Wunstorf (as/ds). Die Eisenanker im Turm des als Bürgerkirche am Marktplatz erbauten Gotteshauses sind ohne Ausnahme brüchig und müssen ersetzt werden. Das hat eine gründliche Untersuchung ergeben, für die ein Experte des Landeskirchenamtes nach Wunstorf gekommen ist. Nötig wurde der Einsatz, weil sich in einer Sturmnacht ein 10 Kilogramm schweres Teil eines Ankers an der Vorderfront gelöst und direkt vor das Hauptportal gestürzt war. Die Anker dienen der Stabilisierung des knapp 900 Jahre alten Kirchturms und sind vor etwa 180 Jahren angebracht worden.
Stiftskirchen-Gemeinde, Landeskirchenamt, Kirchenkreisamt und Stadt haben sich darauf verständigt, am Turm zum Schutz von Passanten und für die Reparaturen ein Gerüst aufstellen zu lassen, das an allen Seiten die Anbringung eines Netzes ermöglicht. Damit sollen alle Personen geschützt werden, die sich direkt an der Kirche aufhalten – zum Beispiel beim Wochenmarkt oder beim kurz bevorstehenden Weihnachtsmarkt. Die Sanierung kann nach Auskunft der Kirchengemeinde bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Superintendent, Kirchenamt und Landeskirche verhandeln nach Auskunft von Kirchenvorsteher Reinhard Bruns noch über die Finanzierung. Die Details müssen im Anschluss geklärt werden. Bruns hat im Gespräch mit der Auepost allerdings erklärt, die Stiftskirchen-Gemeinde werde wahrscheinlich nicht daran beteiligt. Die Kosten der Reparatur, so hatte Pastor Thomas Gleitz vor ein paar Tagen gesagt, würden die Möglichkeiten der Kirchengemeinde bei weitem übersteigen.
Ein Teil des Turms der Stadtkirche war somit bereits am Montag eingerüstet worden, am heutigen Dienstag reichte das Gerüst bereits bis zum Turmgiebel. Das Schutznetz fehlt noch.
Gerüst samt Schutznetz sollen vollständig angebracht sein, bevor die Vorbereitungen zum Weihnachtsmarkt beginnen. Dieser wird dann erstmals ohne den vertrauten Anblick des Turms aufgebaut – kann jedoch ohne größere Einschränkungen stattfinden.
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