Wunstorf (red). Das Infektionsgeschehen mit SARS-CoV-2 ist in Wunstorf derzeit stabil, seit einem geringen Anstieg nach der Ferienzeit sind die Zahlen derzeit wieder rückläufig und verweilen im mittlerweile sogar einstelligen Bereich. Dennoch werden seit dieser Woche verstärkt Gastronomie, Märkte und Veranstaltungen kontrolliert – um einer Entwicklung wie an anderen Orten in Deutschland vorzubeugen und Bewusstsein für die Notwendigkeit der angeordneten Maßnahmen zu schaffen, wie es aus dem Rathaus heißt. Nachdem zuletzt Hamburg massive Probleme gehabt hatte, Infektionsketten wegen bewusst falscher Angaben von Gastronomiebesuchern nachzuverfolgen, war eine entsprechende Debatte entstanden. Über Verstöße gegen die Corona-Bestimmungen hatten sich zudem die Beschwerden bei der Verwaltung gehäuft.
In der Stadtverwaltung wächst unterdessen die Skepsis, ob bei der derzeit bundesweit dynamischen Entwicklung in der Adventszeit der Wunstorfer Weihnachtsmarkt überhaupt stattfinden könne. Bislang ist er nicht abgesagt, doch im Rathaus lässt man offen, ob ein Markt bei unveränderter Entwicklung des bundesweiten Infektionsgeschehens vertretbar wäre. In Wunstorf findet der von der Werbegemeinschaft mit Unterstützung der Stadt ausgerichtete Weihnachtsmarkt traditionell vor der Stadtkirche auf beengtem Raum statt und gehört zu den Highlights und festen Traditionen im Wunstorfer Advent. Zugleich ist es der nach Tagen am längsten dauernde Weihnachtsmarkt in der Region.
Die Werbegemeinschaft geht momentan nicht von einer generellen Absage aus. Auf Nachfrage der Auepost teilte die Händlervereinigung mit, dass es derzeit noch keine Pläne für einen Weihnachtsmarkt unter Corona-Bedingungen gibt, jedoch bis Mitte Oktober ein Rahmenhygienekonzept vorliegen soll. Anschließend könne der Weihnachtsmarkt geplant werden.
Akzeptanz für Maßnahmen nicht mehr vorhanden
Jüngst hatten auch die Johanniter ihren traditionellen Martinsumzug abgesagt. Nach dem Schützenfest und Matjesessen wäre der Weihnachtsmarkt im Falle einer Absage eine weitere markante öffentliche Veranstaltung, die dieses Jahr in Wunstorf entfällt.
Regionspräsident Jagau ließ sich unterdessen nicht auf eine Einschätzung ein, wie die Infektionszahlen an Weihnachten in und um Hannover möglicherweise aussehen könnten. „Es hängt maßgeblich davon ab, wie die Menschen die Maßnahmen akzeptieren“, sagte Jagau heute auf einer Pressekonferenz zur Entwicklung des Infektionsgeschehens in der Region Hannover. Im Moment bestehe das Problem, dass bei vielen die Akzeptanz der Maßnahmen nicht mehr vorhanden sei, so der Regionspräsident weiter.
In der Stadtverwaltung rüstet man sich unterdessen für eine mögliche Verschärfung des Infektionsgeschehens in den kommenden Monaten. Wie Bürgermeister Eberhardt der Auepost sagte, werden nun Schnelltests für die gesamte Verwaltung beschafft, so dass wenn nötig rasch getestet werden könne. Zunächst waren Schnelltests nur für städtische Mitarbeiter vorgesehen gewesen, die etwa in der Kinderbetreuung tätig sind. Bisher habe es in der Verwaltung jedoch keinerlei Infektionsfälle gegeben, so der Bürgermeister.
Weihnachtsmarkt ist schön aber nicht wenn eine pandemi herrscht also schön zuhause eine glühwein trinken und gesund bleiben
Im Anbetracht der in den letzten Tagen „im Affenzahn“ steigenden Fallzahlen, sollten (!) sich die Entscheidungstragenden bezüglich des #Wunstorfer Weihnachtsmarktes der einzigen angemessene Entscheidung bewusst sein.
Auch wenn es letzten Endes an jedem Einzelnen von uns allen liegt, das Infektionsgeschehen positiv zu beeinflussen, so stellt sich die Frage nach einem Weihnachtsmarkt mitten in der „schönsten Innenstadt der Region“ bei den Gegebenheiten keinem einigermaßen vernünftig denkenden Menschen.
So weh es Vielen tun mag:
Eine Absage bleibt ohne Alternative.
Das man überhaupt darüber nachdenkt, ob ein Weihnachtsmarkt stattfinden soll, zeigt, dass die Verwaltung wohl doch noch nichts verstanden hat. Angesichts der bundesweiten Lage, muss auf solche Veranstaltungen dringend verzichtet werden.
Bitter für die Händler! Aber es können weder Abstände noch sonstige Sicherheitsmassnahmen garantiert werden, zumal wenn Alkohl im Spiel ist. Es gibt leider wenig mündige Bürger, also muss man ganz klar und jetzt sagen: dieses jahr nicht.