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Umbauprozess: Der Barneplatz vor der Transformation

18.03.2022 • Daniel Schneider • Aufrufe: 1723

Die Veränderungen am Barneplatz kommen nun in großen Schritten – noch in diesem Sommer soll mit dem Umbau begonnen werden. Das Geschäftsumfeld hat sich bereits jetzt schon erholt.

18.03.2022
Daniel Schneider
Aufrufe: 1723
Der neue Parkplatz nimmt Formen an | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Die Bürgerbeteiligung, bei der viele Ideen der Anwohnerschaft gesammelt wurden, liegt inzwischen über zwei Jahre zurück. Zwischenzeitlich sah es danach so aus, als würde auch dieser neue Versuch, die Modernisierung des Barneplatzes in die Wege zu leiten, scheitern – denn mit Corona und einer vorübergehenden Haushaltssperre standen die Zeichen nicht gut. Doch die Realisierung wurde diesmal nicht verworfen, sondern nur aufgeschoben, zu dringlich scheint der Zustand des Platzes inzwischen zu sein.

Erste Parkplätze in einem Monat fertig

Begonnen wurde daher bereits mit Teil eins der Umbaumaßnahmen: Die Schaffung neuer Parkplätze im hinteren südlichen Bereich, welche die Voraussetzung dafür sind, dass später die heutigen Parkbuchten an der Barnestraße gegenüber entfallen können. Diese Arbeiten sollten eigentlich schon abgeschlossen sein, doch aktuell wird dort weiterhin gebaut. Jüngst wurde der Untergrund für die Aufnahme einer der Käfig-Fahrradabstellanlagen vorbereitet, aktuell wird der Parkplatz, der vorher eine Rasenfläche mit drei Bäumen war, nun gepflastert. Nach Fertigstellung werden dort 20 weitere Parkplätze zur Verfügung stehen, mit der Fertigstellung rechnet die Verwaltung nun Mitte April.

Das 60er- bis 80er-Jahre-Flair soll bald verschwunden sein | Foto: Daniel Schneider

Neue Gestaltung des Platzes

Der nächste Bauabschnitt, der das Herzstück der Umgestaltung bilden wird, ist ebenfalls auf dem Wege und wird in den kommenden Monaten das Erscheinungsbild des Platzes stark verändern. Es handelt sich um die beiden Bauabschnitte, die dem gesamten Barneplatz ein neues Gesicht geben sollen. Dazu gehört die Neubepflasterung und die Angleichung des Platzes auf Straßenniveau – die Barnestraße wird künftig nicht mehr vom Platz getrennt sein und ebenerdig über diesen führen. Die letzten Details wurden in dieser Woche festgelegt, so dass es nun losgehen kann mit der Umsetzung: Die Tiefbauarbeiten und die Pflasterbeschaffung werden ausgeschrieben. Noch in diesem Sommer sollen die Arbeiten dann beginnen. Etwa ein Jahr sind für die Bauarbeiten eingeplant, fertiggestellt sein soll der neue Barneplatz voraussichtlich im Sommer 2023. Letztlich hängt dies aktuell jedoch noch vom Ergebnis der Ausschreibungen ab. Auch das mit der Platzumgestaltung beauftragte Planungsbüro gibt noch keine näheren Auskünfte zum zeitlichen Rahmen der Umsetzung – dies hinge von der Stadt ab, so die Antwort gegenüber der Auepost.

Barneplatz ist nie „gekippt“

Erstaunlich ist jedoch, welche Wandlung sich in der vergangenen Zeit bei den am Barneplatz angesiedelten Firmenpräsenzen getan hat. Schon jetzt, vor dem Umbau des Platzes, der zu einer nicht geringen Attraktivitätssteigerung führen soll, gibt es auf einmal keinen Leerstand mehr in den Geschäftszeilen.

