Wunstorf (as). „Wie stelle ich mir die Welt vor …“: So lautete das Motto eines Malwettbewerbs, zu dem das Festivalteam im Februar Kinder bis zu zwölf Jahren eingeladen hatte. Jetzt hat Bürgermeister Carsten Piellusch der kleinen Ausstellung einen Besuch abgestattet, die im Werkraum vorbereitet worden war. Dort hatten kurz zuvor noch Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs letzte Hand angelegt, um die Einrichtungsgegenstände und Fensterdekorationen zu entfernen, die den leerstehenden Laden seit April 2022 zu einer Art Labor gemacht haben.
Kinder zum Malen und zum Lesen zu bringen, sei in der Corona-Zeit und auch jetzt danach ein „ganz wichtiger Beitrag“ zur Bewältigung der Krise, lobte der Bürgermeister den Einsatz der kleinen Gruppe, die vor drei Jahren das Lesefestival aus der Taufe gehoben und inzwischen ihr Programm erweitert hat sowie die Vereinsgründung vorbereitet. Lesungen, Musik, Poetry Slam, Bücher-Bollerwagen – „aus einer ganz kleinen Idee“ sei in kurzer Zeit eine beachtliche und beachtete Veranstaltungsreihe geworden, ergänzte Mitorganisatorin Nicole Watermann-Ulrich.
An der Mal-Aktion haben sich etwa 30 Kinder beteiligt. Selbst aus Süddeutschland hat das Festival-Team Zusendungen erhalten – ein Ergebnis der breit angelegten Werbung in sozialen Medien. Bis Mitte April bleiben die Bilder an den Schaufenstern des früheren Plus-Ladens hängen und zeigen die Vielfalt kindlicher Kreativität und Vorstellungskraft. Das Experiment Werkraum ist beendet, Hauseigentümer Oliver Balzer unterstützt die Ausstellung, indem er die Flächen kostenlos zur Verfügung stellt.
„Werkraum“ war ein Teil des städtischen Programms zur Belebung der Innenstadt. Existenzgründer hatten die Chance, für 50 bis 70 Euro pro Woche in sogenannten Pop-up-Stores Ideen auszuprobieren, ohne ein eigenes Ladenlokal zu mieten. Das Interesse war gering, der Versuch habe aber hilfreiche Erkenntnisse gebracht, zieht Wirtschaftsförderer Uwe Schwamm Bilanz. Was im Laden künftig geplant ist, bleibt zunächst unklar.
Bürgermeister Piellusch, beim Blick auf die Kinder-Bilder des Lobes voll, ließ die Frage nach neuen Nutzungskonzepten unbeantwortet – nicht ohne wissend zu lächeln und sich wieder auf den Weg zum Rathaus zu machen. Ein weiteres Treffen mit der Werbegemeinschaft und ein neuerlicher Versuch, aktuelle Irritationen und Missverständnisse zu beseitigen, standen ihm bevor.
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