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Was man jetzt über das Coronavirus wissen sollte

26.02.2020 • Redaktion • Aufrufe: 1028
26.02.2020
Redaktion
Aufrufe: 1028

Was bewirkt der neue Coronavirus überhaupt, kann man sich schützen und was passiert, wenn man wirklich infiziert ist? Die wichtigsten Antworten zur COVID-19-Epidemie.

Influenzaviren

Die Atemwegserkrankung wird durch Coronaviren hervorgerufen (Symbolbild)

Seit Ende Februar verbreitet sich das neue Coronavirus SARS-CoV-2 auch in Europa rasant. Die Epidemie wurde COVID-19 getauft. Was als chinesische Epidemie begann und zu vereinzelten Infektionsherden in weiteren Ländern führte, scheint sich nun tatsächlich zur Pandemie entwickeln zu können. Das Virus ist buchstäblich „in der Welt“ und verbreitet sich weiter. Eine lange Inkubationszeit und Infizierte, die nichts von ihrer Erkrankung ahnen, erleichtern offenbar die Verbreitung des neuen Coronavirus. Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung. Die meisten Infektionen waren bislang aus China, Iran, Südkorea, Japan und Italien bekannt, doch immer mehr Länder in Europa kommen dazu, und auch in Deutschland werden neue Fälle gemeldet, die nicht mit dem ursprünglichen ersten Auftreten in Bayern in Zusammenhang stehen, bei dem eine Chinesin auf Firmenreise Kollegen angesteckt hatte.

Dabei weiß man immer noch sehr wenig über das Virus. Wie es sich genau verbreitet, wann Infizierte am meisten ansteckend sind und unter welchen Konstellationen es zu schweren Verläufen kommt, ist nicht bekannt. Im Januar waren sich die chinesischen Behörden noch nicht einmal sicher, ob sich das Virus überhaupt von Mensch zu Mensch überträgt, doch dieser Zweifel ist längst ausgeräumt.

Wie eine Erkältung?

Das Virus scheint ansteckend zu sein wie ein gewöhnlicher Schnupfen, aber kann Symptome hervorrufen wie eine schwere Grippe – bei einigen. Andere wiederum bemerkten nur leichte Symptome. Noch andere bemerken eine Infektion bei sich womöglich gar nicht. Die ersten Ende Januar in Deutschland Infizierten, die inzwischen wieder genesen sind, hatten als überwiegende Symptome Fieber, eine laufende Nase und Husten. Dazu kam bei einigen auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Kopf- und Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit und Übelkeit. Durchfall ist ebenfalls ein mögliches Symptom.

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]INFO: SARS-CoV-2
Das neuartige Virus gehört zur Gruppe der Beta-Coronaviren. Coronaviren infizieren Säugetiere und Vögel und verursachen beim Menschen Krankheiten, von der Erkältung bis zum schweren akuten Atemwegssyndrom (SARS oder MERS). Das neue Virus tauchte erstmals Anfang Dezember 2019 in China auf und führte zum Ausbruch der jetzigen Krankheitswelle, die COVID-19 genannt wird. Ursprung war ein Markt der chinesischen Stadt Wuhan, auf dem Wildtierfleisch verkauft wurde. Es wird angenommen, dass dort ein ursprünglich bei Wildtieren vorkommendes Virus mutierte und vom Tier auf den Menschen übersprang. [/box]

Schwere Verläufe

Doch die Infektion mit SARS-CoV-2 kann auch einen schwereren Verlauf nehmen. Das Robert-Koch-Institut und die WHO nennen beispielsweise starke Luftnot, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Schmerzen beim Atmen, auch infolge einer Lungenentzündung, die dann auftritt. Todesfälle infolge der Lungenentzündung oder Nierenversagens sind zu verzeichnen. Vergleiche werden mit der Influenza, der „echten Grippe“ gezogen, doch ob die Mortalitätsrate höher ist als bei der Influenza, bei der allein in Deutschland in der Grippesaison 2012/2013 über 23.000 Menschen starben, ist derzeit ebenso ungewiss, da mit einer größeren Dunkelziffer von Infizierten zu rechnen ist, die gar nicht als Erkrankte erfasst werden. Die bisher in Zusammenhang mit COVID-19 registrierten Todesfälle lassen sich nicht verlässlich „hochrechnen“. Am 25. Februar waren 2.700 Todesfälle weltweit gemeldet, der Großteil davon in China.

