Wunstorf (red). Der Barneplatz kommt nicht zur Ruhe – obwohl bereits vor 2 Jahren offiziell fertiggestellt, wird stellenweise immer weiter modifiziert. Im zurückliegenden Sommer kamen Fahrbahnmarkierungen hinzu, im Mai ein Sonnensegel mit mehreren Fehlversuchen, und in diesem September wurden ergänzende Pflanzkästen aus Holz auf dem Platz verteilt, die den Charakter der Fläche noch einmal stark veränderten.

In dieser Woche gab es nun die nächste Änderung, die wiederum nicht für mehr Ruhe, aber für mehr Sicherheit auf dem Platz sorgen soll: Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit wurde auf dem Fahrbahnabschnitt der Barnestraße, die direkt über den Barneplatz führt, auf 20 km/h herabgesetzt. Bisher hatte dort, zwischen Rembrandtstraße und Kreisel, 30 km/h gegolten wie in der übrigen 30er-Zone.

Alle wie ein E-Scooter unterwegs

Seit Freitagmorgen stehen die neuen Schilder, die laut Mitteilung der Stadt „im Zuge der Fertigstellung des neuen Kreisverkehres in der Barnestraße und der damit verbundenen verkehrlichen Änderungen“ erfolgt sei. Für den Kreisel ergibt sich jedoch kaum eine Änderung, an dieser Stelle sorgte bereits eine bauliche Schwelle auf der Fahrbahn dafür, dass Fahrzeuge aus Richtung südlicher Barnestraße sich dem Kreisel nicht zu schnell näherten.

Vielmehr sorgt das neue Tempolimit nun dafür, dass auf dem Platz selbst zwischen den beiden Fahrbahnschwellen nun langsamer gefahren werden muss. Im Bereich des Jugendtreffs und neben dem Spielbereich auf dem Platz gilt nun unmittelbar Tempo 20. Zum Vergleich: Das ist auch die Höchstgeschwindigkeit, die zugelassene E-Scooter in Deutschland fahren können.

Keine Spielstraße, keine Schrittgeschwindigkeit

Es sei der Wunsch der Anwohnerschaft und der örtlichen Politik gewesen, hier eine zusätzliche Temporeduzierung zu prüfen, teilt die Stadtverwaltung mit. Nach gemeinsamer Abstimmung mit der Polizei und RegioBus wurde entschieden, die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Bereich des neu ausgebauten Barnemarktes von 30 km/h auf 20 km/h zu senken.

Mancher hatte sich sogar eine Spielstraße in diesem Bereich gewünscht, so dass auf dem Barneplatz Schrittgeschwindigkeit hätte gefahren werden müssen. Dies jedoch wäre aus rechtlichen Gründen problematisch gewesen: Denn die Barnestraße führt über den Barneplatz nicht nur weiter ins Wohngebiet, sondern verbindet auch das Sport- und Schulzentrum inklusive Hallenbad mit dem Rest der Stadt. Solch vielbefahrene Straßen können nicht einfach in einen verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt werden. Bevor so etwas umgesetzt werden kann, müsste erst die gesamte Verkehrsführung im Viertel überdacht werden.

„Die Reduzierung berücksichtigt den neuen, offenen Charakter des Barnemarktes. Dabei standen insbesondere die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger – vor allem der Schulkinder – sowie die Nähe des Spielplatzes im Mittelpunkt der Entscheidung“, bestätigt die Stadt den Hintergrund für die Einrichtung des neuen Tempolimits.