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Neue Bänke für die Fußgängerzone werden aufgebaut

29.04.2023 • Redaktion • Aufrufe: 2003

Die Wunstorfer Fußgängerzone bekommt neues Mobiliar: Die bestellten neuen Sitzgelegenheiten sollen am kommenden Mittwoch aufgebaut werden.

29.04.2023
Redaktion
Aufrufe: 2003

Wunstorf (red). Die Zeiten ändern sich: Über 40 Jahre hatten sich die ursprünglichen Modelle gehalten, nun werden die ehemaligen futuristischen Stadtmöbel, die als „Olympiabänke“ bekannt wurden, als unmodern angesehen und aussortiert.

Wer noch mal so sitzen möchte, wie man die letzten Jahrzehnte in der Wunstorfer Fußgängerzone gesessen hat, der muss sich beeilen: In der kommenden Woche werden die alten Bänke in Wunstorfs Mitte abgebaut und von Neuanschaffungen abgelöst.

Konzept passt nicht mehr ins Konzept

Einst gehörten die grünen Bänke zum Konzept der gerade neu geschaffenen Wunstorfer Fußgängerzone. Als diese 1982 eingeweiht wurde, nahmen die Wunstorfer erstmals Platz auf den damals durchaus futuristisch anmutenden Sitzgelegenheiten. Sitzbänke hatte es zuvor an den vormaligen Geschäftsstraßen nicht gegeben – wer hätte auch am Kreuzungspunkt zweier Bundesstraßen sitzen wollen –, aber nun konnte in der frisch erbauten Flaniermeile nicht nur geshoppt, sondern auch gesessen werden. Freie Flächen für den modernen Menschen gehörten zum neuen Konzept.

Die Freiflächen für den Aufenthalt waren in den Jahren danach immer weiter zurückgedrängt worden: Auf den steinernen Plattformen, die im Konzept durchaus auch zum Sitzen gedacht waren, wurden irgendwann feste Pflanzkübel installiert, so dass nur noch die übrigen schmalen Steinmauern Platz boten. Das sah zwar malerischer aus, verkleinerte aber den zur Verfügung stehenden Stadtraum. Die Bänke blieben aber größtenteils, wie sie waren, auch wenn sie immer wieder instand gesetzt werden mussten.

Entenrennen
Auch Rennenten nahmen schon Platz auf den Wunstorfer Bänken (Archiv) | Foto: Daniel Schneider

Der Raum soll nun mit dem neuen Mobiliar teilweise wieder stärker zurückkehren, denn neben den neuen Bänken ist für die Südstraße vor dem Rathaus eine halbe Banklandschaft geplant: auch eine Art Liegemodell hält Einzug in die Fußgängerzone.

Platz für neue Bänke

Ein Experte hatte sich unterdessen aus Nachhaltigkeitsgründen für den Erhalt der Bänke ausgesprochen, sogar für Aprilscherze taugte das Thema. Nach teils emotionaler Debatte hatte sich der Stadtrat schließlich auf Verwaltungslinie für den Austausch gestellt. Der konkrete Vorschlag für das nun ausgewählte und bestellte Holzmodell war vonseiten der Werbegemeinschaft Wunstorf gekommen, die Verwaltung hatte zuvor Ganzmetallkonstruktionen oder eine Holz-Stahl-Kombination favorisiert, wie sie bereits in Steinhude aufgestellt ist.

Die Neuanschaffung wurde möglich durch das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“. Die Landesregierung förderte infolge der Coronapandemie-Auswirkungen für den stationären Handel 207 Kommunen und kommunale Verbünde in Niedersachsen bei der Entwicklung von Projekten und Konzepten zur Innenstadtentwicklung. Niedersachsenweit konnten die Kommunen innovative und maßgeschneiderte Ansätze für lebenswertere Zentren umsetzen, bei denen es um mehr als Einkaufen geht. Vielmehr sollten die Innenstädte für die Menschen, die dort einkaufen, arbeiten, verweilen oder wohnen wollen, attraktiv gestaltet sein. Insgesamt 120 Millionen Euro standen dafür bereit, Wunstorf sicherte sich einen Teil davon nicht nur für neues Stadtmobiliar, sondern z. B. auch für die Umgestaltung des Bürgerparks, die Realisierung eines Internetkaufhauses oder den Co-Working-Space „Werkraum Wunstorf“. Bis März 2023 sollten die so geförderten Maßnahmen nach Vorgaben der EU abgeschlossen sein.

