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Fahrerfluchten und Rotlichtverstöße weiterhin Thema in Wunstorf

06.04.2019 • Daniel Schneider • Aufrufe: 635
06.04.2019
Daniel Schneider
Aufrufe: 635

Am Dienstag wurde im Wunstorfer Kommissariat die Statistik zu Verkehrsunfällen und Verkehrsstraftaten vorgestellt. Vor allem Fahrerflucht bleibt in Wunstorf ein großes Problem – nicht nur in der Langen Straße.

Rüdiger Wloka

Rüdiger Wloka, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Der Verkehrssicherheitsbericht fällt dieses Jahr insgesamt relativ unspektakulär aus – die Geisterfahrt auf der Hochstraße blieb ein Einzelfall. Als bedenklich stuft die Wunstorfer Polizei jedoch weiterhin die Fahrerfluchten und Rotlichtverstöße ein.

Die Zahl der Unfälle nahm ab, um 6,1 %. 797 Unfälle ereigneten sich 2018 im Wunstorfer Straßenverkehr. Zwei Verkehrstote waren zu beklagen: ein Fahrradfahrer in Liethe und ein Motorradfahrer in der Kernstadt überlebten Unfälle nicht. Hauptursache für Unfälle waren wie üblich zu hohe Geschwindigkeit außerorts und falsche Anwendung der Vorfahrtsregeln, z. B. beim Abbiegen, in der Stadt.

Smartphonenutzung beim Autofahren nimmt zu

Die Fälle von Alkohol am Steuer sind praktisch gleich geblieben. Bei den älteren Verkehrsteilnehmen über 65 Jahre stieg die Zahl der Leicht- und Schwerverletzten deutlich. Der Wunsch nach individueller Mobilität bei im Alter abnehmender Reaktionsfähigkeit kollidiert hier miteinander: freiwillig abgeben will seinen Führerschein niemand, daher richtet die Polizei in einer stetig älter werdenden Gesellschaft den Blick zunehmend auf diese Risikogruppe.

Die Beobachtung, dass Handynutzung am Steuer in Wunstorf oft vorkommt, kann die Polizei bestätigen. 153-mal erwischten Beamte Autofahrer mit Smartphone in der Hand beim Fahren – und die Fälle nahmen sogar zu: über 40-mal mehr als im Jahr zuvor wurde der Verkehrsverstoß geahndet. 2017 waren es noch 110 Fälle gewesen.

Die „Haster Kurve“ bleibt gefährlich

Ein Unfall in der Haster Kurve | Foto: Feuerwehr Wunstorf

Bei den Unfallschwerpunkten in Wunstorf hat sich nichts geändert. Die Einmündung an der Adolf-Oesterheld-Straße und die sogenannte „Haster Kurve“ auf der B 442 sind die Stellen, an denen es am häufigsten krachte im vergangenen Jahr. Kurz vorm Haster Wald gerieten 2018 4 Fahrzeuge von der Straße ab – immer in Richtung Wunstorf fahrend, und immer bei nasser Witterung. Seit dem Herbst gilt dort nun in beiden Richtungen Tempo 50 bei Nässe (statt zuvor generell Tempo 70). Ob das wetterabhängige Tempolimit hilft, wird sich im kommenden Jahr zeigen, wenn die Zahlen der nächsten Unfallstatistik vorliegen.

„Noch schnell bei Rot drüber …“

Einmündung Kolenfelder Straße Alte Bahnhofsstraße

Ironischerweise im Angesicht der Fahrschule (im gelben Gebäude) begehen Linksabbieger am Ende der Kolenfelder Straße oft Rotlichtverstöße (Symbolbild) | Foto: Daniel Schneider

Großes Unfallpotential bedeuten auch Rotlichtverstöße, weswegen sie im Verhältnis zu anderen Verkehrsdelikten relativ hart geahndet werden. Punkte in Flensburg und Führerscheinentzug sind die Folge. Rotlichtverstöße in Wunstorf häufen sich dabei z. B. am Ende der Kolenfelder Straße beim Rechtsabbiegen auf die B 441: Hier nehmen es viele Autofahrer mit den Farben nicht so genau und fahren noch bei Rot schnell weiter – was doppelt gefährlich ist, da die Ampelumschaltphasen hier extrem kurz sind: nur Sekunden nach dem Rotlicht bekommt der kreuzende Verkehr bereits Grün. Entsprechend oft kontrolliert die Polizei an dieser Stelle, zuletzt in der vergangenen Woche, als Rotlichtsünder dann an der Fahrschule herausgewunken wurden.

„Es geht in den ersten 3 Monaten schon wieder zur Sache …“Rüdiger Wloka, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, zur Situation mit Fahrerflüchtigen in Wunstorf 2019

Fahrerflucht

Parkplatz im Blick

Den Supermarktparkplatz im Blick (Symbolbild)

In den Jahren 2012 und 2016 konnte man fast die Hälfte der Fahrerfluchten aufklären, sonst liegt der Wert um die 40 Prozent, so auch letztes Jahr mit 38,57 Prozent erfolgreicher Täterermittlung. Auf gut Deutsch gesagt: Das „Risiko“, nach einer Unfallflucht doch noch von der Polizei geschnappt zu werden, lag bei weniger als fifty-fifty. Hier würde nur helfen, wenn das Entdeckungsrisiko für den Täter höher ausfällt. Dementsprechend wünscht sich die Polizei, dass mehr Bürger Acht geben, was auf Parkplätzen etc. passiert – und sich als Zeuge zur Verfügung stellen. Derjenige, der mit dem Gedanken spielt, nach einem Parkrempler einfach wegzufahren, sollte das Gefühl haben, dass er von jedem anderen dabei beobachtet werden könnte.

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