Wunstorf (ds). Bislang lässt sich durch Steinhudes historischen Kern auch eine Runde mit dem Auto drehen: zwischen Cafés, Boutiquen und Fischverkäufen geht es z. B. direkt am Ratskellergelände vorbei Richtung Sturmhafen. Damit könnte bald Schluss sein, denn das Thema Straßenverkehr ist ein Dauerbrenner in Steinhude. Zu viel Parkplatzsuchverkehr, zu viele Motorräder – und die Politik möchte mehr Ruhe für Anwohner und Erholungssuchende durchsetzen. Künftig könnte daher eine Fußgängerzone für mehr Aufenthaltsqualität im touristischen Viertel sorgen. Damit soll vor allem auch den Gewerbetreibenden eine durchgehende Außenbewirtschaftung ermöglicht werden.
Die Wunstorfer Stadtverwaltung war beauftragt worden, Empfehlungen zur Verkehrsberuhigung auszuarbeiten. Als ein erstes Ergebnis liegt nun unter anderem der Plan vor, einen Teil des Straßennetzes im alten Ortskern in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Die Graf-Wilhelm-Straße könnte teilweise, Alter Winkel und Neuer Winkel könnten vollständig zur Flaniermeile ohne Autoverkehr werden.
Die Verwaltung schlägt zunächst einen Testbetrieb ab Juni 2018 vor. Bis Mitte Oktober dieses Jahres – dem Saisonende – könnten dann vor allem an besucherstarken Tagen Erkenntnisse gewonnen werden, ob sich durch die Aussperrung des motorisierten Verkehrs die Aufenthaltsqualität im anvisierten Bereich steigern lässt und zu welchen Effekten die Einrichtung einer Fußgängerzone an dieser Stelle allgemein führt.
Lieferverkehr wäre nach den Plänen zwischen 6 und 11 Uhr möglich, für die restliche Zeit würden Anlieferungsparkplätze in Bohlwegnähe geschaffen werden. Fahrradfahrer dürften den Bereich weiterhin nutzen, auch die Zufahrt zu den Grundstücken bliebe frei. Für Anwohner, die dadurch ihre Parkplätze verlieren würden, könnte die bestehende Bewohnerparkplatzregelung auf andere Straßen ausgeweitet werden (Anlieger ohne eigenen Parkplatz haben die Möglichkeit, eine Bewohnerparkberechtigung zu beantragen, sodass sie auf ausgewiesenen Parkplätzen länger stehen dürfen).
Erst nach Abschluss der Testphase würde dann gemeinsam mit den Betroffenen geklärt werden, ob die Fußgängerzone auch für die Folgejahre erhalten bliebe bzw. ob Anpassungen nötig sind.
Im Ortsrat Steinhude soll am 4. April erstmals über die Umsetzung eines solchen Probebetriebs gesprochen werden. Sowohl die Stadtverwaltung als auch der Ortsrat erhoffen sich eine rege Beteiligung betroffener Anwohner, Gewerbetreibender und Eigentümer, wenn am 4. 4. ab 18.30 Uhr in der Aula des Schulzentrums Steinhude die angedachten Maßnahmen initial vorgestellt und diskutiert werden.
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