Die Fußgängerzone in Wunstorf bekommt damit stellenweise nun ein neues eigenes Flair mit deutlich mehr Holzoptik und insgesamt auffälligeren Stadtmöbeln. Das bedeutet eine Abkehr vom bisherigen Grunddesign: Die alten Bänke waren bewusst dezent gehalten, sollten den Blick nicht von Geschäften und Stadtbild ablenken. Künftig dürften die Holzmöbel nun stärker die Blicke auf sich ziehen.

Die grünen Sitzbänke gehörten jahrzehntelang zum Bild der Fußgängerzone. Dass sie unauffällig waren und den Blick nicht von Straße und Geschäften ablenkten, gehörte zum Design. (Archiv) | Foto: Daniel Schneider

Nur leichte Verspätung

Die Bänke haben einen Monat Verspätung: Aufgestellt werden sollten sie ursprünglich bis spätestens Ende März. Bezahlt werden sollen sie zu 90 Prozent mit europäischem Fördergeld. Die Stadt selbst übernimmt nur einen Anteil von rund 15.000 Euro. Eingepreist sind auch neue Mülleimer und ein Spielgerät.

Die neuen Bänke für die Fußgängerzone werden nächste Woche, am 2. Mai, geliefert und am 3. Mai in der Fußgängerzone aufgebaut, teilte die Stadt auf Nachfrage der Auepost mit. Ab dann muss sich zeigen, ob das neue Stadtmobiliar ebenfalls 40 Jahre durchhält.

Lesetipp: Das dunkelgrüne Erbe: Die „Olympiabänke“ sollen weg
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Kommentare


  • wunstorfer sagt:

    „Ab dann muss sich zeigen, ob das neue Stadtmobiliar ebenfalls 40 Jahre durchhält.“

    Die neuen Bänke werden wohl sicherlich keine 40 Jahre durchhalten, das Holz auf jeden Fall nicht.

    Ich würde mal prophezeien, in 4-6 Wochen sind die ersten Bänke mit Graffitti o.ä. „verziert“ und in spätestens 10-15 Jahren muss das Holz wegen Verwitterung ausgetauscht werden – dann aber sicherlich ohne Förderung zu 100% aus wunstorfer Steuergeldern.

    Der auch durch die „Perspektive Innenstadt“ geförderte „Werkraum“ ist ja (wie zu erwarten) auch super angekommen…

    Irgendwie alles passend zum neuen inoffiziellen Wunstorf-Logo #WunsTorF

  • Guido Wolf sagt:

    Ich gebe dem Ganze 48 Stunden – dann sind die Bänke voll mit Graffiti besprüht. 3 Monate später dann Vandalismus. Es hatte schon sein Grund warum die Bänke damals aus Metall waren und mit Gitterstruktur.

    Erst werden 100.000€ im Park verbuddelt – Verschönerung durch mehr Wege und Zupflasterung. Dann werden die Mülleimer, wieder aus Metall ersetzt, obwohl die alten OK waren. Dann jetzt die Bänke. Hier wird das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster geschmissen. Ein neues Stadtkonzept durch austausch des Stadtmobilar – wie armselig. Aber passen zum Zeitgeist

    • Lydia Bertani sagt:

      Genau so wird es sein! Alles mit Eddings versaut und mit Messern traktiert.
      Dazu dreckige Fußabdrücke überall.

  • Mark-80@gmx.de sagt:

    Außerdem sind die alten Bänke super bei Regenwetter, weil man sich kurz nach einem Schauer draufsetzen kann, ohne dass die Klamotten nass werden.

  • Basti g. sagt:

    Nix passt hier ! Hauptsache das Steuergelder wird ausgegeben

  • Rocky sagt:

    Dummes Zeug, überteuer Schwachsinn, so soll gespart werden, aber für solch blöden Bänke ist Geld über??? Hey warum nicht gleich welche aus Gold & Platin??? Urplötzlich tun es die alten Gitterbänke nicht mehr??? Etwas neue Farbe, wäre billiger gewesen…..ach halt wär dann kein Luxus

  • Tekin Gunaydin sagt:

    Ich fand die banke modern passt zur wunstorf alte Holz banke hat jeder wieleicht grau lackieren.

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