Luthe (ds). Für Luthe gehört es dazu – das Weihnachtskonzert in der Dorfkirche. Aber am gestrigen 3. Advent, zum Weihnachtskonzert von AufTakt Luthe, waren nicht nur die Luther gekommen. Menschen aus ganz Wunstorf drängten sich in den Kirchenbänken, auf den Treppen zur Empore und darüber hinaus. Es war kein einziger Platz mehr frei, das Publikum stand bis in die letzte Ecke, um das Konzert verfolgen zu können. Auf den Emporen konnte aufgrund des Andrangs meist nur zugehört, aber nichts mehr gesehen werden.
Eröffnet wurde mit „Mary did you know“. Damit war der Rahmen für ein besinnliches Weihnachtskonzert gesteckt. Unter der Leitung von Matthias Schwieger zeigte der Chor, wie man allein mit Stimmen das Gefühl von Weihnachten transportiert.
Andächtig und bewegend, kraftvoll, warm und vielstimmig entfaltete das Konzert seinen Zauber – in einer malerischen Kirche mit weiß getünchtem alten Holz, wie sie für ein idyllisches Weihnachten und weihnachtliche Chorakustik kaum schöner sein könnte.
Der Chor konnte nicht nur verzaubern, sondern auch überraschen. Einen Mariah-Carey-Klassiker nicht von einer der Sängerinnen, sondern von einem Tenorsänger beginnen zu lassen, gab besonderen Applaus.
Der Gastchor an diesem Abend, die Mädchenkantorei St. Johannes, scheint derzeit überall mitzumischen. Die Sängerinnen wurden gerade erst gemeinsam mit der „Kolenfelder Philharmonie“ im Stadttheater gefeiert, nun sangen sie gemeinsam mit AufTakt Luthe in der Luther Dorfkirche. Doch es handelte sich in Wirklichkeit um einen noch ausstehenden Gegenbesuch. Beim Mädchenkantorei-Musical Dornröschen im August im Stadttheater hatte AufTakt Luthe gesanglich unterstützt – nun vergrößerte der Jugendchor den Auftritt der Luther.
Sogar Spezialeffekte gab es – nicht nur gesanglich, sondern auch bei der Requisite. An der Kirchenschiffdecke schwebten Kerzen, und der Mädchenchor brachte „Last Christmas“ auf eine ganz neue Ebene, als die Herzen nicht nur im Lied weitergegeben wurden, sondern in Plüschform tatsächlich durch die Kirche geworfen wurden.
Das Konzert wurde so stark beschlossen, wie es begonnen hatte. Mit dem Weihnachtswiegenlied von John Rutter in der deutschen Fassung, das oft von viel größeren Formationen interpretiert wird, zeigte der Chor noch einmal, was er kann, bevor das Konzert mit „dem schönster aller Weihnachtslieder“ beendet wurde: Stille Nacht, Heilige Nacht. Die ganze Kirche sang mit.
Klasse Konzert. Klasse Performance. Klasse Bericht. Danke Auftakt Luthe.