Wunstorf (as). Die Finissage hat die jüngste Aktion der Künstlerin Annette Wendt am Sonntagnachmittag in der Stiftskirche beendet, aber die Ergebnisse ihres Projekts „Schatzsuche – eine Stadt findet sich“ bleiben erhalten und wirken nach.
Viele Menschen haben sich in den vergangenen Tagen vor dem Rathaus daran beteiligt, Wendts „Wunderkammer“ zu bestücken – Wunschzettel zum Leben in der Stadt in die vorbereiteten Kartons gelegt oder Fragen und Anregungen hinterlassen. Die Beiträge hat Wendt zusammengestellt und am Sonntag an Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) übergeben.
Ihre Motive und Erfahrungen schilderte sie vor gut 40 Besucherinnen und Besuchern in einem kurzen Wortbeitrag. Sie verschwieg nicht, dass die Aktion von manchem Passanten mit Verwunderung oder spöttischem Lächeln quittiert worden sei. Piellusch bedankte sich jedenfalls für die Ideensammlung und versprach, sie bei der aktuellen Diskussion um die Neugestaltung der Innenstadt zu berücksichtigen.
Die Aktion ist ein Beitrag zum Stadtjubiläum, das in diesem Monat gefeiert wird. Wendt knüpft damit an ihr Ausstellungsprojekt „Ihre Stimme zählt“ von September 2018 an. Auch damals sind Wunstorfer nach ihrer Meinung gefragt worden. Die Ergebnisse wurden mit diversen Videosequenzen in der Stadtkirche präsentiert, kombiniert mit Fotografien und Kommentaren.
Diesmal diente die bis vor kurzem von Grund auf restaurierte Stiftskirche als Projektionsfläche. Zehn Videoprojektoren warfen künstlerische Fotos – zum Teil mit der Initiatorin als Objekt – an Wände und Epitaphe. Stellvertretend für die Schülerinnen und Schüler der IGS und der Paul-Moor-Schule stellten Michelle Voigt und Ole Finn Steinberg ihre filmischen Arbeiten zum Thema der Aktionskunst vor.
Am aktuellen Projekt waren erneut Annette Wendts Bruder Hans beteiligt, der mit seiner „Band zu dritt" die Musik zur Finissage beitrug, sowie Irit Nir-Wendt und der Garbsener Stefan Wetzel als künstlerische Berater und Begleiter. Finanziert wurde die „Schatzsuche" nach Wendts Angaben mit Zuschüssen der Stadt, der Stifts-Kirchengemeinde, der Region Hannover, des Forums Stadtkirche und der Stiftung Rotes Lehmhaus. Die Gesamtkosten, so Wendt, betragen 19.000 Euro.
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