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Häuserabriss in der Nordstraße – Dorfmanufaktur sucht erneut nach Ladenlokal

22.07.2025 • Achim Süß • 1 Min.Kommentare: 20

Die schöne Zeit im kleinen schicken Laden an der Nordstraße ist bald vorbei: Das Team von der Idenser Dorfmanufaktur muss den Standort in der Innenstadt räumen, weil der Abriss des Hauses bevorsteht. Investor Rainer de Groot will sein Projekt jetzt umsetzen. Auf den Grundstücken 5, 7 und 9 entsteht ein Neubau.

22.07.2025
Achim Süß
1 Min.
Die Straßenecke Nordstraße/Speckenstraße ändert ihr Gesicht: Die Häuser 9 (rechts), 7 und 5 werden abgerissen | Foto: Malte Süß

Wunstorf (as). Das Bauprojekt des Unternehmers aus der Wedemark ist nach intensiver Planung längst genehmigt. Der Baubeginn verzögerte sich in den vergangenen Monaten unter anderem deshalb, weil Hus de Groot auf andere konjunkturelle Bedingungen gewartet hat. So konnten die Kunsthandwerker aus der Manufaktur das Erdgeschoss des Hauses Nummer 9 nutzen, um sich und ihre Arbeiten in der Innenstadt zu präsentieren. Der Umzug erwies sich als Erfolg, und die wochenlange Umgestaltung des kleinen Ladengeschäfts stellte sich als lohnende Investition heraus.

Demnächst Bauzäune

In diesen Tagen werden nun zunächst vor den drei Häusern Bauzäune in der Nordstraße aufgebaut. Anschließend beginnen die Abbrucharbeiten. Die Betreiber der Geschäfte in der Nachbarschaft, vor allem das Team des Eiscafés Martini, betrachten das Projekt mit gemischten Gefühlen. Sie befürchten, dass sich Baulärm und -staub negativ auswirken.

Für die Dorfmanufaktur bedeutet der Baubeginn: Bis zum Monatsende müssen sie ihr Ladengeschäft geräumt haben. Und die Suche nach einem neuen Quartier hat schon begonnen. Der Vorstand der Manufaktur um Aggi Varnholt hat alle Mitglieder des Vereins informiert und um Mithilfe bei der Suche nach einem bezahlbaren Raum in der Innenstadt gebeten. Das Programm der Kunsthandwerker soll unter der aktuellen Entwicklung nicht leiden: Die Kreativ-Abende werden fortgesetzt, in der Corvinus-Kirche soll es eine Ausstellung im Advent geben (am 15. und 16. November 2025), und die Kurse laufen weiter. Dazu nutzt die Manufaktur vorübergehend das Mesmeroder Gemeindehaus.

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Kommentare


  • Birgit sagt:

    Wieder einmal fällt ein historisches Gebäude, prägend dem Stadtbild. Zu hoffen bleibt, dass die schönen und wertvollen Bäume am Platze bleiben.
    Schade um die Manufaktur, arme Anwohner. Zu Belästigungen durch „Innenstadtgestaltung“ nun auch Lärm durch Bauarbeiten. Es scheint nie aufzuhören.

  • Jerry sagt:

    Whow… so alte Häuser können einfach abgerissen werden? Sie tragen ja doch auch stark zu dem Eindruck einer „ALtstadt“ in Wunstorf bei. Ja, der Zustand ist verbesserungswürdig, aber Abriss…?

  • Danni sagt:

    Der Anfang vom Ende der „schönsten Innenstadt der Region“ …

  • Helga sagt:

    Das finde ich ganz traurig, dass diese schönen alten Häuser einfach abgerissen werden, statt sie zu restaurieren. Alle Menschen sind erfreut, wenn sie Besichtigungen durch eine schön erhaltene Altstadt machen können. Nur Wunstorf lässt alles abreißen und später bedauern sie es.

  • Badke, Heinz-Dieter sagt:

    Geht da nicht weiter Altstadtqualität verloren? Vielleicht bindet sich aber der Neubau optisch erträglich ein. Was wünschenswert wäre.

    • Dirk sagt:

      Nee, sie wird gesichert, indem die Fassade erhalten bleibt und ein Bau im Neubaustandard entsteht.

      Das ist ja grad der Clou an der Sache.

  • Powerfrau sagt:

    Schon erstaunlich, dass der vorherige Eigentümer nicht abreißen dufte??!!!