Ansteckungswege

SARS-CoV-2 überträgt sich von Mensch zu Mensch, offenbar vor allem durch Sekrete aus den Atemwegen und der Lunge. Das bedeutet, dass die Übertragung vor allem durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion erfolgen wird, wenn ein Infizierter hustet oder niest. Laut Robert-Koch-Institut sind Fälle bekannt, bei denen bereits eine Ansteckung erfolgte, ohne dass der Infizierte die typischen Symptome zeigte. Infizierte sind daher wahrscheinlich schon ansteckend, wenn sie selbst noch gar nichts von ihrer Infektion mit SARS-CoV-2 wissen. Die Inkubationszeit gibt das Robert-Koch-Institut als derzeit maximal 14 Tage an.

Vorsorge

Atemschutzmasken scheinen nur auf den ersten Blick das beste Mittel zu sein, denn vor allem die einfachen OP-Masken bieten keinen annähernd vollständigen Schutz vor Tröpfcheninfektionen und können ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln. Bei falscher Anwendung sind sie sogar kontraproduktiv, z. B. kann man die Atemschutzmaske selbst kontaminieren, wenn man das Virus bereits an den Händen trägt. Auch besteht die Gefahr, dass man sich zum Anlegen und Zurechtziehen der Maske noch häufiger ins Gesicht fasst als nötig. Als wichtigste Maßnahme gilt stattdessen eine gute und intensive Händehygiene. Bereits längeres Händewaschen mit Seife und warmem Wasser vermindert die Virenlast drastisch. Nur mit gewaschenen Händen sollte man sich selbst im Gesicht berühren, da das Virus nicht nur über die Atemwege, sondern auch die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen eindringen kann. Der dichte Kontakt zu Infizierten ist zu vermeiden, ein Abstand von 2 Metern gilt als ausreichend.

Wann man ein Verdachtsfall ist

Wer in eine Arztpraxis kommt oder den Rettungsdienst ruft und als begründeter Verdachtsfall gilt, soll isoliert und mit OP-Maske ausgestattet werden. Das medizinische Personal zieht selbst Schutzkittel, Handschuhe, Atemschutzmaske und Schutzbrille an. Als begründeter Verdachtsfall gilt derzeit aber nicht jeder mit Fieber, Atembeschwerden usw., sondern nur, wer an den typischen Symptomen leidet und außerdem innerhalb der letzten 14 Tage vor Bemerken der ersten Symptome in einem Risikogebiet war oder Kontakt zu einem bestätigten SARS-CoV-2-Infizierten hatte.

In Europa sind aktuell die Provinz Lodi in der Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien als Risikogebiet eingestuft. „Kontakt haben“ bedeutet, dass man sich gemeinsam am selben Ort mit der infizierten Person aufgehalten hat, während sie Symptome zeigte, also z. B. als Familienangehöriger, Klassenkamerad, Arbeitskollege.

Nur in diesem Fall – bei eigenen Symptomen und Kontakt mit sicher Infizierten oder Risikogebietbesuch – wird das Gesundheitsamt informiert. Ist ein Patient mit SARS-CoV-2 infiziert, wird er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus zur stationären Aufnahme gebracht und dort in ein Isolierzimmer verlegt. Beschwerden werden symptomatisch behandelt. In allen anderen Fällen gilt man nicht als begründeter Verdachtsfall und wird z. B. nach Hause geschickt, aber ggf. engmaschig vom Gesundheitsamt kontaktiert.

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