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Stadtverwaltung: Leerstände in Wunstorfer Innenstadt nehmen ab

16.09.2025 • Redaktion • 3 Min.Kommentare: 4

Vor einem Dreivierteljahr waren noch viele leerstehende Geschäfte in Wunstorf zu sehen – das soll Vergangenheit sein. Die Stadtverwaltung meldet nur noch 2 Geschäftsleerstände, die aktuell länger andauern. Ansonsten tut sich gerade viel in der Innenstadt.

16.09.2025
Redaktion
3 Min.
Noch geschlossen, aber bald wieder ein Geschäft beherbergend | Foto: Schneider

Wunstorf (red). Eine Fotodokumentation der Auepost, die im Rahmen eines Innenstadtrundgangs zur Schwarz-Weiß-Fotografie mit Praktikanten Ende 2024 entstand und einige Wochen später veröffentlicht wurde, hatte in Wunstorf Anfang des Jahres eine Kontroverse befeuert, statt sie klären zu können: Hat die Wunstorfer Innenstadt ein Problem mit Neuvermietungen von Ladenlokalen oder handelt es sich bei der Wahrnehmung sich leerender oder verschlossen bleibender Schaufenster um eine falsche Wahrnehmung?

Die entsprechende Fragestellung war zuvor aufgekommen, als die Werbegemeinschaft Wunstorf das Thema sichtbar gemacht hatte, was bereits sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst hatte. Manche bestritten relevanten Leerstand, während andere ein Alarmzeichen sahen. Die Fotodokumentation ging den Positionen auf den Grund und hielt den damaligen Ist-Zustand fest – der bis dahin allerdings von den meisten in der Debatte unterschätzt worden war: Gleichzeitig 15 geschlossene Läden wurden dabei erfasst.

Tatsächlicher Leerstand in der Wunstorfer Innenstadt im Vergleich zum früheren Eindruck | Infografik: Auepost

Die Stadtverwaltung meldete am gestrigen Montag nun bessere Nachrichten: Das aktuelle Bild der Wunstorfer Innenstadt sei inzwischen ein anderes. Aktuell seien lediglich nur noch 2 Immobilien von einem längeren Leerstand betroffen und würden keinen neuen Nachmieter finden. Bei allen anderen noch sichtbaren Leerständen tue sich demnach etwas: Umbau- und Weiternutzungsphasen seien im Gange.

Innenstadtsanierungsbüro und neue Zwischenmieter in der Südstraße

Das rathauseigene Ladenlokal in der Südstraße 3 wurde bereits umgebaut, hier soll voraussichtlich ab Januar 2026 ein Innenstadtsanierungsbüro einziehen. Die Wunstorfer werden dort dann eine Anlaufstelle für Informationen und Sachstände zur kommenden Innenstadtsanierung haben.

Hier zieht ein Infobüro ein | Foto: Schneider

Auch auf der gegenüberliegenden Seite, in der Südstraße Nr. 6, soll es noch in diesem Jahr eine Geschäftseröffnung geben, im ehemaligen Laden des Juwelier Dehnhard. Ein Unternehmer bereitet sich dort zurzeit auf eine Neueröffnung vor.

Künftiges Ausweichquartier der Sparkasse Hannover | Foto: Schneider

Gleich zwei ehemalige Leerstände wird die Sparkasse Hannover übergangsweise füllen, einen davon ebenfalls in der Südstraße: Wie bereits bekannt, zieht die Sparkasse im November mit einem Beratungscenter in die Südstraße 9 ein. Ab dem 20. November soll die Sparkasse dann dort aufzufinden sein, so dass im jetzigen Gebäude neben der Stadtkirche die anstehenden Abrissarbeiten eingeleitet werden können.

Drogeriemarkt-Verlegung in der Langen Straße

In den ehemaligen Volksbankstandort in der Langen Straße 16-18 wird die Sparkasse Hannover ebenfalls einziehen, jedoch ist dort kein Kundenverkehr vorgesehen.

