Wunstorf (as). Sie habe sich „im Guten“ aus der Gruppe zurückgezogen, die die SPD mit ihr nach der jüngsten Kommunalwahl gebildet hatte. Aber mit diesen Partnern sei keine Politik für den Ortsteil Steinhude möglich, erklärte Sheikh-Rezai im Gespräch mit der Auepost. Die Steinhuder Genossen handelten wie der verlängerte Arm der Kernstadt-SPD und distanzierten sich auf Druck der Stadtratsfraktion um den Vorsitzenden Martin Ehlerding auch von Beschlüssen, die der Ortsrat Steinhude einmütig gefasst habe.
Die 43-jährige Sozialwissenschaftlerin nennt als Beispiel die „hanebüchene Parkplatzpolitik“. Steinhude sei als touristischer Schwerpunkt anders zu behandeln als die Wunstorfer Kernstadt. Dennoch beharre die SPD darauf, die „Brötchentaste“ bei den Parkautomaten einheitlich zu regeln. Für die Grüne ist dieses Detail nur ein Beispiel, dass es der SPD nur darum gehe, ihre Vorstellungen zu verwirklichen.
Nach der Kommunalwahl 2021 setzten die Wunstorfer Grünen auf Stadtebene ihre Zusammenarbeit mit der SPD aus der Ratsperiode davor nicht fort. Nach der Aufkündigung des Bündnisses kam es zu einer Vereinbarung zwischen SPD und CDU. In Steinhude blieb die Zusammenarbeit dagegen bis jetzt bestehen.
Für eine offene Suche nach den besten Lösungen sei kein Platz. Sheikh-Rezai: „Es geht um Macht, um die eigene Position, die auf Biegen und Brechen durchgesetzt werden soll.“ Das zeige sich in Steinhude, und das zeige sich in Wunstorf – zum Beispiel im Umgang mit der Werbegemeinschaft.
„Es geht um Macht, um die eigene Position, die auf Biegen und Brechen durchgesetzt werden soll.“
Sarah Sheikh-Rezai
Stärkste Fraktion im Ortsrat Steinhude ist die CDU mit vier Mandaten. Mit Christiane Schweer stellt sie die Ortsbürgermeisterin. Die SPD hat drei Mandate, und ihr Vertreter Sven Dahlke ist Schweers Stellvertreter. Außer Sheikh-Rezai sitzt noch Kerstin Obladen in dem Gremium. Sie war über die Listen der FDP in Ortsrat und Stadtrat gewählt worden, hatte der Partei aber den Rücken gekehrt und ihre Mandate als Parteilose ausgeübt. Vor kurzem hat sie sich den Freien Wählern angeschlossen.
Sheikh-Rezai will jetzt ihre Ziele („Politik für die Bürger Steinhudes“) allein vertreten. Sie habe nicht die Absicht, „in die nächste Gruppe zu stolpern“.
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