Kolenfeld (red). Dass Absperrungen der Polizei auf Wunstorfs Straßen ignoriert werden, kommt gelegentlich vor. Besonders staunten die Beamten über einen Fall Anfang dieses Jahres.
Die Gründe sind wissenschaftlich nicht erforscht, und die Kriminalisten führen dazu keine gesonderten Statistiken. Es bleibt daher meistens unklar, weshalb Verkehrsteilnehmer so handeln – ob es Unachtsamkeit, Überforderung mit der Situation, ein Missverständnis der polizeilichen Maßnahme oder ein stures „Ich fahre da immer, also darf ich auch jetzt da durch“ ist.
Sicher dürfen sich die derart handelnden Verkehrsteilnehmer jedoch sein, dass sie mit ihrer Fahrweise die besondere Aufmerksamkeit der Polizei auf sich ziehen. So auch am zurückliegenden Freitag, als ein VW Polo gegen 14 Uhr eine Polizeiabsperrung infolge eines Verkehrsunfalles auf der Landesstraße 392 zwischen Wunstorf und Barsinghausen auf Höhe Kolenfeld ignorierte und einfach weiterfuhr, indem er die Sperrung umrundete.
Die Polizei entschloss sich daraufhin erwartungsgemäß, den Autofahrer einer Kontrolle zu unterziehen. Es handelte sich um einen 39 Jahre alten Mann aus Ronnenberg. Bei der Kontrolle stellte sich dann heraus, dass er nicht nur äußerst ungünstig gefahren war, sondern schon beim Platznehmen hinterm Steuer äußerst ungünstig gehandelt hatte – er besaß keinen Führerschein.
Auch wenn das Umfahren von Polizeiabsperrungen an sich nicht strafbar ist und nur mittelbare Folgen haben kann, hat die Polizei Wunstorf nun ein Strafverfahren eingeleitet – wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.
Das Auto musste trotzdem nicht in Kolenfeld stehen bleiben. Die Ehefrau des 39-Jährigen, die zuvor auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, fuhr den Polo nach der Kontrolle weiter – inklusive Führerschein, den sie den Wunstorfer Beamten vorzeigen konnte.
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