Im ehemaligen Rossmann-Standort tut sich bereits wieder etwas | Foto: Schneider

Weitere Immobilien und Geschäfte sind ebenfalls im Umbau und Umzug. Bereits Anfang Juli öffnete die neue und vergrößerte Rossmann-Filiale in der Langen Straße 48, wo zuvor die Räumlichkeiten des ehemaligen Lederwarengeschäfts und der ehemaligen Mäc-Geiz-Filiale zusammengelegt worden waren. Dafür wurden die Rossmann-Geschäftsräume auf der anderen Straßenseite gegenüber des Kuhbrunnens aufgegeben. Aber auch dort sollen die Schaufenster nun nicht lange zugeklebt bleiben. Ein neuer Nachmieter ist bereits gefunden.

In die Räume des ehemaligen Geschäfts „Vier Wände“ nebenan war bereits im Juni ein Kiosk eingezogen, und im März hatte der StilPunkt die ehemalige Gerry-Weber-Filiale direkt am Marktplatz neu belebt.

Bauarbeiten in der Nordstraße

Die lange Zeit in der Nordstraße leerstehenden Geschäfte sind im Moment aus der engeren Leerstands-Zählung ohnehin herausgenommen: Die Häuser der Hausnummern 5 bis 9 werden derzeit abgerissen.

Abrissarbeiten in der Nordstraße | Foto: Schneider

Dort entsteht ein neues Gebäudeensemble, das ebenfalls wieder Ladenlokale aufweisen wird. Am anderen Ende der Nordstraßen-Fußgängerzone hatte sich schon im Januar das „Angelo“ etabliert.

Normalität

„Ein Standort in der Wunstorfer Innenstadt ist weiterhin attraktiv“, sagt Wirtschaftsförderer Jan-Cord Ziegenhagen zur Gesamtlage. Wie in der Debatte im Winter 2024 bereits erwähnt worden sei, wären Hochs und Tiefs im Leerstandsmanagement Normalität.

„Wir freuen uns über jede Anfrage und über jeden Umzug in unsere schöne Innenstadt.“

Citymanagerin Tanja Berg

Leerstände könnten sich, wie man nun sehe, auch wieder legen. Die Wunstorfer Wirtschaftsförderung oder das Citymanagement stehen für Interessierte, die in der Innenstadt ein Ladenlokal suchen, zur Verfügung.

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Kommentare


  • Der Meisterbürger sagt:

    Der Wirtschaftsförderer betreibt in unser Stadt „Leerstandsmanagement“? Interessant – was ist das denn? Und im Laden am Rathaus wird Leerstand durch ein „Innenstadtsanierungsbüro“ bekämpft? Also anstatt Mieteinnahmen für die Stadt werden zusätzliche Kosten generiert? Ich habe den Eindruck, die Stadtverwaltung braucht dringend gute Nachrichten. Besteht die Hauptaufgabe des „Leerstandsmanagements“ darin, eine weiterhin angespannte Lage zu relativieren? Nur noch zwei Leerstände? Kann oder will da jemand nicht bis drei (+) zählen?

    • Frank Kettner-Nikolaus sagt:

      Bleiben Sie mal fair, Meisterbürger! Die Auepost hat das Thema doch sehr schön und transparent aufbereitet. Es gibt demnach aktuell deutlich weniger Leerstände als Ende 2024. Der größte Teil ist sogar dauerhaft oder langfristig vermietet. Das sind doch gute Nachrichten. Wenn sich für andere Leerstände noch Zwischennutzungen finden, ist es doch auch viel besser, als wenn die Objekte leer stehen. Für dieses Thema ist es zudem gut, wenn es auch möglichst positiv dargestellt wird, denn das erhöht die Attraktivität, so dass die Wahrscheinlichkeit für weitere Interessenten steigt. Wirtschaftsförderer und Citymanagerin sind hier in keinster Weise zu kritisieren, sie scheinen alles richtig zu machen. „Leerstandsmanagement“ bedeutet übrigens, dass Interessenten nur mit geeigneten leerstehenden Geschäften / Flächen zusammengebracht werden und, dass möglicherweise proaktiv Nachfolger akquiriert werden, z.B. wenn ein bestimmtes Angebot in der Innenstadt fehlt, da ein Laden schließt, dass dann aktiv gesucht wird, ob sich eine Nachfolge finden lässt.

