde bei Edeka Kappe, noch seinen Biervorrat fürs Wochenende zu komplettieren. Der 43-Jährige dachte jedoch nicht ans Bezahlen, sondern hatte die Bierflaschen bereits eingesteckt, als er den Kassenbereich passierte. Sein Diebstahl war jedoch bemerkt worden: Vor dem Laden wurde er von einer Marktmitarbeiterin darauf angesprochen.

Statt die Bierflaschen wieder herauszugeben, begann der 43-Jährige sofort, die Angestellte zu beleidigen. Auch Schläge drohte er ihr an. Eine weitere hinzugekommene Mitarbeiterin wurde ebenfalls sogleich beleidigt – und schließlich von dem Mann auch noch angespuckt.

Polizei wird gleich mitbeleidigt

Auch von der eintreffenden Polizei ließ sich der Mann nicht bremsen: Zwei Polizeibeamtinnen mussten sich ebenfalls Beleidigungen anhören. Die Polizistinnen stellten die Personalien des 43-Jährigen fest, anschließend durfte er gehen. Auf ihn wartet ein entsprechendes Strafverfahren – bei dem sich das gestohlene Bier nun als das kleinste der Probleme herausstellen könnte.

Wer bei einem Diebstahl ertappt wird und daraufhin gewalttätig wird oder andere Menschen bedroht, um das Gestohlene nicht wieder herausgeben zu müssen, begeht keinen einfachen Diebstahl mehr, sondern wird strafrechtlich wie ein Räuber behandelt, der von Anfang an Gewalt angewendet oder Drohungen genutzt hat, um in Besitz von fremdem Eigentum zu gelangen. Das bedeutet bei einer Verurteilung normalerweise mindestens ein Jahr Gefängnis.

Einen ähnlichen Fall hatte es zuletzt im März gegeben, als ein rabiater Kunde sich ebenfalls gegen einen Mitarbeiter gewehrt hatte, der ihm das Diebesgut wieder abnehmen wollte. Der Dieb hatte dem Beschäftigten des Netto-Supermarktes am Düendorfer Weg in den Bauch getreten.