Steinhude (ds/mb). In Steinhude waren Anfang der Woche knapp ein Dutzend hochgewachsene Bäume, vor allem Kiefern und einige Birken durch den Baubetriebshof gefällt worden – die augenscheinlich keine größeren Schäden aufwiesen. Die Stadt hatte die Öffentlichkeit erst kurzfristig über die Presse informiert, nur Stunden, bevor die Arbeiten ausgeführt wurden. Die Steinhuder Anwohner fühlten sich dadurch überrascht und finden die Aktion irritierend bis befremdlich. Über hundert Beschwerden liefen bis jetzt deswegen bei der Stadtverwaltung und beim Ortsrat auf.
„Das Verhalten der Stadt Wunstorf in Sachen Natur und Umwelt ist empörend“, sagt etwa Birgit Nink. Sie vermutet, dass die ihr gegebene Auskunft, die Bäume seien krank gewesen, nur ein Vorwand sei, um den Parkplatz besser umgestalten zu können: „Unter dem Deckmantel der angeblichen Parkplatzschäden wurde so ein wichtiger Teil Natur zerstört, Brutstätte und Ruheplatz für Eichhörnchen und Vögel.“ Anwohner Albert Meinen verlangt eine Rückgängigmachung des Verlusts an Grün: „Ich fordere Herrn Eberhardt auf, diesen Schaden durch sofortige Neupflanzung wenigstens abzumildern.“
Die Stadtverwaltung teilte auf Nachfrage der Auepost mit, dass der Grund für die Entfernung der Bäume tatsächlich nur die Verkehrssicherheit war. Mit einer Umgestaltung des Parkplatzes hätten die Arbeiten nichts zu tun gehabt. Das Wurzelwerk hatte vielmehr immer wieder die Platten des Fußweges hochgedrückt, die dann vom Bauhof stets repariert worden waren. Da hierbei auch die Wurzeln abgefräst wurden, waren die Bäume an den Wurzeln angegriffen. Die Stämme selbst hatten zwar keinen Pilzbefall oder vergleichbare Krankheiten, dennoch konnte die Tragfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden, so dass es nun sicherheitshalber zur Entfernung kam.
Steinhudes Ortsbürgermeister war zwar informiert, aber offenbar nicht über das Ausmaß der Baumfällungen. Die kurzfristige Ankündigung – die geringe Vorlaufzeit – sei der derzeitigen Überlastung im Rathaus geschuldet, sagte Jasmin Behrens vom Bürgermeisterbüro. Zukünftig werde man die Öffentlichkeit zeitnaher und detaillierter informieren.
Ersatz für die gefällten Bäume ist bereits geplant: Vermutlich noch in diesem Jahr sollen an gleicher Stelle neue Bäume gepflanzt werden, deren Wurzeln weniger invasiv wachsen. So könnten demnächst am Parkplatz Hermann-Löns-Weg etwa Föhren oder Eichen stehen. Einzelheiten dazu sind jedoch noch nicht beschlossen.
Es werden also Föhren für Kiefern gepflanzt…
Nur das Föhren, Kiefern sind , tolle Recherche.
Daumen hoch. Der Bürger wird wieder mal für dumm verkauft.
Über was regen sich die Leute eigentlich nicht auf??? Ach ja, es ist nunmal so, der Deutsche an sich, ist ein Jammerlappen, Heulsuse der höchsten Güte!!! Tja, so ist es eben, nächstes Mal, gehen die Arbeiter von der Stadt vorher von Haus zu Haus & betteln die weinerlichen Bürger, um Erlaubnis, um Bäume zu fällen oder sonstige Arbeiten auszuführen!!! Ein Fingerhut voll Mitleid, dazu Trauerflor für jeden Einzelnen, damit Sie um ihre Bäumchen weinen können!!!
An Manschli
Es ist erstaunlich, welches Gedankengut Sie hier vorbringen. Ihre Zeilen zu lesen, macht traurig. Wie kann man so eine Auffassung haben?
Ina
An Ina von Albert!
Traurig zu sein wg. des Verlustes einiger „Bäumchen“ lt. des Manschli-Dümmlings hilft nicht. Protestieren wir gegen solchen Baumfrevel von behördlicher Stelle. Wie man sehen kann anhand meiner Fotos, es handelt sich um 13 große voll im Saft stehende Kiefern oder gern auch Föhren, die in einer Blitzaktion ohne Zustimmung von Steinhude ablief. Steinhude selbst kämpft um jeden gesunden Baum! Auch die behördlichen Aussagen zu Verkehrssicherheit entbehren der Wahrheit. In den letzten 20 Jahren gab es keine Reparaturen des Fußweges. Somit sind auch keine Wurzelschädigungen entstanden. Es sind im Randbereich des Parkgeländes einzelne Pflastersteine angehoben. Sie liegen dort weiter so und haben die parkenden Autos nicht behindert. Die Steine hätten einfach wegfallen können, als einen ungesetzlichen nicht wieder gut zu machenden Schaden an wertvollen Bäumen.
Danke, Herr Meinen, für Ihren Leserbrief. Auch ich finde es empörend, dass hier von seiten der Stadt Wunstorf mit falschen Behauptungen versucht wird, das unglaubliche Geschehen zu relativieren. Auch mir wurde auf Nachfrage das Märchen der kranken Bäume aufgetischt und der angeblich kaputte Bürgersteig. Weit gefehlt1 Sogar am Tage der bedauerlichen Fällung des schönen Baumes an der Bushaltestelle in der Bleichenstrasse, der ebenfalls nicht kaputt war, sagte man mir noch, es werden keine weiteren Bäume gefällt. Es ist traurig, dass das ursprüngliche Bild von Steinhude immer mehr einem anderen weichen muss, was hässlich ist. Alte Häuser werden abgerissen, neue Komplexe hingesetzt, die sich sonderbar im Ort machen, von den Mieten ganz zu schweigen. Aber bleiben wir sachlich. Bäume sind Lebensraum. Für Tiere. Für uns alle. Auf frevelhaftes Handeln können wir gerne verzichten.
Was passiert mit dem holz kann man das ersteigern oder was passiert damit nicht das es für viel geld mit arbeit geschreddert wird oder bekommen es die bauhof angestellten ? Wäre dankbar um Tips wie ich es kaufen könnte