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Flüchtlingswohnheim Luther Weg wird erweitert

18.11.2024 • Redaktion • Aufrufe: 2411

Das Flüchtlingsheim Luther Weg sollte einst nur ein Provisorium sein, bis dort ein neues Wohnviertel entsteht. Nun wird das ehemalige Iglo/Vion-Verwaltungsgebäude saniert und zum großen Flüchtlingswohnheim ausgebaut. Gemeinsam mit Großenheidorn soll es künftig einer von zwei dauerhaften Heimstandorten in Wunstorf sein. Unter anderem weil Wasserrohre asbesthaltig sind, wird der Umbau jedoch teurer als geplant.

18.11.2024
Redaktion
Aufrufe: 2411
Flüchtlingswohnheim Luther Weg | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Noch vor einigen Jahren bestand das Konzept der Stadt Wunstorf darin, Flüchtlinge dezentral unterzubringen. Statt Gemeinschaftseinrichtungen für Geflüchtete zu schaffen, sollten der Stadt zugewiesene Flüchtlinge in angemieteten Wohnungen untergebracht werden. Mit dem Jahr 2015 änderte sich das, im ehemaligen Vion-Verwaltungsgebäude am Luther Weg wurde das erste Flüchtlingswohnheim eingerichtet.

Aus dem damals als Provisorium gedachten Wohnheim ist inzwischen längst eine Dauereinrichtung geworden. Geplant war einst, das Gebäude spätestens für die Errichtung der „Neuen Mitte“ abzureißen – wenn sich die Flüchtlingssituation in der Stadt bis dahin entspannt hätte. Aber das Gebäude wurde zur Flüchtlingsunterbringung weiterhin benötigt – und wird es auch in Zukunft.

Aktuell wurden Wunstorf wieder rund 150 Flüchtlinge zur Aufnahme zugewiesen. Die Stadtverwaltung Wunstorf rechnet damit, dass es auch in den kommenden Jahren alle sechs Monate erneute Zuweisungen in vergleichbarer Höhe geben wird. Daher will man permanent 200 neue Plätze in Notunterkünften schaffen, um auch auf kurzfristige Entwicklungen und Schwankungen bei den Flüchtlingszahlen vorbereitet zu sein.

200 dauerhafte Plätze

Deshalb soll bald an zwei Stellen im Stadtgebiet an neuen Flüchtlingsunterbringungsmöglichkeiten gebaut werden: In Großenheidorn, das früher schon einmal eine Containerunterkunft hatte, soll ein neues Heim mit 125 Plätzen entstehen, um die derzeitige Notunterkunft in Steinhude im ehemaligen Schulzentrum aufgeben zu können. Und das bestehende Heim im Luther Weg wird erweitert: Knapp 70 weitere Plätze sollen entstehen. Aktuell ist dort Platz für 125 Menschen.

Die Erweiterung wird möglich, weil der westliche Teil des Gebäudes nicht mehr als Schulaußenstellen benötigt werden: Bisher hatten die IGS und das Hölty-Gymnasium einen Teil des alten Verwaltungsgebäudes für den Unterricht genutzt. Mit der Fertigstellung des jüngsten Hölty-Anbaus sind am Luther Weg nun keine Schuljahrgänge mehr untergebracht.

In diesem Gebäudebereich werden künftig ebenfalls Flüchtlinge leben (Archiv)

Die bisher als Schulräume genutzten Bereiche im Erdgeschoss und im ersten Stock werden damit ebenfalls für die Flüchtlingsunterbringung umfunktioniert – womit dann das gesamte Gebäude zu Wunstorf größtem Flüchtlingsheim werden wird. Vorgesehen sind Wohneinheit und zusätzliche Bereiche für Toiletten, Duschen und Waschküchen. Auch Gemeinschaftsküchen, Technik-, Neben- und Lagerräume werden nach Vorbild des schon bestehenden Heimes eingerichtet.

Asbest-Rohre lassen die Kosten explodieren

Ursprünglich sollte der Umbau eine halbe Million Euro kosten, doch inzwischen hat sich herausgestellt, dass es teurer wird. Denn nach einem kürzlichen Wasserschaden wurde festgestellt, dass die gesamten Abwasserrohre im Gebäude ersetzt werden müssen – und diese sind noch asbesthaltig. Somit stehen auch im schon aktuell genutzten Flüchtlingswohnheim Sanierungsarbeiten an. Auch der Brandschutz verteuert die Kosten. Die früher geltenden Vorschriften bei der temporären Genehmigung sind nicht mehr gültig. Neue Brandabschnitte mit zusätzlichen Feuerschutztüren, Brandschutzwänden und Flammenabschottungen werden nötig. Auch die Elektroanlagen für den Brandschutz müssen neu eingebaut werden. Dazu kommen Investitionen in Innensanierung, Sanitär und Elektrik. Alles in allem sollen Erweiterung und Sanierung nun 1,32 Millionen Euro kosten.

Obwohl langfristig auch weitere Sanierungen bei Dach, Fenstern und Keller anstehen, sieht die Stadt den Ausbau als wirtschaftlich sinnvoll an. Die konkreten Planungen könnten Anfang 2025 beginnen, die Fertigstellung ist für Ende 2025 vorgesehen.

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Kommentare


  • Jemand sagt:

    Zu diesem Thema wird nur noch geschwiegen.
    Was alles zensiert wird, bleibt vorerst ein Geheimnis.

  • Bernd-Michael Rosenbusch sagt:

    Warum erweitern? Habt endlich hmal Mut und weist die die Flüchtlinge ab, die hier keine Perspektive haben. Kostet nur Steuergelder

    • Joachim sagt:

      Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass offenbar gezielt nach Möglichkeiten gesucht wird, um Unmengen an Volksvermögen zu „neutralisieren“ bzw. vorwiegend ins Ausland zu schaffen.
      Die Abschaffung der eigenen Energieversorgung ist der finale Aderlass, der die Perspektive aller, selbst der in Frage stellt, die hier noch willfährig dabei unterstützen.
      Der Import von „Fachkräften“ ist in Anbetracht der grassierenden Deindustrialisierung und dem Wegfall von Arbeitsplätzen nicht plausibel zu erklären.
      Man redet den Opfern ein, sie würden irgendetwas „retten“. Sagt der Fernseher ja nicht umsonst 20mal am Tag. Dann wird es ja stimmen. Mit Sicherheit!

    • Katharina sagt:

      Unterbringung: Stadt Wunstorf
      Aufnahme- und Zuweisungsbehörde: Land Niedersachsen
      Ausländerbehörde: Region Hannover

      Soll die Stadt die zugewiesenen Leute in den Sporthallen unterbringen und dann den Sportunterricht ausfallen lassen?

  • Hoffmann H. sagt:

    Nein sollten Sie nicht,aber es ist schon komisch dass was jetzt die Kosten in die Höhe treibt.Für die Schüler war das Gebäude gut genug sowie für die Angestellten der ehemaligen Forma.

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