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Falsch benutzt: Elterntaxizone in der Barne wird verlegt

19.08.2022 • Redaktion • Aufrufe: 1890

Weil zu viele Eltern nicht verstanden haben, wie man die Hol- und Bringzone an der Albert-Schweitzer-Grundschule richtig benutzt, wurde sie nun abgebaut und 300 Meter weiter an den Schotterparkplatz verlegt. Auch Ampel- und Kreiselbau waren im Gespräch, um Gefahren an der Barnestraße für die Schüler zu reduzieren.

19.08.2022
Redaktion
Aufrufe: 1890
Der Schotterparkplatz soll nun als Elterntaxi-Zone dienen | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Es sind mehrere Probleme, die die Schulwegsituation vor allem rund um die Albert-Schweitzer-Grundschule nicht als optimal gelten lassen. Ein herausstechendes ist dabei die Fahrweise des motorisierten Verkehrs: Oft viel zu schnell sind Autos in der 30er-Zone unterwegs, während Kinder sich auf dem Weg zur Schule befinden – nicht selten die Eltern selbst, die ihre Kinder zur Schule bringen. Deshalb wurde nach einem Ortstermin des Ortsrates vorgeschlagen, am Ende der Barnestraße einen vollwertigen Kreisel zu errichten – oder aus dem jetzigen Zebrastreifen vor der Schule eine Bedarfsampelanlage werden zu lassen. Genannt wurde ebenfalls ein strengeres Tempolimit.

Aber auch die bestehende Hol- und Bringzone für „Elterntaxis“ trug nicht immer zur Verbesserung der Schulwegsicherheit bei, im Gegenteil: Im Idealfall sollten Grundschulkinder nach Wunsch der Schulleitungen überhaupt nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden, sondern den Schulweg selbst bewältigen, doch dieses Ideal kollidiert mit der Realität: Angesichts der Zahl der „Elterntaxis“ war die Stadt dazu übergegangen, an einigen Grundschulen extra für das Bringen und Abholen geschaffene Bereiche am Straßenrand einzurichten – um den Verkehrsstrom wenigstens zu lenken, damit nicht an allen möglichen Stellen Autos den Schulweg der zu Fuß gehenden Kinder kreuzen und damit Gefahrensituationen schaffen.

Nicht mitgedacht

Allerdings ging der Plan in der Barne nicht auf: Eltern nutzten den Hol- und Bringbereich nicht so, wie sich die Planer das gedacht hatten. Genutzt wurde nicht die gesamte Länge der Zone, vielmehr wurde meist ganz am Anfang gehalten, damit die transportierten Kinder auch hier noch einmal den kürzesten Weg zum Schuleingang hatten. Nachfolgende Autos nutzten die so „versperrte“ Haltezone dann oft gar nicht mehr, sondern hielten manchmal sogar direkt am oder auf dem Zebrastreifen, verdeckten die Sicht auf Fußgänger und erhöhten damit das Gefahrenpotential nochmals. Selbst persönliche Ansprachen durch Polizei und Schulleitung brachten keine Verbesserung. Erst vor kurzem waren sogar noch zusätzliche Zickzacklinien auf die Barnestraße gemalt worden, um den Bereich vor und hinter dem Zebrastreifen freizuhalten – mit ebenfalls geringem Erfolg.

Trotz zusätzlich angebrachter Zickzack-Markierungen wurde weiterhin im Halteverbot gehalten | Foto: Daniel Schneider

Daher wurde die Hol- und Bringzone drei Jahre nach ihrer Einrichtung wieder entfernt: Kurz vor Ende der Sommerferien wurde die Zone abgebaut und durch einen neuen Elterntaxibereich ersetzt, der sich 300 Meter weiter entfernt von der Schule befindet. Die neue Hol- und Bringzone soll mit Beginn des neuen Schuljahres dann der Schotterparkplatz am Ende der Barnestraße sein. Dadurch soll der Bereich unmittelbar an der Schule und am Zebrastreifen wieder übersichtlicher und damit sicherer werden. Die Rubensstraße kam nicht in Frage, da hier kein ausreichend dimensionierter Haltebereich zur Verfügung steht – stattdessen hatten Eltern die Feuerwehrzufahrt blockiert.

Hinweis auf die Verlegung am bisherigen Standort | Foto: Daniel Schneider

Durch die Verlegung auf die gegenüberliegende Straßenseite in der Barnestraße werden künftig auch die mit dem Auto gebrachten Kinder den Zebrastreifen nutzen müssen, um zur Schule zu gelangen – sofern sich deren Eltern ans Halten im vorgeschlagenen Bereich halten.

