Wunstorf (red). Die Lokalpolitiker der Grünen in Wunstorf besuchen regelmäßig die verschiedensten Betriebe und Institutionen der Stadt. Unter dem Label „Grünschnack“ informieren sie sich dabei über das, was die Menschen in Wunstorf bewegt, ob es Sorgen und Nöte gibt und wo man Verbesserungsmöglichkeiten sieht – kurz, was die Wunstorfer von der Politik und natürlich insbesondere von den Grünen erwarten.
Am vergangenen Freitag machten sie nun Station im „Quartier No. 6„, um der Auepost einen Besuch abzustatten. Wir begrüßten Andreas Litzke, Horst Gerke, die 2. stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Mares, Anne Dalig und Wolf-Rüdiger Leitner, die sich bei uns informierten, wie die Auepost entsteht und wer dahintersteckt. Das Gespräch in unserem Konferenzraum entwickelte sich jedoch auch zum gegenseitigen Kennenlernen, denn wir Journalisten waren natürlich ebenso neugierig, nutzten die Gelegenheit und erfuhren mehr über die Themen, die die Grünen in der Auestadt bewegen.
Die Parteimitglieder, die im Stadtrat oder in Ortsräten vertreten sind, berichteten aus ihrem „Lokalpolitikeralltag“: Wie schnell man etwa in die Schublade „einer von denen da oben“ gesteckt werde, wenn man sich in der Politik engagiere, brachte Andreas Litzke zur Sprache – der jüngst in den Stadtrat nachgerückt war. Dieses Kategoriendenken würde die Tatsache verwischen, dass man auch als Lokalpolitiker natürlich immer noch ein ganz normaler Wunstorfer Bürger wie jeder andere auch sei.
„Mir macht Politik Spaß.“Anne Dalig
Das Bild, das die Wunstorfer von „ihren“ Lokalpolitikern hätten, sei sicherlich oft verzerrt, waren sich alle einig. Viele wüssten auch gar nicht, was eine Kommunalpolitikerin oder ein Kommunalpolitiker tatsächlich mache – und wie viel Zeit dies in Anspruch nehme, die nicht bezahlt werde. Denn nur für die Teilnahme an Sitzungen erhalten Kommunalpolitiker eine kleine Aufwandsentschädigung. Berufspolitiker war dementsprechend keiner der Anwesenden; Politik als Beruf ausüben kann man erst als Landtagsabgeordneter. So endet die politische Arbeit selbstverständlich nicht mit dem Wahlkampf und dem Wahlabend, sondern geht erst dann richtig los. Auch Aktionen wie den Grünschnack absolvieren die Parteimitglieder natürlich in ihrer Freizeit.
Auf der anderen Seite wurde kritisiert, dass es z. B. die Regionsversammlung praktisch gar nicht allen erlaube, sich aktiv in die Politik einzubringen: Berufstätigen mit festen Arbeitszeiten würde es faktisch unmöglich gemacht, in diesem Gremium mitzuwirken. Dazu komme auch hier der Zeitaufwand: eine halbe Arbeitswoche im Monat wäre da schnell weg, berichtete Anne Dalig.
Natürlich kam die Sprache auch auf die Themen, die derzeit unsere Schlagzeilen bestimmen, wie z. B. die Parkplatzsituation in Wunstorf. Ein Nordwall-Parkdeck steht für die Grünen nicht auf der Agenda. Vom Schützenplatz laufen sei okay, wenn man in die Fußgängerzone wolle, meinte z. B. Anne Dalig. Mit einem schweren Postpaket würde man aber auch lieber direkt vor der Annahmestelle parken – aber das müsste man ja nicht unbedingt in der Innenstadt. Das Opfern von Grünflächen, wie es jüngst die CDU vorgeschlagen hatte, kommt für die Grünen jedenfalls gar nicht in Frage, vor allem das Grün am Jahnplatz müsse erhalten bleiben. Stattdessen will man mit einem Parkleitsystem dafür sorgen, dass die vorhandenen freien Parkplätze besser gefunden werden. Und auch in puncto Radverkehr wird es von den Grünen demnächst einige neue interessante Vorschläge geben.
Konkrete Anregungen und Wünsche gaben wir den Grünen zwar nicht mit auf den Weg, warben aber für Verständnis, weshalb wir als junges Medium aktuell noch nicht bei allen Außenterminen persönlich zugegen sein können. Dafür ließen wir uns vom Grünschnack selbst inspirieren: „Quartiergespräche“ mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport soll es künftig nun häufiger geben bei der Auepost.
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