      • Der Meisterbürger sagt:

        Hallo Herr Kettner-Nikolaus, Sie haben natürlich Recht: Weniger Leerstand ist eine gute Nachricht. Dies ist jedoch hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass es temporäre Zwischennutzungen durch die Sparkasse und weniger leerstehende Läden durch Abbruch gibt. Wirkliche Neuvermietung gibt es nur beim ehemaligen Gerry Weber Laden und dem Kiosk. Der Nachmieter für Rossmann erzeugt (hoffentlich kurzen) Leerstand an anderer Stelle in Wunstorf und dass der Gulliver Laden geschlossen hat, wurde auch nicht berücksichtigt. Ich habe weiterhin den Eindruck, dass hier etwas schön geredet wird. Ob dahinter die Absicht steht, die Innenstadt attraktiv darzustellen oder sich selbst in ein vorteilhaftes Licht zu stellen, mag jeder für sich selbst beurteilen. Eine im Eigentum der Stadt befindliche Ladenfläche nicht zu vermieten, ist höchst fragwürdig. Warum geschieht das? Gelingt es der Verwaltung nicht, einen geeigneten Mieter zu finden? Was soll denn ein „Innenstadtsanierungsbüro“ dort erreichen? Aktuell gibt es erhebliche Zweifel an den Plänen von Herrn Piellusch zum Umbauder Innenstadt. Folgt auf „Leerstandsmanagement“ nun „Meinungsmanagement“?

        • Anonym sagt:

          „Folgt auf „Leerstandsmanagement“ nun „Meinungsmanagement“?“

          Selbstverständlich genau das – das ist exakt, was die SPD und ihre Vorfeld-NGOs am besten beherrschen.

          Darüberhinaus ist das alleine Durchzählen der betriebenen Läden Quantität und kein Qualitätsmerkmal.
          Macht es eine Innenstadt interessanter oder lebenswerter, wenn ich drei Döner-Buden, zwei McGeiz und vier Woolworths nebeneinander habe? Nein, natürlich nicht. Aber genau in diese Richtung geht es.

          Ein Eigentümer-betriebener Buchladen mit regelmäßigen Lesungen wäre Qualität.
          Ein Musikalien-Handel mit angeschlossener Musikschule wäre Qualität.
          Eine private IT-Schule für KI und maschinellem Lernen wäre Qualität.

          Alles leider wirtschaftlich nicht darstellbar. Stattdessen immer mehr Ramsch-Läden, die kein Mensch braucht. Da fahre ich doch lieber in die riesigen Ramsch-Läden nach Hannover, wo ich ein unvorstellbar größeres Angebot habe und auch noch kostenlos direkt davor parken kann.

          Der Angebots-Mix in Wunstorf stimmt nicht mehr gut mit der Nachfrage überein und das ist genau das Gefährliche daran. Das kann sehr schnell in einen Domino-Effekt münden, wenn einer der wichtigen Magneten in diesem Bereich dicht macht und sehr viele andere Händler links und rechts davon plötzlich feststellen, dass die Käufer wegbleiben.

          „Ein Standort in der Wunstorfer Innenstadt ist weiterhin attraktiv“, sagt Wirtschaftsförderer Jan-Cord Ziegenhagen zur Gesamtlage.“

          Um mit Johann König zu antworten: „Man muss sich das nur immer und immer wieder sagen…“

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