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Kommentare


  • Anwohner Barnestraße sagt:

    Ich lach mich schlapp! Die Eltern werden auch diese Zone mit allen Mitteln der Kunst ignorieren!
    Man muss seine Kinder doch direkt vor die Tür fahren können – so denken die Eltern jedenfalls!
    Vielleicht sollte doch nach US Vorbild ein eigener „Sheriff“ parat stehen der den Verkehr dort regeln tut! Sonst ggfeht das eh nicht gut!
    Und warum fahren unsere Friday-for-Futur Kids überhaupt mit dem Auto bis zur Schule?
    Warum nicht mit dem Rad oder zu Fuß? Wo ist dann euer Gewissen?
    Warum müsssen die Eltern Taxis auch so rasen?
    Keiner fährt da 30KM/H.
    Lustig ist es wenn die Polizei da steht, dann ist 30 doch so langsam! Wahnsinn!
    Mann kommt kaum auf die Straße! Ja ,ich fahre Rad um meine Kids zur Schule bzw zur Kita zu bringen! Da ich Anwohner der Barnestraße bin ist es für mich jeden Morgen eine Herausforderung mein Rad mit meine Sohn auf die Straße zubringen!
    Es ist teilweise Rücksichtlos und Gefährlich!
    Morgens die Elterntaxis, nachmittags dann die Schüler mit den Mopeds und Motoräder! Laut und teilweise voll beschleunigt und auch auf dem Hinterrad!!!
    Joh, ist cool Mann!
    Mal sehen wie das neue Schuljahr wird!
    Bin gespannt!

  • Homberti sagt:

    Muahahaha!!!! Ich lach mich schlapp!! So einen Unsinn können sich nur Beamte im Büro einfallen lassen!
    Für eine nachhaltige Lösung fehlt den zuständigen Beamten doch der Mut!
    „Oft viel zu schnell sind Autos in der 30er-Zone unterwegs…“ => Kann ich bestätigen, man wird z.T. auch am Zebrastreifen STEHEND (!!) überholt wenn Kinder diesen gerade überqueren!!

  • Grit D. sagt:

    Den Kindern- oder eher den Eltern?- zumuten zu wollen, 300 Meter (!) zu Fuß gehen geht ja mal gar nicht (Achtung: Ironie)…

  • Birgit sagt:

    Warum sträubt sich die Stadt Wunstorf eigentlich immer gegen das Aufstellen von Verbotsschildern?

    Es wird lieber experimentiert, diskutiert und dann passiert gar nichts, anstatt hier klare Statements abzugeben in Form von Reglements, deren Übertretung bares Geld kostet, das Einzige, wo man noch zugreifen kann, da es weh tut und wo dementsprechend gehandelt wird, nämlich durch die Verursacher.

    Oder auch nicht?

    Man sieht in Steinhude, wie egal vielen Parkern und Durchfahrern die Gebote sind. Warum dann keine Verbote?

    Anscheinend bringt Überzeugunsarbeit hier ohnehin nichts.

    Die Hick-Hack-Methode ist hier bedeutsam ausgeprägt und fragwürdig.

    Rücksicht auf Andere, Mitmenschlichkeit oder nur Rücksichtslosigkeit?

    • Grit D. sagt:

      @Birgit

      Ich stimme Ihnen bezüglich Ihrer Aussage „bares-Geld-kostende-Übertretungen“ zu:
      Leider ist der Griff in das vielen Menschen „Allerheiligste“ oftmals das einzige Mittel, um Regeln durchsetzten zu können.

      Einsicht?
      Wäre ausgesprochen erfreulich.
      Doch im Zusammenhang mit der Pandemie mussten wir leider allzu oft sehen, dass die Hoffnung darauf illusorisch ist.

  • Birgit sagt:

    Die Einsicht kommt leider oft erst dann, nachdem der Schaden -gleich welcher Art- eintrat. Dann werden die vermeintlich Schuldigen gesucht und für das eigene Versagen verantwortlich gemacht.

    Punktuell zur vorgebrachten Information der Elterntaxis: Kommt ein Kind durch diese Art der Rücksichtslosigkeit zu Schaden, wird gehandelt. Vorab mittels teuerer Anwälte, die dem verunfallten Kind aber nicht nutzen, denn es war ja nur Fußgänger. In diesem „Spiel“ ein schwacher Partner, traurig. Vielleicht erfolgt das Aufstellen eines Verbotschildes.

    Ist es nicht generell eine Tatsache, dass tausendmal etwas gutgeht, aber wenn dann ein Unglück passiert, gejammert und hinterfragt wird, warum nicht früher präventives Handeln ein Unglück verhinderte?

    Siehe Flora, Fauna, Habitus: Alle wissen um die Tatsache, dass die Erde langsam austrocknet. Aber wo ist bei vielen die Einsicht? Munter wird weiter Müll in der Natur entsorgt (siehe Abfälle im Uferbereich, vormals Wasser, nun Flora, an der kleinen Promenade Steinhude Richtung Ferienpark, Asbest in Säcken vor dem Toten Moor, menschliche Hinterlassenschaften bedecken Wald und Feld inklusive verdrecktem Papier, Scherben, Essabfälle – nur um einige zu nennen, Parkepedemie vor Badeinsel, Autokolonnen vor dem Supermärkten) oder die Natur wird bewusst zerstört, sie brennt, warum?

    Die Einsicht herauszufordern durch innere Einkehr, vielleicht als Momentaufnahme. Sicherlich nicht der falscheste Weg.

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