  • Marlene D. sagt:

    Wenn hier und auch die Sparkasse gebaut werden sollen, dann ists vor lauter Baustelle in der Innenstadt nicht mehr erträglich. Dann kann man bei schönem Wetter nicht mehr draußen in den Eiscafes sitzen ohne dass einem der Dreck in den Eisbecher weht und im Winter kann der Weihnachtsmarkt auch nicht mehr stattfinden, denn dann ist da ja alles Baustelle.
    Dass die Politik dies zulässt ist eine Schande für Wunstorf.
    Erst werden die ganzen alten Häuser abgerissen, dann fahren überall Baustellenfahrzeuge rum, und ständig hört man das Gebrumme und das Piepen und hat den Dieselgestank in der Nase. Und der Staub erst, der sich auf allen Oberflächen niederlegt. Zementstaub ist hochgradig Krebserregend. Und bei den alten Häusern in Wunstorf ist auch überall Asbest verbaut – der ist sogar noch mehr krebserregend.
    Am Besten wäre es, man geht solange dort gebaut wird nicht mehr in die Innenstadt – bevor man noch ernsthaft krank wird.
    Und wenn die Häuser dann fertig sind, werden es bestimmt so hässliche Klötze wie das Volksbankgebäude an der Sölterkreuzung. Ein kapitalistischer Traum aus Glas und Beton. Und für jeden Naturfreund ein Albtraum. Was an CO2-Emissionen für die Herstellung dieses Gebäudes entstanden ist. Schrecklich.
    Wir sollten eine Menschenkette um die Innenstadt machen, um den Politikern klar zu machen, dass wir das alles nicht mehr wollen. Oder eine Mahnwache, wie in Stuttgart am Bahnhof. Das wär was, wenn wir uns einmal die Woche zum protestieren vor dem Rathaus treffen würden. Dann müssten die Politiker auf uns hören!

    • Sabine S. sagt:

      Liebe Frau D.,

      vielleicht wäre es sinnvoll, die aktuelle Situation etwas gelassener zu betrachten. Der neue Eigentümer hat das Recht, über seine Immobilie im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten frei zu verfügen. Politik und Verwaltung haben hier nur einen begrenzten Handlungsspielraum.

      Das mittlere Haus ist zudem kein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus. Waren Sie tatsächlich vor Ort? Der Zustand dieser Gebäude lässt eine dauerhafte Bewohnung kaum mehr zu. Sollen diese Häuser etwa ungenutzt dem Verfall überlassen werden?

      In Wunstorf scheint es bei nahezu jedem Bauprojekt heftige Reaktionen zu geben. Manche Menschen scheinen grundsätzlich gegen Veränderungen zu sein – was leider ein generelles Problem in unserem Land darstellt. Während andere europäische Länder Fortschritte machen, verlieren wir uns allzu oft in Diskussionen und Widerstand gegen notwendige Entwicklungen.

      Die ablehnende Haltung gegenüber jeder Art von Neubau wirkt zunehmend destruktiv. Es stellt sich die Frage, ob öffentliche Investitionen nicht sinnvoller in Gemeinden fließen sollten, die Veränderungen offen und konstruktiv begegnen.

      • Ansgar L. sagt:

        Die Wunstorfer Bürger sind einfach Mecker-Weltmeister, anders kann man das nicht mehr sagen. In keiner anderen „Stadt“ fällt mir diese peinliche, künstliche Aufregung gegen alles und jeden so sehr auf. Aber das ist wohl auf eine grundsätzliche Unzufriedenheit zurückzuführen, die dann auf kommunaler Ebene in solch schwachsinnigen Kommentaren endet. Eieiei.

      • Elke sagt:

        Danke für den Kommentar! :)

  • Basti g. sagt:

    Ich hab mal in so einem alten Schuppen gewohnt. Das war gruselig. Da kannste keinen Küchenschrank an die Wand hängen – die sind krum und schief und der Dübel kommt zusammen mit Stroh und Lehm postwendend aus der Wand. Wer in so eine Hütte leben soll, der müsste noch schmerzensgeld bekommen. Da kann man noch nicht mal wohnungslose drin unterbringen – das ist entwürdigend.

  • Birgit sagt:

    Danke Ihrer Worte, Marlene D.

    Gerne beteilige ich mich an einer DEMO oder einer Mahnwache, damit sich etwas ändern wird und das eigentliche Bild Wunstorfs erhalten bleibt, die Natur geschützt und Abrissbirnen bleiben, wo sie hingehören…! So darf es nicht weitergehen.

  • Badke, Heinz-Dieter sagt:

    Mahnwache und Demo. Wer an seine Wirkmächhtigkeit glaubt, mag sich einbringen.

  • Tobias S. sagt:

    Der Ärger scheint z.T. unbegründet zu sein, denn die Redaktion hat hier im Text wohl ein Detail vergessen: die Fachwerkfassaden sollen stehen bleiben. Alles dahinter soll sorgfältig demontiert werden.

