Wunstorf (ms). Zwei Stunden lang nimmt die 68-Jährige ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch mehr als 40 Jahre Karriere und deutsche Musikgeschichte. Ihr Auftritt war für 2021 geplant. Corona hat auch das verhindert. An diesem Abend setzt sie einen weiteren Maßstab für die Veranstaltungsreihe.
Kurz nach 20 Uhr startet Meinecke unter großem Applaus. „Danke für den Fisch“ heißt ihr neues Programm. Mit ihr unterwegs: Keyboarder Reinmar Henschke, ein kongenialer Musiker. „Hallo, ihr Verwegenen“, begrüßt sie die Wunstorfer. Es ist eine ihrer vielen Anspielungen auf die Pandemie, ihrer ironischen-selbstironischen Moderationen.
Meinecke scherzt über Alter und Falten und gibt eine kurze Erklärung zu ihrer Mütze ab. Die hat sie sich in Hamburg anfertigen lassen. „Die nehme ich erst wieder ab, wenn der ganze Corona-Scheiß vorbei ist!“
Meinecke beweist Vielfalt: Ihre Version von Billy Joels “Vienna“ ist zum Niederknien. Es ist ihre Hommage an die Wahlheimat Berlin. Gefühlvoll auch ihr „Junimond“. Die Verneigung vor ihrem Freund Rio Reiser geht ihr spürbar nah. Starker Applaus. Kurz vor der Pause hat sie eine Überraschung auf Lager: „Bär“ ist ihre deutsche Fassung von Gilbert O’Sullivans „Claire“. Sie zeigt damit, wie sehr sie Tiere mag. Und Menschen. Menschen wie Tobias Künzel. Mit dem Prinzen-Sänger hat sie „Der Mann im Mond ist ein Mädchen“ geschrieben. Nachts in ihrer Küche bei viel Kaffee und Nikotin.
Zwei Zugaben beschließen den Abend. Mit „Die Tänzerin“ entlässt Meinecke die Zuhörerinnen und Zuhörer – zum großen Teil ergraut – in die Nacht. „Ich fand es so toll“, sagt die junge blonde Frau am Bierwagen: „Gerne mehr davon.“
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