Steinhude (ds). Das Problem mit dem Besucherverkehr vor allem an der Badeinsel Steinhude ist bislang ungelöst. Verschiedene Maßnahmen hatten zuletzt lediglich versucht, den Parkplatzsuchverkehr zurückzudrängen, indem etwa Parkverbotszonen ausgeweitet worden waren, Kontrollen verstärkt wurden oder man die Nutzung des Fahrrades empfohlen hatte. Doch Alternativen für die Besucherströme, die direkt mit dem Auto anreisen, fehlen weiterhin.
Zuvor fehlte auch die Antwort auf die Frage, wie sich die Struktur der Badeinselbesucher eigentlich zusammensetzt. Kommt die Mehrheit überhaupt mit dem Auto? Welche Wege oder Parkplätze werden genommen? Und was wünschen sich die Besucher selbst? Deshalb hatte es im vergangene Jahr im Rahmen des Stadtexperiments zur Badeinsel auch eine Umfrage gegeben. Mit Hinweistafeln direkt an der Badeinsel wurde auf eine Online-Umfrage hingewiesen, die Informationen zur Verbesserung der Verkehrssituation gewinnen sollte. So war unter anderem die konkrete Frage an die Teilnehmer gestellt worden, wie sie zur Badeinsel gelangen. Der Stadt ging es dabei vor allem darum, zu eruieren, welche Nachfrage überhaupt für alternative Anfahrtsmöglichkeiten besteht.
Baustadtrat Alexander Wollny berichtete am vergangenen Donnerstag im Bauausschuss von den Ergebnissen und welche Schlüsse daraus von der Verwaltung gezogen werden. Grundsätzliche Strategie bleibt, dass auf den großen Parkplätzen z. B. am Ortsrand geparkt wird. Für eine bequeme Erreichbarkeit der Badeinsel erscheint dies jedoch nicht als praktikable Lösung.
Überraschendes Ergebnis der Umfrage war allerdings, dass bereits ein Großteil den Fußweg vom Parkplatz am Hermann-Löns-Weg wählt, um zur Badeinsel zu gelangen. Kein Interesse besteht zudem an der Nutzung von Leihfahrrädern oder E-Rollern, um die „letzte Meile“ zur Badeinsel von den Parkplätzen zu bewältigen. Als einzig verbliebene Lösung bleibt daher aus Sicht der Verwaltung nun ein Shuttle-Bus im Gespräch.
Aber auch weitere Anregungen wurden mit der Befragung gesammelt. So wünschten sich vor allem viele Familien, dass der Weg von den weiter entfernten Parkplätzen zur Badeinsel attraktiver wird. In der Verwaltung wird daher nun überlegt, wie man den zu Fuß kommenden Badeinselgästen – vor allem den Jüngeren – mehr bieten kann. Als Idee wurden dabei auch „Bobbycar-Stationen“ berücksichtigt, von denen entlang der Route eine Handvoll eingerichtet werden könnte: Kinder könnten sich dann ein solches Gefährt „ausleihen“ und einen Teil der Strecke damit zurücklegen, um es an der Badeinsel wieder abzustellen.
Die Stadt denkt ganz pragmatisch an einen Spendenaufruf für alte Bobbycars, die dazu von den Wunstorfern zur Verfügung gestellt werden könnten. Aber auch noch ungelöste Probleme sprach Wollny an: So sei vorher zu klären, wer sich um das Wiedereinsammeln falsch abgestellter Bobbycars kümmere. Auch solle natürlich verhindert werden, dass die Gefährte irgendwann im Steinhuder Meer treiben. Von der Einführungsreife ist man aktuell damit noch ein gutes Stück entfernt. Sollte die Idee Wirklichkeit werden, hätten die Badeinsel-Besucher dann allerdings die Wahl: Anreise im Bus – oder eben auch mit einem Bobbycar.
Es scheint, als stilisiere sich das Projekt „Touristenströme und ihrer Bewältigung“ schon jetzt zu einem sich vergrössernden Problem als es jeh war. Ohnehin ist bereits jetzt mit Tourismusströmen – und was verwundert, zu allen Tageszeiten, arbeiten die nicht???? – zu rechnen und damit zur Behinderung der Ansässigen, gleich deren Autoverkehr, man muss ja schließlich aus der Straße herauskommen, irgendwie. Und dann Bobbycars – worauf sollen die Autofahrer noch achten. Vielleiht böte man den Erwachsenen Kettcars an, um das Amusement noch zu steigern. Die Idee des Bus-Shuttles klingt doch gut, falls genügend Parkmöglichkeiten zum Aus- und Einsteigenlassen der Tourismusströme besteht (wo???). Des Pudels Kern wird mal wieder nicht aufgegriffen: Eine sinnvolle Begrenzung der Tourismusströme, damit die Anwohner auch noch Luft zum Atmen haben.
Die Frage taucht auf, ob statt Ampeln zur Regelung des Fussgängerchaos im Sinne einer Stop-and-Go-Regelung nicht mal ein Hinweisschild auf die auch nicht allzuweit entfernte Nord- oder Ostsee mit Aussicht auf endlos lange Strände und ein wirkliches Meer angebracht werden sollte. Nur eine Anregung.
Na da werden sich die Nachbarn ja freuen bei den lauten Plastik Bobbycar Rädern … rumpel …