  • Birgit sagt:

    Bei heutiger näherer Betrachtung des schönen Eckchens dort sehe ich das kleine alte Haus als wichtigen Bestandteil dieses Viertels und wichtig für das Stadtbild.

    Man stelle sich an diesem Ort eine moderne Architektur vor, das Alte unwiederbringlich, dem ursprünglichen Stadtkern zweifelsohne nicht angepasst.

    Warum sollte das Haus einen schäbigen Eindruck machen? Ist es einsturzgefährdet? Wohl kaum. Gerne würde ich dort wohnen!!!

    Eine Restaurierung würde sicherlich geringere Kosten verursachen, als Abrissbirne und Co. .Das kleine Geschäft, die Manufaktur, soll bleiben, die Besitzer des Ladens tun mir leid.

    Man sollte sich einmal die Zeit nehmen, die Innenstadtgestaltung mit all der noch bestehenden Gebäuden aus alter Zeit sorgfältig betrachtend wertzuschätzen ebenso wie die noch bestehenden Bäume nebst noch vorhandener Geschäfte und sich den Gegensatz dessen vorzustellen, kalter Beton, ein Plattencarree, anregend zum ausgedehnten Einkaufsbummel?

    Wohl kaum.

    • Bernd sagt:

      Schade, dass Sie von moderner Architektur und Plattencarré schreiben, ohne sich scheinbar ernsthaft mit dem Thema zu befassen.

      Bringen Sie sich doch mal rechtzeitig sachlich in die Gremiensitzungen ein.

  • Wolfgang sagt:

    Von den meisten Lesern wird so getan, als wäre das Projekt völlig neu. Und wieder stellt sich heraus, dass sie die Kommentatoren nicht mit der Entwicklung in den letzten Jahren befasst haben. Anders lassen sich die Wortbeiträge mit ihren Mutmaßungen und Behauptungen nicht erklären.

    Warum ist ein Wohnen im Bestand wohl ein Problem?
    Warum waren frühere Planungen nicht umsetzbar?

    Auch die Dorfmanufaktur wusste, dass ihre Bleibe nur vorübergehend ist.

    Was wäre die Forderung der Demo? Ich schweige den ganzen jahrelangen Prozess und fordere mit Beginn der Umsetzung den Erhalt des Status Quo?

  • Birgit sagt:

    Das Wort „Projekt“ im Zuge von Um- und Neugestaltung impliziert zu sehen, stößt mittlerweile bitter auf, denn wie die letzten Neuprojekte zeigen, mangelt es sehr an Effizienz.

    Wenn ich meinem Vorgänger, Kommentarist Wolfgang, eine Frage zu stellen wage, so ist mir der Sinn und Zweck der von Ihnen angesprochenen Inkenntnissetzung etwaiger Neuerungen nicht hinzureichend definiert, und ich frage deshalb nach Informationsgabe an rechtem Ort, zur rechten Zeit und im Zentrum der Allgemeinerfassung Aller.

    Ist es Voraussetzung, als mündiger Bürger im Stadtrat oder in einem der Vorstandsgremien sitzen zu müssen, um derartige Informationen rechtzeitig und dann -hoffentlich- mit Einspruchsrecht behaftet diesen Einhalt gebieten zu können? Oder gelte ich als Mitläufer, wenn ich aufgrund meiner Nichtzugehörigkeit dieser Kaste Aussen vor laufe?

    Pardon, das ist nicht ganz klar.

    Die Vergangenheit zeigte, dass der Bürger sehr oft eben nicht über konkrete Inkenntnissetzung verfügte, deshalb ist es fadenscheinig, den Bürgern anzulasten, sie hätten durchaus Widerspruchsmöglichkeiten gehabt.

    Informationsquellen über die gerade in letzter Zeit gelaufenen „Aktionen“ lassen sicherlich an Erreichbarkeit für eher passive Zeitungsleser, nicht in irgendwelchen „Räten“ Sitzenden oder dem nicht unmittelbar Beteiligten zu wünschen übrig.

    Wir leben in keiner Diktatur, wo den Menschen alles vorgesetzt werden darf, was die Obrigkeit für nötig erachtet, vor allem dann, wenn sie Lebensräume erheblich beschneidet und in Kauf nimmt, dass die Bürger darunter leiden ohne Chance, das zu ändern.

    Und ich habe immer mehr das Gefühl, dass vollendete Tatsachen, Beschlüsse und Tendenz zur Meinungsunfreiheit den Wohlfühleffekt eines gesunden Für- und Miteinanders in Sachen Leben in schönem Raum ungemein schmälern. Das beunruhigt.

    Sehr.

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