Vorhandene Schadstellen auf dem Platz wurden zuletzt nur noch notdürftig ausgebessert | Foto: Daniel Schneider

Das hatte in den letzten Jahren noch anders ausgesehen: Von den leeren Schaufenstern, die in den zurückliegenden Jahren das Bild des Platzes prägten, ist praktisch nichts mehr zu spüren. Auf einmal herrscht wieder volle Belegung am Barneplatz.

„Gekippt“ war der Barneplatz jedoch nie völlig. Das lag zum einen an den großen „Ankermietern“ Sonnen-Apotheke und Mongolei Garden – und auch die traditionellen Gastronomien, die Pizzeria und der Barnegrill, blieben vor Ort und sorgten neben den Friseuren dafür, dass weiter Kundenverkehr am Platz herrschte. So wurde dem Platz schon vor Jahren von fachlicher Seite noch „verblüffend viel Infrastruktur“ attestiert, obwohl der Leerstand bereits auffällig war. Doch in vergleichbaren Zentren in anderen Städten sieht es oft verheerender aus.

Stetige Veränderung

Nachdem Stadtsparkasse, Volksbank und Bäckerei Hanisch den Barneplatz vor Jahren verlassen hatten, hatte sich der Branchenmix schleichend verändert. Die Lebenshilfe zog ein, auch ein Neurozentrum, dann entstand der Barne-Kiosk, der sich jedoch nicht halten konnte. Ein syrisches Lebensmittelgeschäft gab ebenfalls wieder auf. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckereifiliale blieben ebenfalls weiter unvermietet. Es herrschte erneut wieder viel sichtbarer Leerstand.

Erst Döner, dann Halal-Lebensmittel, jetzt Gemeindebücherei | Foto: Daniel Schneider

Doch damit ist es nun vorbei. Die Gemeindebücherei St. Johannes ist aus dem Altersheimkeller gegenüber in den Lebensmittelladen gezogen, das Tattoogeschäft von Andy Groß ist seit Ende 2019 am Platz vertreten, und im ehemaligen Barne-Kiosk wird an einer Shisha-Bar gewerkelt. In die alte Bäckereifiliale zog im vergangenen Monat ein Schönheitssalon. Zusammen mit Friseur, Nagelstudio, Sonnen-Apotheke, Mongolei Garden, Barne-Grill und Pizzeria da Franco ist der „Riegel“ damit wieder komplett und kann nun darauf hoffen, dass der Platz demnächst ein modernes Erscheinungsbild erhält.

Wenn der Barneplatz fertig umgebaut ist, schließen sich weitere Arbeiten an: Dann wird die Dreiecks-Verkehrsinsel vor dem mongolischen Restaurant zurückgebaut und durch einen kleinen Kreisverkehr ersetzt. Ganz am Ende der Arbeiten wird der Parkplatz hinter den Barnegeschäften umgebaut.

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Kommentare


  • Gilbert sagt:

    Barnegrill. Daumen hoch.

  • Birgit sagt:

    Vielleicht wäre etwas mehr Grün auch noch drin gewesen … .
    Es gibt schönere Plätze. Aber hier erinnert alles an eine Ebene aus Straßensteinen. Von Natur sind nur ein paar Mini-Pflänzchen mit Gräsern übrig. Und natürlich müssen Parkplätze her, na klar – Das große Wort für alle Teile Wunstorf. Furchtbar.
    Fahrradwege wären besser. Und einen oder mehrere Schattenspender, Bäume, die zugleich kühlen und dem Klima nützen. Waren ja da, wurden aber weggeschafft, schrecklich.
    Vielleicht ein Tip: Der Lindenplatz in Zürich.

  • Birgit sagt:

    Pardon, Lindenhof in Zürich.

  • Clasen sagt:

    Schön ist es nicht. Die Städteplaner haben sich nicht mit Ruhm bekleckert.
    Alles grüne und der Brunnen sind weg.
    Genauso verödet man Plätze. So ist es nichts das zum Verweilen einlädt.

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