Unter der Leitung von Matthias Schwieger unterhielten die BarneBees die Zuhörer über eine Stunde. Elf Lieder aus ihrem Repertoire waren zu hören. Die Proben dazu begannen schon zum neuen Schuljahr im September. Seitdem erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler ihr nun vorgetragenes Programm. „Paff, der Zauberdrache“ wurde dabei auf Wunsch der Chormitglieder eigens zu einer weniger traurigen Fassung umgetextet, wie Chorleiter Schwieger dem Publikum erklärte.
Kirchenmusiker Schwieger, der auch den Kinderchor Kolenfeld und die Kinder- und Jugendkantorei Großenheidorn leitet, blieb seinem Stil treu und lockerte die Darbietungen seiner Sänger mit allerlei Einlagen auf – und verschaffte dem jungen Chor damit zugleich die ein oder andere Pause. Bei einem Musik-Quiz wurden die Zuschauer aktiv eingebunden, beim „publikumswirksamen“ Wassergläser-Musizieren waren die Lacher garantiert.
Für ungeplante Lacher sorgte der kleine Bruder einer der jungen Sängerinnen, der sich nicht davon abhalten ließ, die Bühne zu erklimmen und seine Schwester beharrlich im Rhythmus des gerade vorgetragenen Stückes anzurempeln.
Die Stars aber blieben zu jeder Zeit die jungen Sänger, die es nicht nur mit dem abschließenden Gospel „Going up a Yonder“ schafften, Gänsehautmomente zu verursachen. Auch mit einem Violinensolo und einem Kanon bewies der Chor seine musikalische Kompetenz.
Nenas „99 Luftballons“ waren ebenso zu hören wie das BarneBees-Lied – das Hauslied des Chores (nicht zu verwechseln mit dem Schullied der Albert-Schweitzer-Schule), abgeleitet von „Barbara Ann“ der Beach Boys. Obwohl es sich mit seinen charakteristischen „Ba-ba-ba“ geradezu aufdrängte, kam Schwieger erst zwei Jahre nach Gründung des Chors auf die Idee der Umsetzung – während einer Radtour am Steinhuder Meer.
Eigentlich unvorstellbar, dass der hochgewachsene und Autorität ausstrahlende Schwieger seine akkurat auf der Bühne stehende Truppe nicht im Griff haben könnte, doch die BarneBees verwandeln sich bei den Proben durchaus auch einmal in einen quirligen Bienenschwarm, der Grenzen austestet. Dabei ist Autorität jedoch ganz und gar nicht das Erfolgsrezept.
Das Geheimnis gerade bei jungen Chorsängern sei der Spaß an der Sache, wie der Chorleiter der Wunstorfer Auepost auf Nachfrage erklärte. Permanente gute Laune sei die Grundvoraussetzung für die Chorarbeit in der Grundschule, die auch einmal anstrengend sein könne, ohne die es aber nicht funktionieren würde. So meistert Schwieger permanent den schwierigen Spagat zwischen Freude am Singen und Musizieren und der nötigen Disziplin, um eine Schar von Schülern unterschiedlicher Klassenstufen zu einem adretten Chor zu formen. Das ist es dann auch, was sich an einem Abend wie diesem auf der Bühne zeigt: Eine professionell auftretende, fröhliche Gruppe, die das Publikum mit Elan und seiner Begeisterung für das Singen ansteckt.
Als Nächstes präsentieren sich die BarneBees an Pfingsten mit einem Musical; wer so lange nicht warten möchte, sollte sich den 17. Februar, 19.30 Uhr im Kalender notieren. Dann dirigiert Matthias Schwieger die Jugendkantorei, bestehend aus Schülern der weiterführenden Schulen, in der Großenheidorner St.-Thomas-Kirche.
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