Wunstorf (red). Am vergangenen Freitag, den 25. April, kam es in der Kolenfelder Straße zu einem Verkehrsunfall: Kurz nach 15 Uhr wollte eine 43-jährige Golffahrerin von der Fahrbahn auf ein Tankstellengelände abbiegen. Dabei übersah sie, dass sich in diesem Moment parallel zu ihr auch zwei Radfahrer näherten: Ein 7 Jahre alter Junge war dort mit seinem Vater unterwegs. Der Siebenjährige konnte dem einbiegenden Golf nicht mehr ausweichen und fuhr in die Beifahrerseite des Autos. Der Junge stürzte und verletzte sich dabei leicht.
Vor allem der Bereich direkt am Anfang der Kolenfelder Straße gilt für Radfahrer und Fußgänger, aber auch für Autos als heikel. Insbesondere Radfahrer waren jedoch kurz hinter der Bahnbrücke bereits öfter in Unfallsituationen mit über den Radweg abbiegenden Autos verwickelt gewesen. Auch Auffahrunfälle auf der Fahrbahn zwischen Autos in diesem Bereich sind dokumentiert.
Weshalb genau Radfahrer von Autofahrern dort übersehen werden, kann in der Regel nicht ermittelt werden, es existieren jedoch mehrere Faktoren, die die Stelle vor allem in Fahrtrichtung stadtauswärts unübersichtlich machen und aus Sicht von Autofahrern dafür sorgen, dass Fahrradfahrer manchmal wie aus dem Nichts aufzutauchen scheinen.
Zum einen kommt es genau an dieser Stelle oft zu einer Sichtveränderung: In dem Moment, in dem Autofahrer unter der Eisenbahnbrücke hindurchgefahren sind, kommen sie aus einem schattigen Bereich in eine hellere Umgebung, was für einen Moment blenden kann. Manchmal bremsen genau dort dann auch Autos ab, die nach links in die Gutenbergstraße oder nach rechts in die Sudetenstraße abbiegen wollen, was Aufmerksamkeit bindet. Autofahrer, die die Tankstelle ansteuern wollen, haben noch einen weiteren Ablenkungspunkt – wenn sie nämlich einen Blick auf die Preise der Tankstellenanzeige werfen möchten.
Nähern sich in diesem Moment nun in derselben Fahrtrichtung von hinten Radfahrer auf dem rechten straßenbegleitenden Radweg, waren sie womöglich zuvor noch nicht im direkten Sichtfeld, wenn das Auto zuvor an der Kreuzung über die Hochstraße in die Kolenfelder Straße eingebogen ist, die Radfahrer jedoch aus Richtung Innenstadt zur Kolenfelder Straße abbogen.
Weitere Ablenkung droht von vorn, wenn andere Radfahrer, wie oftmals vorkommend, auf der falschen Straßenseite an der Tankstelle vorbei in Richtung Bahnbrücke fahren. Dass die Gefahrenstelle am Ende einer Senke liegt, an der Radfahrer unter der Bahnbrücke zusätzliche Geschwindigkeit aufnehmen können (und gerne extra Anlauf nehmen, um den folgenden Anstieg leichter zu bewältigen), könnte ebenfalls dazu beitragen, dass Autofahrer mit einem zuvor noch als frei wahrgenommenen Radweg rechnen.
Sind Auto und Radfahrer dann bereits ungefähr auf gleicher Höhe der Tankstelleneinfahrt, kann sich das Fahrrad bereits im toten Winkel des Autoaußenspiegels befinden. Bei bereits leicht in Richtung Tankstelle einbiegenden Fahrzeugen verschwindet der Radweg dann völlig aus dem Seitenspiegelbereich. Autofahrer, die sich nun nicht behutsam und mit Schulterblick zur Tankstelle herantasten, provozieren Zusammenstöße auf dem Radweg.
Der jetzige Unfall ist der zweite gravierendere Verkehrsunfall auf der Kolenfelder Straße in diesem Monat. Erst vor 14 Tagen hatte ein Autofahrer ebenfalls auf der Kolenfelder Straße eine Fußgängerin sogar auf einem der zahlreichen Zebrastreifen übersehen und lebensgefährlich verletzt.
Gut das das Kind nur leicht verletzt wurde. Ich hoffe das mehr für die Radlersicherheit getan wird.
Die wirklich gefährlichste Stelle ist an der Ampel Kiosk Box. Wenn ich da als Fußgänger rüber komme, habe ich Glück. Jedes 3. Auto biegt nach rechts, vom Düendorfer Weg kommend, ab und fährt einfach über rot. Und jedes 4. Auto fährt geradeaus, um nach links in den Düendorfer Weg einzubiegen. Da muss man wirklich links und rechts als Fußgänger aufpassen. Ich bin ehrlich gesagt auch ratlos, warum da niemand kontrolliert – und dann möglichst versteckt. Geld muss es kosten, Leben sind den Autofahrern scheinbar egal
Ich habe letzen Sommer den Versuch gestartet das der Straßenbaulastträger den auf die Fahrbahn gemalten Radweg gegenüber Kiosk Box rot kennzeichnet ( so wie es auf der anderen Fahrabahnseite auch ist und zum Beispiel im 600 Seelendorf Ostermunzel auch) Diese wurde abgelehnt. Dann habe ich darum gebeten das wenigstens der weiße dicke Strich, der die Fahrbahn von aufgemalten Radweg trennt, nachgebessert wird. Das war letzten Juli/ August. Im September war ich deswegen bei der Bürgermeistersprechstunde. Jetzt ist fast Mai, leider ist bis heute nichts passiert. Inzwischen bin ich ratlos. Die Radwege, und das hier ist auch ein Schulweg vieler Kinder aus dem Süden Richtung Höty und IGS, müssten viel sicherer sein.
Den ganzen innenstädtischen Bereich 40 kmh und weniger Verkehrsschilder dann konzentriert sich manch einer mal auf den Straßenverkehr ! Und mehr Kontrollen ( viele fahren mit Handy auf den Beinen und schreiben nebenbei)