Wunstorf (ds). Marcel Birth hatte es zunächst für eine gute Idee gehalten: Gemeinsames Teelichtöfen-Basteln mit Kindern, angesichts der Energiesparaufrufe und der kälteren Wohnungen in diesen Zeiten mit den besten Absichten. Dabei werden Teelichter unter einen Tontopf gestellt, der die Wärme einfängt. Die Bastelanleitung dazu verbreitet sich schon seit Wochen über alle Kanäle. Doch dem Wunstorfer, der als Fahrradhelfer und für seine gemeinschaftlichen Aktionen in der Stadt bekannt ist, brachten seine Planungen schon im Vorfeld viel Gegenwind und Kritik ein. Die Brandgefahr, die von solchen Do-it-yourself-Heizungen ausgeht, wird nämlich stark unterschätzt. Birth zog die Reißleine und musste umdisponieren, obwohl sich inzwischen schon viele Interessierte angemeldet hatten. Auch das Material war schon da, also wurde zur nächstnaheliegenden Bastelidee gegriffen: Futterstellenbau für Vögel.
Auch dafür begeisterten sich nicht weniger Eltern mit ihren Kindern: Birth und seine Helfer wurden nach der Ankündigung von Anmeldungen erneut überrannt. Schon Anfang November war man ausgebucht, Hunderte wollten mitmachen. Letztlich schafften es 80 auf die Teilnehmerliste – so viel Platz wäre in den zur Verfügung stehenden Gasträumen gewesen.
Tatsächlich kamen dann am Samstagnachmittag aber nur bis zu 50 Teilnehmer zur Waldgaststätte am Hohen Holz, die mitbastelten und von der Alten’s-Ruh-Crew mit Gratis-Kakao versorgt wurden. Dass die Nichtgekommenen nicht abgesagt hatten, findet Birth sehr schade, denn in diesem Fall hätte man noch weitere Interessierte von einer Nachrückerliste einladen können. So blieb man unter den Möglichkeiten – und behielt am Ende zudem noch Material übrig.
Warum das Teelichtofenbasteln tatsächlich keine gute Idee gewesen wäre, erklärte Eberhard Engelhaupt von der Wunstorfer Feuerwehr, die zum ursprünglichen Termin ebenfalls eingeladen worden war und nun beim Futterstellenbau unterstützte. Bei falscher Bauweise oder falscher Bestückung entstünde in Teelichtöfen zu viel Hitze – was zum Ausbruch eines Feuers führen könne. Die Feuerwehr Braunschweig hatte gerade erst demonstriert, was bei Teelichtöfen alles schiefgehen kann. Ein nur noch schwierig zu löschender Wachsbrand oder gar eine Verpuffung droht bei dieser scheinbar harmlosen Angelegenheit. Nicht zu vergessen die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung in geschlossenen Räumen.
Engelhaupt war froh, dass nun Vogelfutter statt Teelichter in die Tontöpfe kommt – und tat trotzdem etwas für die Sicherheit der Teilnehmer, indem er z. B. Türaufkleber verteilte, die den Einsatzkräften im Brandfall den Weg zu Kinderzimmern in verrauchten Wohnungen weisen – anzubringen in Kniehöhe, denn Feuerwehrleute laufen nicht aufrecht durch ein brennendes Gebäude.
Einer der Bastelmaterial-Sponsoren war auch zum Basteltag erschienen und half mit – Denis Blanco Pelaez, der sich sonst in seiner Firma um den Innenausbau der großen Häuser kümmert, übernahm direkt die Metallbearbeitung der Futterstellengestänge – und damit sozusagen den Vogelhäuschen-Innenausbau. Währenddessen wuselten die jungen Bastelexperten mit ihren Entwürfen durch die Reihen und zeigten sich gegenseitig ihre Werke.
Die Vögel in Wunstorf jedenfalls dürften nun einem futterreichen Winter entgegensehen – auf zahlreichen Balkonen, Terrassen und Gartengrundstücken werden die stolz geschaffenen Futterspender zum Einsatz kommen.
Sein Arrangement in allen Ehren, aber gibt es noch was anderes aus Wunstorf zu berichten?
Was ist mit dem Neubau des Gerätehauses in Bokeloh/Mesmerode? Da soll Spatenstich gewesen sein!? Gibt es da keine Interviews/Berichte etc…?