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Der Arbeitskreis zur Innenstadtsanierung entsteht

22.10.2025 • Redaktion • 3 Min.Kommentare: 6

Das Preisgericht hat bereits entschieden, das Ergebnis, wie die Wunstorfer Fußgängerzone künftig aussehen soll, bleibt aber noch unter Verschluss. Nun wird erst noch der Arbeitskreis ins Leben gerufen, der eine Art Moderationsstelle für die unterschiedlichen Interessen werden soll. Künftige Details der Planungen sollen hier zur Sprache kommen.

22.10.2025
Redaktion
3 Min.
Wunstorf-Gullydeckel im zweifarbigen Pflaster der Fußgängerzone (Archiv)

Wunstorf (red). Wunstorfer SPD und CDU haben gemeinsam den Arbeitskreis „Innenstadtsanierung“ beantragt. Das teilte heute SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Ehlerding für die beiden Ratsfraktionen mit.

SPD und CDU beantragen nach Abschluss des laufenden städtebaulichen Wettbewerbs die Einrichtung eines dauerhaften Arbeitskreises, der als „Arbeitskreis Innenstadtsanierung“ firmieren wird. Ziel ist, auch die nächste Phase, also die eigentliche Umsetzung der ausgewählten Ideen, transparent, fachlich fundiert und mit breiter Beteiligung zu begleiten.

„Wir wollen die Menschen in Wunstorf bei diesem wichtigen Zukunftsprojekt dauerhaft mitnehmen“, sagt Christiane Schweer, die CDU-Fraktionsvorsitzende. „Der Arbeitskreis schafft einen verlässlichen Ort, an dem Hinweise, Sorgen und Ideen aus der Stadtgesellschaft systematisch einfließen können, vom Thema Barrierefreiheit bis zu Bauabläufen und Kommunikation.“ Martin Ehlerding betont: „Die Sanierung der Fußgängerzone ist notwendig, weil die Leitungsinfrastruktur veraltet ist und zugleich Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität deutlich verbessert werden müssen. Mit dem Arbeitskreis stellen wir sicher, dass diese Schritte geordnet, bürgernah und wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden.“

Zweiter Schritt vor dem ersten getan?

Der Arbeitskreis war ein Vorschlag der SPD, nachdem die Kritik am Vorgehen zum Fußgängerzonenumbau immer deutlicher zu Tage getreten war. Ursprünglich war ein Arbeitskreis in dieser Form nicht vorgesehen gewesen. Aus Einzelhandel und aus der Bürgerschaft wurde aber auch an dieser Idee bereits wieder Kritik geäußert: Mit der Preisgerichtsentscheidung und einem darauf folgenden Arbeitskreis hätte man den zweiten Schritt vor dem ersten getan, so ein Vorwurf.

Das gewählte Auswahlverfahren ließ jedoch keine anderen Möglichkeiten zu, direkte Einflussnahme im Entscheidungsprozess von Bürgern oder den Innenstadtanliegern war hier nicht vorgesehen. Das Preisgericht entschied hinter verschlossenen Türen stellvertretend für die Stadtgesellschaft. Dieses Procedere folgt dem Vergaberecht, und ein ausgewählter Siegerentwurf wird als Auftakt verstanden, auf dem man direkt aufbauend zu einem endgültigen Plan gelangt. Ein solcher Entwurf wird auch noch modifiziert und verändert werden können – jedenfalls bis zu einem gewissen Grad.

Einst ging man es anders an

Das Arbeitskreis-Gremium soll auch das ermöglichen: Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, dem beauftragten Planungsbüro, Einzelhandel, Eigentümerschaft und Bürgerschaft zusammenführen, um die konkrete Ausgestaltung zu moderieren. Inhaltlich wird der Arbeitskreis damit alle relevanten Themen der Innenstadtsanierung begleiten, wie etwa die Barrierefreiheit, Begrünung und Möblierung, Markt- und Lieferlogistik, Bauphasen- und Baustellenmanagement sowie Information während der Bauzeit. So sollen potentielle Konflikte früh angesprochen und Lösungen dafür abgestimmt werden.

Einst, beim ursprünglichen Bau der Fußgängerzone zu Anfang der 1980er Jahre, war man etwas anders vorgegangen: Damals hatte man sich zuerst in einem Arbeitskreis zusammengefunden, Experten hinzugezogen und gemeinsam überlegt und ausgearbeitet, wie man sich eine Wunstorfer Fußgängerzone vorstellt und was man in ihr haben möchte – bevor die eigentlichen Entscheidungen im Arbeitskreis und Rat getroffen wurden.

Der Umbau wird stattfinden

Trotz einer breit angelegten Unterschriftensammlung, die sich gegen eine Veränderung des heutigen Fußgängerzonen-Charakters richtet und bislang kaum beachtet wurde, geht es bei der geplanten Innenstadtsanierung längst nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wie. Bereits als die letzte Bürgerbeteiligung im Frühjahr stattfand, waren im Hintergrund die Weichen bereits gestellt und der Architektenwettbewerb entsprechend ausgeschrieben. Sorgen und Wünsche konnten in die eingereichten Entwürfe damit theoretisch noch einfließen, mussten es aber nicht.

SPD und CDU unterstreichen, dass der Arbeitskreis ein aktives Beteiligungsinstrument sein soll, das die Umsetzung dauerhaft begleitet und die Qualität der Ergebnisse sichert. Die Weiterentwicklung der Fußgängerzone sei fachlich geboten. Mit dem Arbeitskreis werde sie „planvoll, bürgernah und verlässlich organisiert“.

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Kommentare


  • Dustin sagt:

    Der Arbeitskreis werde „planvoll, bürgernah und verlässlich organisiert“. Mit sorgfältig ausgesuchten Teilnehmern. So dass ja nichts unvorhergesehenes passiert.

    Und alles andere wird weggelächelt. Wie immer. Planvoll und bürgernah, wie beim Elements.

  • Anonym sagt:

    Und wenn Du nicht mehr weiter weißt,
    dann bilde einen Arbeitskreis.

  • gustav sagt:

    Da haste Recht, ich hoffe nur das sich bei der nächsten Wahl viele daran erinnern

  • Henrich Jung sagt:

    Wenn man bedenkt, wie reibungslos und visionär Projekte wie der Barnekreisel umgesetzt wurden, kann bei der Innenstadtsanierung ja eigentlich gar nichts mehr schiefgehen – ich freu mich jetzt schon auf das Ergebnis!

  • MR sagt:

    Ich hoffe nur, dass nicht so ein steriler Mist daraus wird wie der neue Barneplatz. Glatte versiegelte Wüste, so weit das Auge reicht. Nein danke.

  • U.R. sagt:

    Mich interessiert eine weitere Auswertung und Kommunikation der Unterschriftenaktion. Unsere Bürgervertreter und die Verwaltung sollen schon wissen, dass sie gegen die Interessen einer großen Bürgermehrheit handelt. Auf die nächste Kommunahlwahl freue ich mich heute schon.

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